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256. August Lewald1

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10.–12. April 1832

Heine ist einer echten Aufopferung für seine Freunde fähig. Während der letzten Tage meines Aufenthaltes in Paris, als die Cholera an allen Enden wütete, ging er – der mehr als andre reizbar und empfänglich war – in die engsten, schmutzigsten Straßen, um ein Geschäft für mich in Ordnung zu bringen, woran mir viel gelegen war. Selbst leidend, kam er mehrmals des Tages zu mir und warf sich ermattet auf einen Sessel, um mir Nachricht zu bringen. Mit gleicher Aufopferung pflegte er einen kranken Vetter zu jener Zeit, und blieb deshalb in Paris zurück, während alle seine Freunde daraus flohen und ihn aufforderten, ihnen zu folgen. Er sagte mir, daß er es als eine heilige Pflicht betrachte, seinem Oheim [Salomon] diesen Sohn [Karl] zu erhalten, da er schon mehrere Kinder zu beweinen habe, die ihm in der Fremde gestorben waren. Und er hielt getreulich bei dem Kranken aus. –

[Heine selbst schrieb an Varnhagen am 22. Mai 1832: „Es war nicht eigentlicher Mut, daß ich nicht ebenfalls von Paris entfloh... ehrlich gesagt, ich war zu faul.“ Daß er seines kranken Vetters wegen in der Stadt blieb, schreibt er an Cotta am 11. April.]

Gespräche mit Heine

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