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255. August Lewald1

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März 1832

Seine Liebe für Ruhe und Stille in seiner Umgebung hat mich... oft seinetwegen in Sorgen gesetzt. In Paris wählt er lange, bis er eine Wohnung findet, die ihn in der bezeichneten Hinsicht zufriedenstellt. Die einsamsten, entlegensten Straßen sind ihm die liebsten; und nun wählt er wieder einen einsamen, stillen Hof, oft den zweiten, dritten, wenn es sein kann, weit weg vom Geräusche und Treiben des Lebens; kein Stall, kein Waschhaus, kein Handwerker darf in der Nähe sein. Dann erst fühlt er sich wohl. Nun weiß man aber, daß solche Quartiere eben nicht in Paris zu den sichersten gehören, bei der Unzahl von Verbrechen, die man dort täglich verübt.

Kurz vorher, ehe ich Paris verließ, bezog Heine eine neue Wohnung in der Rue de l’Echiquier, au second, die er von einer alten Dame gemietet hatte; sie lag im zweiten Hof eines geräumigen Hotels, in welchem Gras wuchs, und eine Totenstille lagerte. Hier installierte sich Heine und machte sich’s im eigentlichen Sinne des Worts bequem; ein häßlicher Mohr brachte ihm das Teewasser und machte sein petit ménage, wie es die Pariser nennen. Er überließ sich vertrauensvoll diesem Bedienten, dessen Vorsätze leicht noch schwärzer sein konnten als sein Gesicht. Hier schrieb er die „französischen Zustände“ für die Allgemeine Zeitung [Januar bis Juli 1832]; hier glaubte er sich von Spionen aller Nationen umgeben, denn auch wegen seiner kühnen Äußerungen über Louis Philipp hielt er sich nicht für sicher. Es war merkwürdig ihn zu beobachten, mit welcher Verachtung der Gefahr er seine Meinung lancierte*.

Gespräche mit Heine

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