Читать книгу Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck - Страница 25

20 DANNY

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Nachdem ich Summer in ihrem Wohnheim abgeliefert habe, mache ich mich auf den Weg zu meiner Bude. Mit den Gedanken bin ich allerdings bei der kleinen Sommerrose. Ich kann es einfach nicht glauben, wie so ein hübsches, kluges Mädchen so wenig von sich halten kann. Was zur Hölle hat sie nur erlebt, was ihr Selbstvertrauen so erschüttert hat? Dass es einiges in ihrem Leben gibt, was nicht rund gelaufen ist, dessen bin ich mir mittlerweile sicher. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber ich spüre es. Und ich sehe und höre es. In so vielen kleinen Dingen wirkt sie oft so verunsichert, dass ich manchmal richtig wütend werde. Dann würde ich mir denjenigen, der ihr eingetrichtert hat, nichts wert zu sein, gerne mal vorknöpfen. Ich selbst habe auch nicht das beste Verhältnis zu meinen Eltern, habe mir in der Pubertät so manchen Knaller geleistet, aber ich hatte nie das Gefühl, wertlos zu sein. Dafür haben schon meine Großeltern gesorgt, die sich mit aller Liebe um Sara und mich gekümmert haben. Ihnen werde ich auf ewig dankbar sein für diese bedingungslose Zuneigung und Unterstützung. Deshalb wird es für mich auch nie infrage kommen, nicht in die Firma einzusteigen. Das bin ich meinem Großvater einfach schuldig. Gerade weil er es nicht erwartet, sondern mich auch bei anderen Plänen unterstützen würde. Aber das würde ich nie über mich bringen. Dieser alte Herr ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich muss lächeln, als ich ihn vor mir sehe. Ich fürchte, Summer hatte keinen Großvater, der sie geliebt hat. Der immer da war, wenn es gebrannt hat. Der auch mal klare Worte gefunden hat, wenn es nötig war. Verdammt, dieses zarte Mädchen mit den schönen Augen und dem süßen Lächeln hat mich wirklich am Haken. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber es ist so. Mir ist es scheißegal, ob sie zu den sogenannten „Coolen“ gehört und was die anderen von ihr halten. Aber mir ist nicht egal, was sie selbst von sich hält.

Ein paar Leute aus meiner Clique kommen mir entgegen. Lexi ist dabei und hängt am Arm von Jake. Sobald sie mich entdeckt, drückt sie sich näher an ihn und schaut mich provozierend an. Ich muss grinsen. Sie glaubt tatsächlich, mir würde das was ausmachen. Ihre Motive sind also ziemlich eindeutig, seine dagegen nicht. Glaubt er, Summer würde eifersüchtig werden? Ich fürchte, Bloomie, da musst du lange warten.

„Danny. Hi. Was geht?“

Rob bleibt neben mir stehen, er hält eine hübsche Blondine im Arm, die ich nicht kenne. Neben ihr läuft ein dunkelhaariges Mädchen, das ebenfalls neu zu sein scheint. Sie mustert mich neugierig.

„Nichts geht, habe nichts mehr vor heute. Und ihr?“

„Wir wollen was trinken gehen. Ich wollte dich anrufen vorhin, aber du gehst ja nicht ran.“

Rob mustert mich prüfend.

„War beschäftigt.“

Ich ziehe eine Kippe aus meiner Jeans und zünde sie an. Ich merke, dass Jake mich die ganze Zeit über anstarrt.

„Beschäftigt? So, so.“

Rob grinst.

„Was ist, bist du inzwischen nicht mehr beschäftigt?“

Ich schaue zu der Dunkelhaarigen, die mich die ganze Zeit ansieht.

„Jetzt nicht mehr.“

Während ich das sage, taucht mein Blick in ihren, und ich versuche dahinterzukommen, was ich dabei empfinde. Und das Eigenartige ist, ich empfinde nichts. Absolut nichts. Dieses Mädchen ist wirklich hübsch, sie hat eine Hammerfigur, ihr Lächeln zeigt mir, dass sie nicht uninteressiert an mir wäre. Vor ein paar Wochen wäre das für mich das Startsignal gewesen. Doch jetzt lässt sie mich völlig kalt. Ich sehe die ganze Zeit Summer vor mir und ehrlich, ich würde diesen Abend viel lieber mit ihr verbringen, einfach auf ihrer Bude abhängen, als mir in irgendeiner Szene-Kneipe ein paar Bier hinter die Binde zu kippen. All das irritiert mich ziemlich, muss ich zugeben. Die kleine Sommerrose löst etwas in mir aus, was ich so noch nie erlebt habe, und manchmal frage ich mich: Bin das wirklich noch ich?

„Was ist jetzt, bist du am Start?“

Rob drängelt und ich zucke mit den Achseln.

