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Die Bibel besitzt aufgrund des Schriftprinzips höchste normative Bedeutung: Sie ist norma normans, bleibt dabei aber über das solus Christus an die personale Gestalt der Gnade gebunden. Gleichzeitig erhielten gewichtige Reformbewegungen wie die Reformation selbst, aber auch die pietistische Erneuerung im 17. Jh. und die Erweckungsbewegungen des 19. Jh. oder die Wort-Gottes-Theologie des 20. Jh. durch Rückgriff auf die Bibel ihren Anstoß, ihr programmatisches Profil und ihre mitunter großen Wirkungen, die nicht zuletzt die sogenannten »Laien« ihr Priestertum in Anspruch und Gebrauch nehmen ließen – u. U. sogar bis zur Bewährung in existentiellen Konflikten oder angesichts staatlicher Bedrohungen. Solche Dogmatik wie Praxis lassen die Bibel aber nicht als »papiernen Papst« oder als »heiliges Buch« erscheinen, sondern erfordern in der Unterscheidung von »Gesetz und Evangelium« verantwortliche Auslegungen (»was Christum treibet«) und vielfältigen Gebrauch. Explikation und Applikation sind die entscheidenden hermeneutischen Herausforderungen dieser Denkrichtung, die ihre Zielbestimmung häufig aus der theologischen Konstruktion einer »Mitte der Schrift« gewann, während die persönliche Lektüre und Meditation stark unter dem Blickwinkel der Bewährung in Anfechtung2 gesehen wird. In der Praktischen Theologie wurde diese Denkrichtung z. B. durch Eberhard Winkler rezipiert.

Gottes Menschenfreundlichkeit und das Fest des Lebens

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