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Empfehlungen zur betrieblichen Integration
ОглавлениеDie Aushändigung einer Willkommensmappe, die bei Bedarf eine sprachliche Abstimmung bzw. Übersetzung beinhalten kann, ist empfehlenswert. Die Verfasserin hat bei der Erstellung folgender Checkliste die Empfehlung einer Willkommensmappe vom RKW Kompetenzzentrum (2015) ausgewählt und diese für die südostniedersächsische Region angepasst.
Checkliste: Willkommensmappe (persönliches) Begrüßungsschreiben der Geschäftsführung Informationen zum Unternehmen (Produkte, Dienstleistungen, Organigramm, Leitbild, Mitarbeiterzahl etc.) wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, ggf. Kurzporträts von Mitarbeitenden Kontaktdaten des Mentors/Buddys Telefonverzeichnis, E-Mail-AdressenTermine (z. B. Mitarbeitergespräch, Betriebsausflug und sonstige Festivitäten) ArbeitsabläufeArbeits- und Pausenzeitregelungenggf. Tarifvertragwichtige Betriebsvereinbarungen Formulare (Dienstreiseantrag, Krankmeldung, Urlaubsantrag etc.) Bedienungsanleitungen (Telefon, Kopierer etc.) Informationen zur Arbeitssicherheit Parkplatzregelungen Informationen zum öffentlichen Nahverkehr sowie eine erste Monatskarte Informationen zu internationalen Vereinen Broschüre mit Stadtplan, Zahlen, Fakten und Daten zur Region, Anregungen zu Kultur- und Freizeitaktivitäten, Essensmöglichkeiten, Adressen und Öffnungszeiten von Ärzten, Behörden, Kitas und Schulen, Information über Mülltrennung, Erwerben von Fahrkarten etc. (dafür sind u. a. folgende Broschüren geeignet: das „Settling In“ von der IWA oder das Merian Heft „Zeitorte“ sowie verschiedene Broschüren der Touristik Information. Diese sind in Englisch und Deutsch gedruckt.) kleine Geschenke: Kugelschreiber, Block, Gutscheine etc. weitere:___________________________________________ |
Tabelle 2: Checkliste für eine Willkommensmappe (In Anlehnung an das RKW Kompetenzzentrum, 2015).
Das Ziel einer Einarbeitung ist die langfristige Bindung der Fachkraft an das Unternehmen und an das Team (Engelhardt, 2014, S. 120). Bei einer gelungenen Integration kommt es auch auf
„... eine umfassende persönliche und individuelle Betreuung ausländischer Angestellter. Inwiefern diese besonders geschätzt wird, hängt auch vom Herkunftsland der neuen Beschäftigten ab. [...] Gerade Beschäftigte aus südeuropäischen Ländern schätzen persönliche und feste Ansprechpartner/-innen, die sich um sie kümmern und ihnen auch bei persönlichen Problemen helfen.“ (Necker, 2013, S. 49).
Kaum ein Unternehmen verfügt über die personellen und finanziellen Ressourcen im Personalmanagement, um diese besondere Betreuung anbieten zu können. Um dennoch individuell auf die ausländische Fachkraft eingehen zu können, empfiehlt die Verfasserin die Erstellung eines interkulturellen Patenschaft-Konzeptes, welches als Buddy-Programm (Buddy ist für die ausländische Fachkraft einfacher zu verstehen als der Begriff Patenschaft) eingeführt werden kann. Dieses Buddy-Konzept lässt sich als fester Bestandteil vom organisationalen Cultural Diversity Management aufnehmen und als Instrument zur Einarbeitung internationaler Mitarbeiter nutzen.
Abb. 4: Interkulturelle Mentoringtypen organisationsintern (Voigt, 2013 S. 165)
Für diese Arbeit ist das Mentoring für Mitarbeiter mit Migrationshintergrund von großer Relevanz.
Bei der Erarbeitung des Konzeptes sollen die interkulturellen Qualifikationen des Buddys im Voraus geprüft sowie auf die Freiwilligkeit für diese Tätigkeit geachtet werden. Ferner ist eine konkrete Definition der Aufgaben des Buddys sehr hilfreich. Der Buddy kennt somit seinen Aufgabenbereich und seine Grenzen. Je nach Bedarf kann es bei der Bearbeitung zur Berücksichtigung von unterschiedlichen Schwerpunkten kommen. Z. B. weisen Kommentare der Befragten auf den Bedarf einer Begleitung bei Behördengängen sowie auf besondere Unterstützung hin. Die Erarbeitung eines solchen Programms kann innerhalb des Unternehmens selbst von den Betroffenen im Rahmen eines Workshops und unter professioneller Moderationseinleitung gezielt auf den interkulturellen Bedarf des Unternehmens und der Mitarbeiter erarbeitet werden – ganz nach dem Motto „Betroffene zu Beteiligten machen“. Damit das Programm nicht „einschläft“, können die Buddys ein regelmäßiges Treffen vereinbaren, bei dem eine Reflexion und eine stete Optimierung des Programms erfolgen können.