Читать книгу Gesichter zwischen Licht und Schatten - Helmut Lauschke - Страница 8

Wachablösung

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So gefällst du mir, das sagt der falsche Freund. Wir werden uns vertragen, das sagt oftmals auch der Feind. So irrt das Wort und mit ihm der Geist. Dunkel wird der Ort

mit dem Finger, der zielgerichtet darauf weist.

Ob er der Mann ist, der den Teufel fasst? Es wird sich zeigen, weil sich zeigen müssen

die Münder nach dem Judaskuss. Der wird’s nicht sein, der da die Fahne hisst, eher der, der gerade um die Ecke pisst.

Der falsche Streber wird in die höheren Posten gesetzt, dem Anständigen der Tritt nach unten versetzt. Das Kommando zur Beförderung lautet: haltet Schritt. Schon nehmen die Gleichen den gleichen Tritt. Da schwimmen die Ratten, huschen die Mäuse. Man bekäm zur Krätze noch die Läuse, weil alles kniegehorsam und systemhörig ist, wenn das Volk den Dreck der Oberen isst.

Nun sind die Ranzen voller Wanzen, das Tanzen geht bis zu den Schanzen. Doch über alle Schwellen geht es nicht bis zum Morgen mit dem fahlen Licht. Verknüppelt und zerschlagen müssen die, die wehrlos sind, das Krüppellos ertragen.

So gefällst du mir, brüllt beingespreizt der Stier mit dem kurzen Breithals. Jetzt werden wir uns vertragen, aber, aber, keine Klagen! Noch heiser in den Ohren klingt, was sich unmenschlich da verstimmt.

Gesichter zwischen Licht und Schatten

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