Читать книгу wbg Weltgeschichte Bd. IV - Группа авторов - Страница 11

Die Landnutzung

Оглавление

Steigerung der Agrarproduktion

Der Ausgangspunkt unserer Überlegung war das dreifache Wachstum von Bevölkerung, Städten und Staaten, das zwischen 1200 und 1800 zu beobachten ist. Dieses Wachstum war unter anderem deshalb möglich geworden, weil gleichzeitig die weltweite Agrarproduktion beträchtlich gesteigert werden konnte. Aggregierte Daten zum globalen landwirtschaftlichen Output, wie sie seit dem späten 19. Jahrhundert zur Verfügung stehen, existieren für unseren Untersuchungszeitraum nicht. Sehr wohl stehen aber Schätzungen für einzelne Länder zur Verfügung. China dürfte hier wiederum das umfassendste Quellenmaterial besitzen. Auf Grund dieses Materials schätzte der Wirtschaftshistoriker Angus Maddison, dass sich Chinas Getreideproduktion zwischen 1400 und 1820 von 20,5 Millionen auf 108,5 Millionen Tonnen erhöhte. Für England hat Edward Anthony Wrigley kürzlich eine Schätzung der Getreideproduktion und des Viehstandes zwischen 1300 und 1800 vorgelegt. Nach dieser Schätzung steigerte sich Englands Netto-Getreideproduktion zwischen 1300 und 1800 von 1,2 auf 3,5 Millionen Tonnen. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Pferde von ca. 510.000 auf etwa 1,2 Millionen zu, die Zahl der Rinder stieg von ca. 1,4 Millionen auf ca. 3,5 Millionen Stück.

Wie konnte es nun zu dieser Steigerung der Agrarproduktion unter den im Untersuchungszeitraum herrschenden vorindustriellen Bedingungen kommen? Der britische Agrargeograph David Grigg hat drei Wege identifiziert, die in vorindustriellen Gesellschaften eine Steigerung der Agrarproduktion möglich machten. Dies waren die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzfläche (Neulanderschließung und Kolonisation), die intensivere Bearbeitung der vorhandenen Nutzfläche sowie die Einführung neuer, ertragreicherer Nutzpflanzen. Im Untersuchungszeitraum haben alle drei Wege eine wichtige Rolle gespielt.

wbg Weltgeschichte Bd. IV

Подняться наверх