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Der stille Zug

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Die Menge drängt, Erwartung staut sich in den Gesichtern. Doch sind sie ernst, in ihren Augen liegt der Fernblick.

Auf den Armen der Mütter sitzen Kinder. Sie sind die Einzigen, die beim Nahblick bleiben, wenn sie nach den Mutterbrüsten greifen.

Viele Menschen sind’s, die sich formieren, ihre Habe und Häuser zurücklassen und sich zum Zug sortieren.

Erst kommen die Männer, die jungen führen die ganz Alten. Ihnen folgen die Frauen, die alten und schließlich die mit den Kindern auf den Armen.

Alle tragen Taschen und Beutel, als stünde ihnen eine weite Reise bevor. Auch den Kindern ist das Lächeln vergangen, als sich der Zug in Bewegung setzt.

So zieht ernst und still der Zug an einem frühen Morgen durch die Stadt.

Die Fenster an den Häusern sind geschlossen. Zugezogen sind die Gardinen, als wären Geister erschienen, die vor den Fenstern vorbeigleiten.

Ob in den Häusern die Menschen noch schlafen, während die andern durch die Straße ziehen? Es bleibt ein Geheimnis bis auf den heutigen Tag.

Gesichter zwischen Licht und Schatten

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