Читать книгу Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck - Страница 14
9 DANNY
ОглавлениеMein Blick klebt an Summers Hintern, als sie wie ein Racheengel vor mir herrauscht. Kleine, feste, runde Pobacken. Wie ein süßer, knackiger Apfel. Ihre langen, seidigen Haare tanzen über ihren Rücken, fallen fast bis zu ihrer schmalen Taille. Ihre schlanken Beine stecken in engen Jeans und ihre Füße in weißen Stoffsneakers. Heilige Scheiße, dieses Mädchen ist eine Sünde wert. Nein, falsch, viel mehr als eine Sünde. Das Krasseste ist, sie scheint wirklich nicht den leisesten Schimmer zu haben, wie süß und sexy sie ist.
Ich hole auf und laufe neben ihr. Ich muss aufpassen, dass ich nicht die ganze Zeit zu ihr hinüberstarre. Schließlich will ich sie nicht direkt wieder vergraulen. Dass sie hier bei mir ist, ehrlich, ich hatte meine Zweifel, dass es so kommen würde. Seit zwei Wochen reiße ich mir den Arsch auf, um die Eiszeit zwischen uns zu beenden, aber keine Chance. Sie hat mich jedes verflixte Mal abblitzen lassen. Manchmal habe ich mich selbst gefragt, warum ich mich so zum Affen mache und ihr hinterherrenne. Das ist normalerweise nicht mein Job, sondern der der anderen. Aber ich konnte einfach nicht anders. Konnte nicht aufgeben, weil da eine Stimme in mir war, die mir zuflüsterte, es wäre ein großer Fehler, wenn ich das täte. Und jetzt bin ich verdammt froh, nicht aufgegeben zu haben. Ich sehe zu Summer hinüber. Ich muss zugeben, das Glück war auf meiner Seite, als ich sie am Nachmittag in die Bibliothek gehen sah. Ich bin ihr gefolgt, und da ich selbst auch noch was dort zu tun hatte, waren somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich habe mich so gesetzt, dass sie mich nicht sehen konnte, ich sie aber schon. Als sie dann aufstand und nach einem Buch suchte, Bingo, da hatte ich sie. Einmal stand ich so dicht hinter ihr, dass ich schon befürchtete, sie würde mich sehen. Aber sie war so vertieft in ihre Suche, dass sie mich nicht bemerkt hat. Und durch ihre süßen Selbstgespräche wusste ich schnell, welches Buch sie brauchte. Und ja, dann war das Glück noch mal auf meiner Seite, indem ich es tatsächlich vor ihr fand. Ich muss lächeln. Sie sah so verdammt niedlich aus dort in der Bibliothek. So konzentriert und vertieft in ihre Arbeit. Ich glaube, Bücher sind total ihr Ding. Es würde zu ihr passen.
Der Supermarkt, der auf dem Campus-Gelände liegt und uns Studenten mit lebenswichtigen Dingen versorgt, kommt in Sicht. Summer läuft jetzt langsamer und ich gäbe einen Penny für ihre Gedanken. Manchmal wüsste ich zu gerne, was sie in mir sieht. Okay, vielleicht will ich das besser doch nicht so genau wissen. Jetzt noch nicht. Ich starre auf meine Schuhspitzen. Ich hatte in den vergangenen zwei Wochen nicht mal Sex. Na ja, ein Mal, aber das zählt nicht. Ich hatte einfach keine Lust, und das gibt mir wirklich zu denken.
Ich wende mich an Summer.
„Hast du auch einen Nachnamen?“
Ich sehe sie neugierig an und zu meinem Erstaunen sieht sie etwas verlegen aus.
„Wie kommst du denn darauf?“
Ich grinse. Punkt für sie.
„Okay, anders. Verrätst du mir deinen Nachnamen?“
Sie pustet sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und bleibt stehen.
„Rose.“
Ich checke es nicht gleich.
„Rose? Nein, ich meinte nicht deinen zweiten Vornamen, sondern deinen Nachnamen.“
Sie sieht mich an, als sei ich beschränkt.
„Das ist mein Nachname.“
Ich bin mir sicher, in Gedanken fügt sie eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für mich hinzu.
„Äh, ach so. Du heißt Summer Rose? Ernsthaft?“
Ich muss lachen und sie sieht mich vernichtend an.
„Ernsthaft.“
Ihre schönen Augen funkeln mich an und sie sieht mal wieder zum Anbeißen aus.
„Sorry, ist nicht böse gemeint. Es klingt … romantisch.“
Sie schnauft.
„Ja. So klingt es.“
Sie sieht irgendwo hinter mich und plötzlich wirkt sie wieder so einsam wie auf der Bank am See. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen, aber das lasse ich besser bleiben.
