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5. Generation

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Anhand der Immigration in die USAUSA entwickelte J. Fishman (1966) ein Mobilitätsmodell von Wanderung, das auch als Drei-Generationen-Modell bezeichnet wird. Dieses Modell steht für die sprachliche AkkulturationAkkulturation und für den Übergang von der Einsprachigkeit in der Herkunftssprache A in die Einsprachigkeit im Zielland in Sprache B. ZweisprachigkeitZweisprachigkeit/Bilingualismus wird hierbei vor allem für die zweite Generation angenommen. Maas (2008: 22, 554ff.) zeigt, dass dieses Modell im Hinblick auf die jeweils konkreten gesellschaftlichen Verhältnisse und die Spannungen zwischen den Generationen revidiert werden muss und in etwa wie folgt zu beschreiben ist: Die erste Generation kann das ökonomische Überleben nur bewerkstelligen, wenn sie Kompromisse mit den habitualisierten Lebensgewohnheiten macht und sich zumindest eine „Überlebensvarietät“ in der Landessprache aneignet (z.B. „Gastarbeiterdeutsch“). Die zweite Generation wächst unter landessspezifischen Bedingungen auf; sie hat die Umgangssprache des Landes schon habitualisiert und partizipiert mehr oder weniger erfolgreich an deren Ausbau in der Schule. In dem Maße, wie die Kinder sich erfolgreich mit den neuen Lebensverhältnissen arrangieren, verlieren für sie die Diasporaverhältnisse der Eltern an Gewicht; sie werden zu einem Konfliktterrain in der Auseinandersetzung mit der elterlichen Kontrolle. Hier gewinnen die HeiratsmigrationEheHeiratsmigration, aber auch Au-pair-Situationen, an Bedeutung; sie stabilisieren die sprachlichen Verhältnisse in der Familie auch für die folgende Generation. Die dritte Generation ist dem DiasporakonfliktDiasporakonflikt weitgehend enthoben. Mit Eltern, die sich um die IntegrationIntegration in die Einwanderungsgesellschaft bemühen, gehören sie mehr oder weniger erfolgreich zu dieser dazu. Sie erfahren aber häufig diskriminierende Zurücksetzung, durch die ihr Blick nahezu zwangsläufig wieder auf die Herkunft bzw. die Diasporasituation gelenkt wird; mit der Konsequenz, dass sie sich um Attribute der Herkunftskultur bemühen (vgl. ebd.: 555). Die neuere MigrationsforschungMigrationsforschung fokussiert zunehmend auf die Brechung der IntegrationsverläufeIntegrationVerläufe, bei denen transnationale und transkulturelle Organisationsformen in den Blick kommen.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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