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30. Januar

Sonntag | Letzter Sonntag nach Epiphanias (Verklärung Christi)

Wochenspruch: Jesaja 60,2

Wochenlied: EG 67 oder 450

Altes Testament: 2. Mose 3,1 – 8a(8b.9)10(11.12)13.14(15)

Epistel: 2. Korinther 4,6 – 10

Evangelium: Matthäus 17,1 – 9

Wir lesen 2. Mose 34,29 – 35

Schutzmaske einmal anders

Mose muss sich bedecken, wenn er von Gott kommt. Der Glanz Gottes spiegelt sich auf seinem Gesicht. Das macht den Israeliten Angst. Darum bedeckt Mose sein Angesicht, wenn er mit den Israeliten spricht. Er setzt eine Maske auf. Vor Gott setzt er diese dann wieder ab. – Religionsgeschichtlich weiß man, dass es im Alten Orient in Ägypten Priester gegeben hat, die eine Maske mit dem Bild ihres Gottes trugen. Sie schlüpften damit in die Rolle ihrer Gottheit und wurden so zu deren Repräsentanten. Diesen Sinn hat die Maske des Mose aber nicht. Er ist ein Mittler zwischen Gott und Israel, mehr nicht. Aber die Heiligkeit Gottes gebietet es, dass die Israeliten sich dem Glanz Gottes nicht unmittelbar aussetzen. Dass eine Maske auf dem Gesicht schützen kann, wissen wir seit 2020 zur Genüge. Aber braucht es eine Maske, um sich vor dem Glanz Gottes wie vor einer Epidemie zu schützen? Seit die Hirten und Könige in den Stall von Bethlehem eingetreten sind, wissen wir: Gott lässt sich ins Gesicht sehen! Er kommt in einem Neugeborenen in diese Welt und niemand braucht sich vor Gott zu fürchten. Das haben wir verinnerlicht – und das ist gut so. Diese Erzählung erinnert uns aber daran, dass es auch die Heiligkeit Gottes gibt. Der Glaube an ihn ist kein Element eines Wohlfühl- oder Wellnessprogramms. Gott ist heilig. Er und sein Wille wollen respektiert werden. Wie es auch Kindern guttut, ihre Eltern nicht nur zu lieben, sondern ihnen und dem, was sie sagen, auch ein gesundes Maß an wohlverstandenem Respekt entgegenzubringen. Letztlich ist aber der Glanz, der sich auf dem Gesicht des Mose widerspiegelt, nichts anderes als das Licht einer unermesslichen Liebe. Dieses Licht Gottes zu sehen, ist kein Anlass zur Furcht. Im Gegenteil, wir sehnen uns danach, dass wir es am Ende aller Zeiten sehen werden. So, wie Mose es sehen durfte.

Urs Ebenauer

Wir beten

Heiliger Gott, mit Christus ist uns das Licht Deiner Liebe erschienen. Lass es unser Leben prägen jetzt und in Ewigkeit. Amen.

1648 Ende des Dreißigjährigen Krieges | 1919 † Xaver Marnitz, Märtyrer in Lettland | 1948 † Mahatma Gandhi, indischer Menschenrechts- und Unabhängigkeitskämpfer

Sonne und Schild 2022

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