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7.6.1 Warum ist Unternehmenskultur wichtig?

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Führung ist in einem Qualitätsmanagementsystem der Dreh- und Angelpunkt. Wie soll man eine Organisation auf Ziele ausrichten, wenn keine formuliert und systematisch innerhalb der Organisation heruntergebrochen wurden? Wenn jedoch Ziele definiert sind – wie können sie umgesetzt werden? Wie sollten Ziele kommuniziert werden, damit sich Mitarbeiter damit identifizieren? Wie kann eine große und komplexe Organisation darauf ausgerichtet werden, alle Ressourcen und Aktivitäten dafür zu bündeln, die Ziele zu erreichen? Wie dies üblicherweise in einer Organisation geschieht, ist Ausdruck der Unternehmenskultur. Aber was ist Unternehmenskultur? Der Begriff ist

• wenig greifbar,

• allgegenwärtig,

• latent bedrohlich,

• faszinierend und

• voller »heimlicher Spielregeln«.

Löhner116 hat versucht, Unternehmenskultur prägnant zu definieren als »die Summe aller Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten eines Unternehmens«. Andere Autoren sprechen von der Summe aller Gewohnheiten, in der sich ein Unternehmen von seiner Umgebung – andere Unternehmen oder Gruppierungen der eigenen oder anderer Branchen oder der Gesellschaft – unterscheidet. Gleichzeitig beschreibt Löhner, dass jedes Unternehmen seine Kultur für logisch und normal hält. Um die Kultur seines Unternehmens zu testen, kann man sich verschiedene Schlüsselfragen stellen:

• Pflegen wir einen verbindlichen, wertschätzenden oder ruppigen Umgangston miteinander?

• Wird Widerspruch geduldet oder gefördert?

• Gehen wir wohlwollend oder abweisend mit Veränderung um?

– Wie gehen wir mit Vorschlägen unseres Chefs um?

– Wie reagieren wir auf Vorschläge eines beliebten, langjährigen Kollegen?

– Wie verhalten wir uns bei Vorschlägen von unbeliebten Kollegen oder »Frischlingen«?

Ein wichtiges Phänomen der Unternehmenskultur beschreibt Löhner folgendermaßen: Trotz guter und intensiver Kommunikation durch das Management kann nicht jeder Mitarbeiter über alle wesentlichen Veränderungen und deren Hintergründe vollständig Bescheid wissen. So wird die Informationslücke mit Mutmaßungen aufgefüllt. Entscheidend ist dabei, mit welcher inneren Einstellung zum Management die Mitarbeiter ihre Spekulationen anstellen. Füllen sie die Informations- und Wissenslücken mit Vertrauen oder sind sie skeptisch oder gar misstrauisch?

Handbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus

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