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2. Problemaufriss

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In einer amtlich monolingualen Gesellschaft wird stillschweigend angenommen, dass das sprachliche Lernen beim Kind im Verlauf seiner Enkulturation in nur einer Sprache stattfindet. Eine solche Grundannahme prägt weitgehend auch das Selbstverständnis der einschlägigen wissenschaftlichen Disziplinen und die Diskurse, die – ggf. auch in BildungspolitikBildungspolitik und Unterrichtspraxis – daraus resultieren.

In der neueren und gegenwärtigen soziologischen, anthropologischen, psychologischen und sprachwissenschaftlichen Forschung wird zunehmend über die Tatsache reflektiert, dass internationale Migrations- und Mobilitätsbewegungen die Bedingungen der Enkulturation sowie der Akkulturation (und ihrer Varianten) tiefgreifend verändert haben und weiterhin verändern. Gemischte Ehen, Schulen mit multilingualer Schülerschaft prägen das menschliche Verhalten in und außerhalb der Familie. Unter solchen Bedingungen kann in zahlreichen Fällen und Konstellationen von einer monokulturellen und einsprachigen Enkulturation keine Rede sein. Kontakt zwischen Kulturen und sozialen Milieus sowie HybridisierungHybridisierungvon Kulturen auch im SprachgebrauchSprachgebrauch finden in mannigfaltigen Formen statt (↗ Art. 105). An verschiedenen Stellen geht die Einführung von Segall et al. (1999: 62f., 301f.) mit dem Titel Human Behavior in Global Perspective (erstmals 1990 veröffentlicht) auf diesen Sachverhalt ein.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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