„Klar.“

Die Dunkelhaarige bleibt neben mir und stellt sich mir als Sue vor. Sie scheint nett zu sein. Lexi und Jake knutschen oder bombardieren mich mit bösen Blicken, immer im Wechsel. Es erinnert mich ein bisschen an Kindergarten, aber wenn es sie glücklich macht.

Wir fahren mit dem Bus in die City von Louisville und sitzen bald darauf in einer Musikkneipe, in der es laut und voll ist. Sue sitzt neben mir und verwickelt mich in ein Gespräch, dem ich kaum folgen kann - erstens, weil es so laut ist, zweitens, weil ich mit den Gedanken nicht bei der Sache bin.

Jake drängt sich auf meine andere Seite.

„Warst du vorhin bei Summer?“

Ich hebe die Schultern, während ich an meinem Bier nippe.

„Und wenn?“

„Frag ja nur. Mann, du hast keine Ahnung, was du da tust.“

Er kippt sein halbes Glas Bier in einem Zug weg und ich sehe ihn an.

„Ach ja? Aber du?“

Dabei zeige ich mit dem Kinn auf Lexi. Jake schnauft verächtlich.

„Na und? Bist du besser?“

„Sag ich das?“

Er schweigt einen Moment, dann sieht er mich durchdringend an.

„Mit Lexi, das ist was ganz anderes. Sie weiß, dass ich nichts Ernstes von ihr will, und das will sie auch nicht von mir. Somit ist es für uns beide okay. Wir haben eine gute Zeit zusammen, mehr nicht. Aber Summer …“

Er streicht sich mit einer Hand durch die Haare.

„Du weißt nichts von ihr. Sie ist nicht wie die anderen hier. Mann, Moreno, wenn du nur deinen Spaß haben willst, dann lass es, okay? Nicht für mich, weil ich es so will. Für sie. Wenn du sie ein klein wenig gernhast, dann lass sie in Ruhe. Sie packt das nicht.“

Ich nicke und drehe mein Glas in der Hand.

„Weißt du, Jake, wenn ich dir glauben könnte, dass es dir nur um die Sorge um sie geht, dann würde ich mir jetzt wirklich Gedanken machen. Aber du bist einfach nur eifersüchtig.“

Er will etwas sagen, doch ich schneide ihm das Wort ab.

„Das ist so, das wissen wir beide. Weißt du, was ich nicht kapiere? Du nutzt jede Gelegenheit, mir zu sagen, ich soll mich aus Summers Leben verpissen. Aber du selbst tust gar nichts, um sie für dich zu gewinnen. Stattdessen machst du mit Lexi rum. Was soll das für einen Sinn ergeben? Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, anstatt immer über mich. Es ist nicht meine Schuld, wenn du nichts dafür tust, Summer zu zeigen, was sie dir bedeutet. Das ist ganz allein deine Sache.“

Jake scheint einen Moment zu überlegen, dann sagt er zu meiner Überraschung: „Du hast recht. Ist alles nicht so einfach. Ich will nur, dass du weißt, dass Summer einer der wichtigsten Menschen für mich ist. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen. Tu ihr einfach nicht weh, okay?“

Damit erhebt er sich, geht um den Tisch herum und setzt sich wieder neben Lexi. Ich streiche mir mit einer Hand durch die Haare und sehe aus dem Fenster. Es ist stockdunkel draußen, der Herbst hat uns eingeholt.

„Wer ist Summer? Deine Freundin?“, fragt Sue.

„Nein. Nein, ist sie nicht.“

Ich erhebe mich, gebe Rob ein Zeichen, dass ich abhaue. An der Bar bezahle ich meine Getränke und stehe gleich darauf im Freien. Scheiße Mann, es ist Freitagabend, meine Laune ist im Keller, und ich wünschte, ich hätte Sue eine andere Antwort geben können.

Eine halbe Stunde später betrete ich mein Wohnheim auf dem Campus und bin froh, als ich meine Bude erreiche. Ich dusche und gehe direkt danach pennen. Kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal freitags so früh im Bett war. Außer, ich war nicht allein. Es kommt mir vor, als sei es Lichtjahre her.

Ich schlafe schnell ein und erwache von einem immer wiederkehrenden Geräusch. Es dauert einen Moment, bis ich registriere, dass es mein Handy ist. Verschlafen taste ich auf dem Nachtschrank danach. Summers Name steht auf dem Display und ich runzele die Stirn. Es ist mitten in der Nacht.

„Hallo?“

„Danny? Ich … bitte, kannst du zu mir kommen?“

Ihre Stimme klingt merkwürdig erstickt, als ob sie weinen würde. Mit einem Schlag bin ich hellwach.

