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Verschiedene Arten des Bibelgebrauchs

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»Sol die Axt hawen, so muss der Holzhawer die Axt erstlich erheben: Soll die Thür auffgethan werden, so muss der Thürhüter den Riegel wegthun.«

Mit solchen bildkräftigen, allerdings dogmatisch wenig präzisen Formulierungen veranschaulichte der Danziger Pfarrer Hermann Rahtmann Anfang des 17. Jahrhunderts das Verhältnis von Heiligem Geist und Heiliger Schrift und polemisierte gegen Annahmen, die Heilige Schrift wirke (als Gnadenmittel) auch außerhalb ihres Gebrauchs.1 Unbeschadet der differenzierten Debatten und Positionen zur dogmatischen und praktischen Funktion der Bibel2 ist christlicher Konsens: Die Bibel soll gebraucht werden, und zwar vom Einzelnen wie innerhalb der Gemeinschaft einer Familie und einer Gemeinde(-gruppe) sowie durch die Kirche in der Öffentlichkeit. Die Arten des Bibelgebrauchs sind vielfältig, ihre Wechselbeziehungen unübersichtlich. Im Folgenden sollen exemplarische Arten und Orte dargestellt und kritisch gewürdigt werden,3 wobei der Hauptakzent hier weder auf dem Lesen selbst noch auf der Wirkungsgeschichte der Bibel in Kunst und Kultur liegt.4 Ob Kirche und Theologie – um vom Hl. Geist zu schweigen – dabei häufiger als »Holzhawer« oder als »Thürhüter«, der Zugang ermöglicht, gewirkt haben, ist schwer zu entscheiden; beides kam bekanntlich vor.

Gottes Menschenfreundlichkeit und das Fest des Lebens

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