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253. Ludwig Börne71
Оглавление4. März 1832
[Börne an Jeannette Wohl, 5. März 1832: J – – – [Jansen*] sind hier angekommen und haben mir alles Mitgegebene eingehändigt. Wir haben noch jeden Tag miteinander gegessen im Palais Royal, wo auch Heine und andere hinkommen. Gestern beim Essen haben sie es mit angehört, wie ich dem Heine, was ich oft tue, die Wahrheit gesagt, und das etwas barsch. Gewöhnlich ist seine elende Feigheit der Text, über den ich lese. Aber unter dieser Feigheit versteckt sich noch etwas Schlimmeres, eine niederträchtige Gesinnung... Das jetzige Treiben der Deutschen, die Assoziation, das kömmt ihm alles lächerlich vor, und doch hat er sich unterschrieben! Und das bloß aus Feigheit, wie er selbst eingesteht. Er hat Furcht, von den deutschen Patrioten Prügel zu bekommen...
[Die „Assoziation“ ist der im Februar 1832 in Paris gegründete „Deutsche Volksverein“, der die Ziele des „Preßvereins“ in Rheinbayern verfolgte: Freiheit der Presse. Außerdem unterstützte er deutsche und polnische Flüchtlinge und alle Bestrebungen, die eine Revolutionierung Deutschlands bezweckten. Über seine unbequeme Stellung unter den „Patrioten“ klagte Heine schon am 1. März 1832 an Cotta; in demselben Brief spricht er auch von der „Assoziation“, die seinen Namen mehr als ihm lieb sei als „Lockvogel“ benutze.]