Читать книгу Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck - Страница 23

18 JAKE

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Ich sitze mit Summer in der Bibliothek und wir starren stumm in unsere Unterlagen. Zum Glück haben wir uns nach unserem Streit nach der Party wieder vertragen, aber es ist nichts mehr, wie es früher war. Mir ist klar, dass ich daran nicht unschuldig bin. Meine Eifersucht auf Danny belastet meine Freundschaft zu Summer immer mehr. Ich würde das gerne ändern, weiß aber nicht, wie. Ich betrachte sie aus den Augenwinkeln. Sie ist so hübsch. Alles an ihr wirkt zart und weich. Ich liebe es, wenn sie lächelt. Gottverdammt, ich glaube, ich liebe sie. Wie konnte das nur passieren? Sie ist schon so lange meine beste Freundin.

Jetzt hebt sie den Kopf und sieht mich an. Sie hat kleine, goldene Sprenkel in den Augen. Ich lächele sie an und sie lächelt zurück. Mir wird das Herz schwer, wenn ich sie betrachte, denn etwas in mir ahnt, dass sie nie so für mich empfinden wird wie ich für sie. Und da stellt sich mir die Frage: Kann ich damit umgehen? Ich weiß genau, ich will Summer nicht verlieren. Nicht als Freundin, nicht als Mensch. Aber kann ich das wirklich? Ertrage ich es, sie nur als eben diese in meinem Leben zu haben? Was, wenn die Sache zwischen ihr und Moreno ernster wird? Ehrlich, ich glaube nicht, dass ich das mit ansehen kann. Ich merke, wie Summer versucht, sich gegen ihre Gefühle für ihn zu wehren. Weil sie weiß, was er mit ihr machen wird. Aber sie schwächelt. Ich sehe es in ihren Augen, wenn sie ihn ansieht. Und es zerreißt mir das Herz.

„Jake?“

Sie legt ihre Hand auf meine und blickt mich forschend an.

„Ist alles okay? Du starrst schon seit fünf Minuten auf die gleiche Seite im Buch.“

„Ja, ja, alles okay. Ich … ich muss mir das nur einprägen“, murmele ich ausweichend. Warum nur schaffe ich es nicht, offen um sie zu kämpfen? Vielleicht hätte ich eine Chance. Summer und ich wissen fast alles voneinander. Danny sieht nur das hübsche Mädchen, das er erobern will.

Ich sehe auf die Uhr. In einer Stunde bin ich mit Lexi verabredet. Sie lenkt mich ab, deshalb genieße ich die Zeit mit ihr. Obwohl mir klar ist, dass zwischen uns nichts laufen wird, was über Sex hinausgeht. Das wissen wir beide und somit ist es in Ordnung. Sie will Danny mit mir eifersüchtig machen, was aber nicht funktionieren wird, weil er keinerlei Interesse an ihr hat. Lexi hat dies nur leider noch nicht verstanden. Ich merke, wie sehr es sie irritiert, dass er nur noch Augen für Summer hat. Das gab es wohl bisher noch nie bei ihm. Und mich irritiert das ehrlich gesagt auch. Warum kann er nicht einfach weiter durch die Gegend vögeln? Frustriert streiche ich mir durch die Haare.

Ein Mädchen taucht neben uns auf und bleibt stehen.

„Summer. Hi.“

„Oh, Jess. Hi.“

Ich hebe den Blick. Ich habe sie schon mit Summer gesehen, Jessica.

„Hi.“

Sie lächelt mir zu.

„Hi. Du bist Jake, stimmt´s? Ich bin Jessica.“

„Mhm, ich weiß.“

Ihr Lächeln wird breiter.

„Echt?“

Sie setzt sich neben mich und sieht mich neugierig an. Würde gerne wissen, was Summer ihr über mich erzählt hat. Vermutlich, dass ich der arme Loser bin, der wie ein Idiot hinter ihr herdackelt, während sie unseren Prinzen anschmachtet.

Jessica ist hübsch, hat lange rotbraune Haare und grüne Augen. Sie ist so klein wie Summer, etwas kräftiger, hat aber eine gute Figur. Sie plaudert munter drauflos, und ich merke, dass ich ihr gerne zuhöre. Sie scheint nett zu sein. Wir können uns nur in gedämpftem Ton unterhalten, sonst gibt es Ärger mit der Bibliothekarin, die uns schon streng anschaut. Jessica breitet ihre Bücher aus, und ich würde gerne noch länger bleiben, doch Lexi wartet auf mich.

„Sorry, ich muss los. Man sieht sich.“

„Bye, Jake.“

Ich erhebe mich, packe meine Sachen zusammen und verlasse die Bibliothek. Ich fühle Jessicas Blick in meinem Rücken.