Wir betreten den Laden und Summer erledigt ihre Einkäufe. Bei der Eiscreme bleibt sie hängen und ihre Augen leuchten. Ah, eine kleine Naschkatze. Gut zu wissen. Okay, sie steht auf Ben & Jerry´s Chocolate Fudge Brownie Eis. Da wir in den Wohnheimen keine Gelegenheit haben, um Tiefkühlware aufzubewahren, muss es bei einem Becher bleiben, der wohl direkt den Weg in Summers Magen finden wird. Ich starre auf ihre süßen, roten Lippen und merke, wie mir heiß wird. Hmm, da kommen mir ein paar böse Gedanken. Okay, Moreno. Stopp! Nicht hier im Supermarkt. Ganz schlechte Idee. Vielleicht sollte ich doch mal wieder Sex haben. Ich überschlage im Kopf schnell, wer dafür infrage käme. Aber mir fällt niemand ein. Keine, mit der ich mich heute vergnügen wollte. Stattdessen sehe ich Summer hinterher, die leichtfüßig Richtung Kasse läuft. Sie dreht sich zu mir um.
„Was ist jetzt? Kommst du?“
Oh, verdammt, ja, ich würde liebend gerne kommen. Aber nur mit dir. Ich knirsche mit den Zähnen und beeile mich, sie einzuholen.
Nachdem sie bezahlt hat, schlendern wir durch den lauen Abend zu ihrem Wohnheim. Wie versprochen trage ich ihren Kram, bin mit den Gedanken jedoch woanders. Ich könnte natürlich versuchen, bei ihr zu landen. Aber erstens: Sie würde mich sowieso nicht mitnehmen auf ihre Bude. Zweitens: Ich will das neue Vertrauen nicht kaputtmachen. Drittens: Summer ist kein Mädchen für eine Nacht. Obwohl ich sie noch nicht wirklich gut kenne, ist mir das klar. Und solange ich selbst nicht weiß, was das ist, was ich von ihr will, sollte ich die Finger von ihr lassen. Ich will sie auf keinen Fall benutzen. Gott, vielleicht sollte ich mal mit dem Kopf gegen die Wand hauen. Was stimmt nicht mit mir? Seit wann habe ich solche Skrupel? Wobei, wenn ich ehrlich bin, meistens habe ich es gar nicht nötig, jemanden zu benutzen. Die meisten, mit denen ich etwas habe, können es nicht abwarten, in meinem Bett zu landen. Nur die, die mir gerade so unter die Haut geht, würde vermutlich eher mit einer schwarzen Mamba kuscheln als mit mir.
Etwas missmutig stapfe ich neben ihr her, als Bloomfield in unserem Sichtfeld auftaucht. Hervorragend, der hat noch gefehlt. Jetzt geht das Geheule wieder los von wegen, was für ein böser Junge ich bin und dass ich mich gefälligst von Summer fernhalten soll. Der kommt mir gerade recht.
Ich schaue zu Summer, die Bloomie auch bemerkt hat und stehen bleibt. Sie sieht schuldbewusst aus, und das macht mich wütend. Wie kommt der Typ dazu, ihr so zuzusetzen, bloß weil sie sich mit jemandem trifft, den er nicht leiden kann? Er kann sich jederzeit mit mir anlegen. Aber Summer soll er in Ruhe lassen.
Bloomfield nähert sich uns zögernd. Ganz offensichtlich kotzt es ihn an, dass Summer mit mir unterwegs ist. So wie der drauf ist und wie er Summer anschaut, Alter, der ist so was von verschossen in sie, kriegt aber die Klappe nicht auf, um es ihr zu sagen. Und nun grätsche ich ihm dazwischen, was ihn mächtig anfuchst. Ich muss grinsen, als ich sein verkniffenes Lächeln sehe, und meine Laune hebt sich schlagartig. Tja, Junge, da sind wir schon zu zweit, die scharf auf die kleine Sommerrose sind und nicht bei ihr landen können. Wollen wir doch mal sehen, wer als Erster zum Zuge kommt. Ich glaube, meine Chancen stehen nicht allzu schlecht. Er sieht mich an, seine blauen Augen glitzern wütend, als er mein arrogantes Grinsen sieht. Vermutlich würde er mir gerne eine reinhauen, was ich gut verstehen kann.
„Summer. Hey.“
Ah, er macht einen auf Kumpel, lässt die beleidigte Leberwurst vorerst stecken. Gut, das kann ich auch.
„Jake. Ich … hör mal, ich wollte dich anrufen.“
Unmerklich schüttele ich den Kopf. Warum hat sie das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen?
„Schon gut. Musst du mir nicht erklären.“
Er wirft mir einen Blick zu. In seinen Augen steht Abneigung, aber er reißt sich zusammen.
„Moreno. Auch mal wieder am Start?“
Ich nicke und grinse ihn breit an.
