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2. Theologische Schwerpunkte der Liturgiekonstitution 2.1 Liturgie ist Gedächtnisfeier des Pascha-Mysteriums Jesu Christi (SC 5–7)
ОглавлениеBevor die Liturgiekonstitution vom Gottesdienst der Kirche handelt, lenkt sie den Blick auf Gottes Heilshandeln in der Geschichte. Schöpfung, Erlösung und Vollendung gipfeln im Leben und Wirken Jesu Christi, dessen Sendung auf Tod und Auferstehung zielt. Dieses Pascha-Mysterium Jesu Christi, das österliche Geschehen seines Leidens und Sterbens, seiner Auferweckung und Erhöhung wird in der Gedächtnisfeier der Liturgie je und je Gegenwart. Kraft des Heiligen Geistes ist der erhöhte Christus der Kirche gegenwärtig und schenkt ihr stets neu Anteil an seinem österlichen Heilswirken.3 Deshalb beschränkt sich die Gegenwart des Herrn nicht auf die Eucharistie, sie ereignet sich auch in den anderen Sakramenten, im Wort der Schrift und in der betenden Versammlung der Kirche. Insofern nimmt die Liturgie in all ihren Formen teil an der sakramentalen Dimension der Kirche (vgl. LG 1, 48; AG 2, 5; GS 45), die ihrerseits im Pascha-Mysterium Christi wurzelt.
Die Liturgiekonstitution hat dem Gottesdienst eine vorrangig christozentrische Orientierung gegeben. Christus ist es, der in und auch mit der Kirche wirkt. Wann immer die Kirche sich zur Feier des Pascha-Mysteriums versammelt, wird sie hineingenommen in die biblisch bezeugte Heilsgeschichte, vergegenwärtigt sich in Lobpreis, Dank und Bitte das Christusheil. Es geht um eine Spiritualität, die am Pascha-Mysterium Maß nimmt und auf eine christusförmige Existenz der Christen wie der Kirche insgesamt zielt: Sich in der lebendigen Begegnung mit Christus, wie sie sich in der Liturgie ereignet, stets neu auf ihn auszurichten.4