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3. Thematische Entfaltung: Gebrauch und Bedeutung der Bibel 3.1 Die Verbreitung der Bibel

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Die Bibel ist weltweit das am häufigsten übersetzte Buch. Nach Angaben des Weltbundes der Bibelgesellschaften, in dem viele evangelische, katholische und orthodoxe Bibelgesellschaften zusammenarbeiten, liegen die vollständige Bibel in 422 Sprachen, das NT in 1079 Sprachen und weitere Bibelteile in 876 Sprachen vor; insgesamt wurde also in 2377 Sprachen übersetzt.7 Dies sind über 800 Sprachen mehr als noch vor 30 Jahren.8 Die weltweite Verbreitung von Bibeln, Bibelteilen und Auswahlheften ist enorm (2000: 633,3 Mill.; 2002: 578 Mill.; 2004: 390,5 Mill.).9 Über das Internet ist die Bibel inzwischen in allen gängigen Sprachen zugänglich. Nach Angaben der evangelischen Deutschen Bibelgesellschaft wurden durch sie in den vergangenen Jahren ca. 1–1,2 Mill. Bibeln, Bibelteile und Auswahlhefte pro Jahr verbreitet. Deren Statistiken zeigen weiter, dass die Anzahl der verbreiteten Bibeln und Bibelteile in »Non-Print-Media«, vor allem als CD-ROM und als Hörbücher in CD- oder MP3-Format, in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist (2004: 48.777; 2003: 61.046; 2002: 39.511; 2001: 14.634); die Anzahl der verbreiteten Kinder- und Jugendbibeln bewegt sich seit 1999 in einer Größenordnung von knapp 500.000 Exemplaren pro Jahr (2003 allerdings über 540.000 Exemplare). Die Verbreitung der Bibel ist also weltweit überaus erfolgreich und besitzt eine nicht nachlassende Dynamik.

Im deutschsprachigen Raum ist, elf Jahre nach dem ersten »Jahr mit der Bibel«, 2003 ein erneutes »Jahr der Bibel« durchgeführt worden. In ökumenischer Kooperation warb man mit großer öffentlicher Resonanz – auch in den Massenmedien – für die Bibel und ihre Botschaft und erreichte rund 32 Mill. Menschen; an den Veranstaltungen vor Ort haben etwa 11 Mill. Menschen teilgenommen. In den drei Hauptzielen der Veranstalter – »die Bibel in die Öffentlichkeit tragen«, »das Leben mit der Bibel in den Gemeinden stärken«, »Menschen für die Bibel begeistern« – verbinden und vermischen sich kulturelle, wertebezogene und evangelistisch-missionarische Anliegen, die im Blick auf das Gesamtbild der Veranstaltungen und ihrer Fülle an Events, Ausstellungen, Bibelkursen, Konzerten, Filmreihen und Lesungen einen pluralistischen Bibelgebrauch repräsentieren.10

Unbeschadet der notwendigen Rückfrage, ob die enorm verbreitete Bibel auch gelesen wird (vgl. 3.3.3), sind hier zunächst drei Sachverhalte von praktisch-theologischer Relevanz:

(a)Die Bibel ist nicht in erster Linie ein Buch für theologische Experten, sondern für alle Interessierten;

(b)sie ist die einigende Grundlage ökumenischer, im Sinne weltweiter und interkonfessioneller, Gespräche und Kooperationen;

(c)sie ist prinzipiell allen Menschen zugänglich, wird aber in der Regel von Christen oder Kirchen angeboten, die auch die neuen Medien nutzen.

Gottes Menschenfreundlichkeit und das Fest des Lebens

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