„War nie weg.“
Summer wippt nervös auf den Zehen und sieht so unsicher aus, dass ich allein dafür Bloomfield auch gerne eine reinhauen würde. So was will Summers bester Freund sein? Komm schon, Junge, das solltest du besser können. Was soll der Scheiß, sie so aus der Fassung zu bringen? Ihr ein schlechtes Gewissen zu machen? Ich habe selbst meine Erfahrungen mit solchen Leuten. Meine Mutter ist eine Meisterin darin, einem dermaßen subtil ein schlechtes Gewissen einzureden, dass man am Ende glaubt, schuld an allem Elend dieser Welt zu sein.
Summer sieht unsicher zwischen mir und Bloomfield hin und her. Man sieht deutlich, dass sie niemanden verletzen will. Und ich will nicht, dass sie verletzt wird. Ich seufze. Na dann.
„Okay, ich muss los. Summer, ich ruf dich an.“
Ich drücke Bloomfield die Papiertasche mit den Einkäufen in die Hand.
„Hier, mach dich nützlich.“
Ich lächele Summer zu und sie lächelt zurück. Ich weiß, obwohl ich Bloomfield das Feld überlasse, mache ich gerade eine Menge Boden gut bei ihr. Und das ist es mir wert.
Kurz überlege ich, einen meiner Kumpels anzurufen, um zu fragen, was abgeht, lasse es dann jedoch. Irgendwie habe ich keine Lust auf Party. Ich schlendere über den Campus, rauche eine Kippe und erreiche bald mein Wohnheim. Ich sprinte die Treppe nach oben, überall auf den Stockwerken herrscht der übliche Lärm. Manchmal hat man das Gefühl, im Irrenhaus zu leben, anstatt in einem Studentenwohnheim. Vielleicht besteht auch einfach kein großer Unterschied.
Ich knalle die Tür mit dem Fuß zu und schäle mich aus meiner Lederjacke. Achtlos schmeiße ich sie über den Schreibtischstuhl, ziehe Schuhe und Jeans aus und lasse mich auf mein Bett fallen. Meine Gedanken schweifen zu Summer. Ich hoffe, sie lässt sich von der kleinen Ratte Bloomfield nicht fertigmachen. Ich weiß nicht, woher dieser Besitzanspruch bei ihm kommt. Ob er immer so ist oder nur mir gegenüber. Summer scheint sich jedenfalls nicht besonders daran zu stören, denn es ist offensichtlich, dass sie ihn sehr gernhat. Und das allein sollte mir genügen, ihn zu akzeptieren. Wir werden sehen.
Die Sonne geht allmählich unter und es wird duster im Zimmer. Von draußen über den Flur erklingt Musik, jemand lacht. Türen knallen. Selbst nachts herrscht hier nie wirklich Ruhe. Irgendjemand labert immer, kreischt oder kommt besoffen über den Flur gestolpert. Am Anfang, als ich hier eingezogen bin, war das ziemlich ungewohnt für mich. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und nehme den Geräuschpegel kaum noch wahr. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich wenigstens ein Einzelzimmer habe, denn das ist nicht selbstverständlich. Mindestens die Hälfte aller Zimmer in den Wohnheimen sind Zweierzimmer. Summer hat mir erzählt, sie hatte auch Glück und konnte ein Einzelzimmer ergattern. Das kommt mir natürlich nicht ganz ungelegen. Ich muss lächeln. Heißt die Kleine tatsächlich Summer Rose? Aber irgendwie passt der Name zu ihr. Sie ist hübsch und süß wie eine blühende Rose. Gott, geh dich erschießen, Moreno. Ist ja peinlich. Ich schnaufe leicht genervt. Wie lange wird es noch dauern und ich schreibe ihr Liebesgedichte? Nein, vorher erschieße ich mich wirklich.
Ich muss an vorhin denken, im Supermarkt. Ob sie ihr Eis schon verputzt hat? Leicht feuchte, sinnliche Lippen erscheinen vor meinem inneren Auge. Eine Zunge, die sich über ebendiese Lippen leckt. Summers schöne Augen, verschleiert von Lust. Fuck. Ich spüre, wie ich hart werde, und stöhne entnervt auf. Kurz überlege ich, ob ich nicht doch losziehen und schauen soll, ob sich nicht eine Gelegenheit bietet. Doch noch bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht habe, weiß ich, dass ich das nicht will. Mir ist nicht mehr zu helfen. Summers Bild verschwindet einfach nicht und verdammt, mein Ständer auch nicht. Ich sehe ihre Haare vor mir, so lang, glatt und seidig. Fühle, wie sie über meine nackte Haut streichen, wenn sie sich über mich beugt. Meine Hand gleitet automatisch in meine Boxershorts. Ich komme mir vor wie fünfzehn, als ich mir mit dem Gedanken an Megan Fox einen runtergeholt habe. Aber es ist mir scheißegal. Ich schließe die Augen und lasse meine Hand erst langsam, dann immer schneller auf und ab gleiten, während ich in Gedanken Summer in den Armen halte. Ihre Haut an meiner. Warm, weich. Sie küsst mich, als ich komme, und Fuck, das ist besser, als jede andere es mir heute Nacht hätte besorgen können.