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4. Metaphern in der Wissenschaft
ОглавлениеMetaphern in der Wissenschaft sind seit Aristoteles mit dem Odium des Verwerflichen behaftet; begreiflicherweise, denn wer sagen soll, wie die Dinge sind, sollte nicht mit Metaphern um sich werfen, das heisst, irgendwelche unabsehbaren Übertragungseffekte in Gang setzen. Für diese «Metaphernfeinde», zu denen auch entschieden die Promotoren der neuzeitlichen Wissenschaft, Bacon und Descartes, gehören, gibt es eine natürliche Ordnung der Dinge, welche festlegt, in welchen Bereichen welche Begriffe zu Hause sind. Erste Pflicht der Wissenschaft ist es deshalb, diese Ordnung einzuhalten. «Metaphernfreunde» dagegen werfen ein, dass es keine feste Möblierung des Geistes gebe und dass man deshalb Begriffe beliebig über Bereichsgrenzen hinweg schieben könne, ja dass wir letztlich überhaupt nichts Belangvolles sagen können, wenn diese Übertragungen nicht erlaubt sind. In abgemilderter Form kann dies heissen, dass Metaphern zumindest eine wichtige erkenntnisleitende Funktion haben bei der Genese von Modellen und Theorien (Drewer 2003, S. 55ff).