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Das Sprichwort ordnet dem „Brot“ die „Spiele“ zu (Iuv. 10, 81: panem et circenses). Die Regierungszeit des Augustus war für diese Verbindung ein Markstein. Die vom Princeps gegebenen Spiele verschiedenster Art übertrafen nicht nur an Zahl (67: Mon. Anc. c. 22 + 23), sondern auch an Prachtentfaltung alles bisher Dagewesene (Suet. Aug. 43, 1). Sie waren gewissermaßen das Aushängeschild der neuen Staatsform und erhielten dadurch politischen Charakter: Im Zirkus und im Theater trat die Plebs dem Princeps geschlossen gegenüber und hatte die Möglichkeit, ihm Zustimmung und Unmut in deutlicher Weise kundzutun; sie war hier der „dritte Stand“ (Plin. nat. hist. 33, 29).

Augustus hatte in der Plebs aber nicht nur eine seinen Prinzipat stützende politische Kraft gesehen, sondern auch ein Sicherheitsrisiko für die Großstadt Rom. Zumindest ein bestimmter Teil der Plebs galt als unruhig. Dazu kam die Gefahr, welche von der in Rom vorhandenen Sklavenmasse ausging. Augustus war der potentiellen Gefährdung von Ruhe und Ordnung einmal durch strenge Überwachung der collegia (Suet. Aug. 32, 1), zum anderen durch eine rigorose Abschreckung der Sklaven vom Herrenmord (SC Silanianum) entgegengetreten. Er hatte des weiteren „zum Schutz der Stadt“ drei je 500 Mann starke Kohorten (cohortes urbanae) geschaffen (Suet. Aug. 49, 1) und gegen Ende seiner Regierung in L. Calpurnius Piso auch einen Mann gefunden, dem er die custodia urbis vertrauensvoll übertragen konnte. Mit dem Amt des praefectus urbi besaß Rom nun eine oberste Polizeibehörde – ein novum officium (Suet. Aug. 37).

Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian

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