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Die fliegenden Früchte der Mangobäume

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Eines Tages besuchte mich ein französischer Segler und lud mich zu einem Drink in einem der Cafes an der Hauptstraße ein. Von unserem Tisch aus blickten wir auf einen gepflegten Park, der mit gewaltigen Mangobäumen umsäumt war. Mein Gastgeber machte mich auf die „Früchte“ in den Wipfeln dieser Bäume aufmerksam, die wie Nester von Webervögeln aussahen. Erst als diese Früchte zu fliegen und zu kreischen begannen, merkte ich, daß er mich auf den Leim führen wollte. Es waren fliegende Hunde, große Fledermäuse, die sich ihren Schlafplatz mitten in der Stadt gesucht hatten. Vagabunden bei Nacht, schlafende Spießbürger bei Tag!

Für die Afrikaner sind die fliegenden Hunde Leckerbissen, denen sie oft genug nachstellen, zumal diese Tiere auf den Fruchtplantagen großen Schaden anrichten – ganze Bananenbündel können sie binnen einer Nacht verspeisen. In Amerika habe man Fledermäuse bereits dressiert, meinte mein Bekannter; in Kalifornien gäbe es auch bestimmte Arten, die sich sogar Fische fangen. Andere Arten ernähren sich von Fleisch und jagen nach Vögeln, wieder andere leben vom Nektar der Blumen. Und die Tiere – so erzählte er weiter – besäßen nicht nur Radarausrüstung, sondern auch navigatorische Instrumente: wie könnten sie sonst von den USA nach den Bermudas fliegen, etwa 1000 Kilometer entfernt! Zur „Winterfrische!“

Wie so viele Franzosen hatte auch dieser Segler vor, eines Tages um die Welt zu segeln. Er war Architekt, gleich nach dem letzten Kriege nach Abidjan gekommen, seit wenigen Jahren mit einer französischen Apothekerin verheiratet und besaß eine kleine Ananasfarm und hier und da ein paar Aktien. Sein Boot wurde von der Werft gebaut, in deren Gewässern die LIBERIA IV vor Anker lag. Aktien und Farm warfen genug ab, um ihn für den Rest seines Lebens zu versorgen. Eine Mitseglerin hatte er auch schon; sie ist ebenfalls verheiratet, aber ihr Mann hat ebenso wenig wie seine Frau gegen eine mehrjährige Weltreise etwas einzuwenden. Bon voyage!

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