Draußen schlendere ich an den Kiosk und hole mir eine Cola. Ich habe noch etwas Zeit, bis Lexi auftaucht. Ich laufe eine Weile ziellos herum, setze mich dann auf eine der niedrigen Mauern, die es überall hier auf dem Campus gibt. Es ist ein schöner Tag im Frühherbst. Die Temperaturen sind mild, das Licht ist warm und taucht alles in goldene Farben. Meine Laune dagegen ist so gar nicht golden. Schon gar nicht, als ich Danny und seinen Kumpel Rob Heller auftauchen sehe. Die zwei sehen aus wie beschissene Male-Models. Eigentlich sehen alle aus Morenos Clique so aus. Keine Ahnung, nach welchen Kriterien er seine Freunde aussucht. Ich schalte die Musik an meinem Handy an und stecke mir Kopfhörer in die Ohren. Tue so, als ob ich die beiden nicht bemerke. Ich weiß selbst, dass es albern ist, aber ich will nicht mit ihm reden. Er hat so eine Art, ich fühle mich ihm gegenüber immer wie ein dummer kleiner Junge, obwohl er kaum älter ist als ich. Aber natürlich habe ich nicht das Glück, dass er mich ebenfalls ignoriert. Keine Ahnung, warum er mich immer anquatschen muss. Während Rob weiterschlendert, mir zum Gruß zuwinkt, kommt Danny auf mich zu. Widerwillig nehme ich die Kopfhörer heraus, auch wenn ich sie lieber drinnen lassen würde und gar nicht hören will, was er mir zu sagen hat.

„Hey.“

Ich starre missmutig auf die Cola in meiner Hand, als er sich neben mich auf die Mauer schwingt. Er zieht eine Zigarettenpackung aus seiner Jackentasche und zündet sich eine Kippe an.

„Auch?“

Ich schüttele den Kopf.

„Was willst du?“

Er nimmt einen tiefen Zug, während er mich von der Seite mustert.

„Ich glaube, du und ich, wir sollten die Friedenspfeife rauchen, was meinst du?“

Ich verziehe das Gesicht.

„Willst du mein bester Freund werden oder was? Warum sollte ich das wollen? Vergiss es.“

Er zuckt mit den Schultern.

„Warum? Weil du mich im Grunde deines Herzens doch richtig gernhast, Kleiner.“

„Na klar, ich liebe dich, Moreno.“

Meine Stimme trieft vor Sarkasmus und er lacht.

„Wusste ich´s doch.“

Wir schweigen, während er neben mir seine Kippe raucht.

„Also, wie sieht´s aus?“, hakt er nach.

„Nein. Vergiss es. Glaubst du, ich bin blöd? Ich weiß genau, was du willst.“

„Echt? Was denn?“

Er sieht mich interessiert an.

„Es geht einfach nur um Summer. Wenn sie denkt, dass wir beide uns vertragen, rechnest du dir bessere Chancen bei ihr aus. Sie ist der einzige Grund, warum du hier einen auf Kumpel machst. Du kannst mich nämlich genauso wenig leiden wie ich dich.“

Er senkt den Kopf, dann nickt er.

„Bingo. So sieht´s aus. Du hast recht. Bist gar nicht mal so dumm, Bloomie.“

Ich sehe ihn überrascht an. Es erstaunt mich, dass er es einfach so zugibt. Wider Willen muss ich lachen.

„Du gibst also zu, dass es dir nur um Summer geht. Und dass du sie haben willst?“

Meine Stimme klingt nicht so fest, wie ich es gerne hätte. Er zieht wieder an seiner Kippe.

„Schon wieder Bingo.“

Er hebt den Kopf und sieht mich an mit diesen dunklen Augen, denen die Mädchen offensichtlich alle nicht widerstehen können.

„Okay, dann eben anders. Mir ist es egal, ob du mich leiden kannst oder nicht, Jake. Das geht mir ehrlich gesagt komplett am Arsch vorbei. Ich wollte Summer zuliebe mit dir klarkommen, stimmt. Weil sie irgendwie einen Narren an dir gefressen hat.“

Ich verziehe das Gesicht.

„Summer zuliebe? Wenn du ihr zuliebe was tun willst, dann lass sie in Ruhe. Verdammt, Moreno, du wirst ihr wehtun, das wissen wir beide. Und sie hat genug mitgemacht.“

Ich blinzele, versuche, meinen Zorn im Zaum zu halten. Es steht mir nicht zu, ihm etwas über Summer zu erzählen, aber er kapiert es nicht. Sie ist keines seiner Betthäschen. Ich fühle seinen Blick auf mir ruhen. Fast nachdenklich.

Er springt mit einem Satz von der Mauer und zieht noch einmal an der Kippe, bevor er sie zu Boden wirft.

„Ich werde ihr nicht wehtun. Darauf gebe ich dir mein Wort. Es geht dich zwar einen Scheiß an, aber ich sag´s dir trotzdem.“

Wir starren uns an und ich sehe das spöttische Funkeln in seinen Augen.

„Ich werde mit allen Mitteln um sie kämpfen, das ist dir klar, oder? Und weißt du, in der Regel kriege ich, was ich will. Also, Kleiner, du solltest dich warm anziehen.“

„Summer wird nie auf dich reinfallen. Dazu ist sie viel zu klug.“

Er lacht und nickt.

„Wenn du meinst. Man sieht sich.“

Er zwinkert mir kurz zu, dann wendet er sich ab und schlendert davon. Ich starre ihm wütend und frustriert hinterher. Arschloch. Wie ich diesen Kerl hasse. Das Schlimmste ist, Summer hängt schon längst fest an seiner Angel. Sie weiß es noch nicht, aber ich sehe es. Wie sie ihn ansieht. Wie sie lächelt. Meine Hände ballen sich zu Fäusten. Er wird ihr das Herz rausreißen und es achtlos liegen lassen wie seine Kippen. Aber das werde ich nicht zulassen. Er will um sie kämpfen? Na gut, das kann ich auch.

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!

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