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Geografische Lage und demografische Entwicklung
ОглавлениеDie Region Einsiedeln liegt in den Voralpen im Kanton Schwyz auf einer Hochebene rund 900 Meter über dem Meer. Geografisch bildet sie neben dem inneren Kantonsteil und Ausserschwyz eine von drei Kammern im Kanton Schwyz. Am Rande der Innerschweiz und weniger als zwanzig Kilometer vom Zürichsee entfernt hielt die Region beständige Handelsbeziehungen mit Zürich. Der «Einsiedlerhof» war der Verwaltungssitz des Klosters in der Stadt Zürich und bestand bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts: Von dort aus wurden auch die Handelsbeziehungen organisiert.52 Kulturell war das katholische Einsiedeln aber stets ein Teil der Innerschweiz. Nach der Neueinteilung der Kantonsgrenzen in der Helvetischen Republik bildete Einsiedeln ab 1798 den Kanton Waldstätten: zusammen mit Zug, dem inneren Kantonsteil von Schwyz, der ehemals freien Republik Gersau, Uri, Ob- und Nidwalden sowie der Fürstabtei Engelberg. Der äussere Kantonsteil von Schwyz wurde dem Kanton Linth zugeschlagen.
Zum Bezirk Einsiedeln gehören neben dem Dorf Einsiedeln die sechs umliegenden Dörfer, «Viertel» genannt: Bennau, Egg, Euthal, Gross, Trachslau und Willerzell. Schon im 18. Jahrhundert prägte der Kontrast zwischen einem relativ urbanisierten Kern mit einer hohen Gewerbedichte und den umliegenden bäuerlich-ländlichen Vierteln die Region. Das Dorf Einsiedeln war die grösste «bauliche Einheit» des Kantons Schwyz und gehörte 1850 zu den 15 grössten Ortschaften der Schweiz.53 Zwischen 1749 und 1888 lag das Bevölkerungswachstum Einsiedelns im innerkantonalen Vergleich jeweils deutlich über dem Durchschnitt.54 1799 zählte Einsiedeln knapp 5000 Einwohner.55 Bis 1888 stieg die Zahl der Bevölkerung auf 8506 Personen. Einsiedeln war damals bevölkerungsreicher als früh industrialisierte Zürcher Gemeinden wie Wädenswil (6338 Einwohner) oder Uster (6798) und zählte mehr Einwohner als Städte wie Thun (8286) oder Zug (5120).56