„Hey, Röschen, was ist los? Alles okay mit dir?“

Ich klemme mir das Handy unters Kinn, bin mit einem Satz aus dem Bett und greife nach meiner Jeans, die ich achtlos auf den Boden geschmissen habe.

„Kannst du einfach kommen? Ich kann nicht gut sprechen.“

Sie klingt atemlos, als ob sie die ganze Zeit nach Luft ringen müsste.

„Summer, was ist denn los? Ich … gib mir fünf Minuten ja?“

Statt einer Antwort kommt nur ein abgehacktes Schluchzen aus dem Hörer. Mir wird übel vor Angst um sie. Bevor ich noch etwas sagen kann, hat sie aufgelegt. Wieso legt sie einfach auf? Ich ziehe mich im Rekordtempo an und merke dabei, wie meine Hände zittern. Eines steht fest: Wenn Summer mich mitten in der Nacht anruft und mich bittet, zu ihr zu kommen, dann brennt es. Sie ist nicht der Typ, der einfach so um Hilfe bittet. Und schon gar nicht der Typ, der Hilfe gut annehmen kann. Ich streife mir einen Pulli über, schnappe mein Handy und bin zwei Minuten später draußen. Die Luft ist kalt und feucht, der Herbst hat Einzug gehalten. Während ich den Weg zu Summers Wohnheim entlangeile, versuche ich noch einmal, sie auf dem Handy zu erreichen, aber nur die Mailbox springt an. Mein Herz pumpt wie verrückt, als ich die letzten Meter zurücklege und dann um die Ecke biege. Als ich die zarte, zusammengekrümmte Gestalt auf den Stufen vor dem Haus wahrnehme, bin ich erleichtert und erschrocken zugleich. Zumindest scheint sie nicht verletzt zu sein. Aber warum zur Hölle sitzt sie mitten in der Nacht in der Kälte vor dem Haus? Sie trägt nur eine Shirthose und einen dünnen Pulli.

Als sie mich bemerkt, hebt sie den Kopf und sieht mir entgegen. Ihr Gesicht ist totenblass und nass von Tränen. Mir fällt sofort auf, wie merkwürdig sie atmet. Ihre Hände sind zu Fäusten zusammengekrampft und ihr Brustkorb hebt und senkt sich schnell.

„Summer. Hey. Mensch, was ist denn los?“

Ich gehe vor ihr in die Hocke und lege ihr sanft die Hand an die Wange. Ihre Augen sind geweitet und ich sehe nackte Panik darin. Mein Herz presst sich zusammen, und ich muss gegen den heftigen Impuls ankämpfen, sie einfach in meine Arme zu ziehen und zu halten.

„Ich … ich krieg keine Luft.“

Ihre Stimme ist ganz leise und zittrig.

„Ganz ruhig. Alles gut, ich bin hier, okay? Soll ich einen Arzt rufen?“

Sie schüttelt heftig den Kopf.

„Nein. Es ist der Rauch. Riechst du ihn nicht? Überall ist Rauch.“

Ihr Blick flackert. Ich umfasse ihre Hände mit meinen. Sie sind eiskalt.

„Hier ist kein Rauch, Summer. Komm her, alles ist gut.“

Ich setze mich neben sie auf die Stufe und ziehe sie zu mir. Ich habe keine Ahnung, warum sie glaubt, Rauch zu riechen, aber das ist jetzt erst mal egal. Sie muss sich beruhigen und atmen. Ich lege meine Arme um sie und streichele ihre Haare und ihren Rücken. Sie fühlt sich zerbrechlich an unter meinen Händen.

„Komm, atme ganz langsam und tief ein und aus, okay? Es ist alles gut, hörst du?“

Sie nickt, atmet aber genauso hektisch weiter wie vorher. Ich zögere kurz, dann umfasse ich sie fester und ziehe sie dicht zu mir.

„Okay, du hast gesagt, du magst meinen Duft? Hier hast du ihn. Jede Menge Danny-Duft. In seiner reinsten Form, nur für dich.“

Ich lege eine Hand an ihren Hinterkopf und drücke ihr Gesicht an meine Schulter.

„Ich hab auch die faulen Eier weggelassen, ehrlich. Du kannst mich also inhalieren.“

Zu meiner Erleichterung spüre ich, dass sie ganz leicht lächelt und noch näher zu mir rutscht. Sie drückt ihr Gesicht an meinen Hals und ich halte sie fest. Zu meiner grenzenlosen Erleichterung beruhigt sich ihr Atem nach ein paar Minuten tatsächlich.

Dafür hämmert mein Herz wie verrückt in meiner Brust. Noch nie hatte ich solche Angst um jemanden. Ich betrachte Summers Haarschopf an meiner Schulter. In ihrem Leben muss es echt schlimme Dinge gegeben haben, ansonsten kann ich mir dies hier nicht erklären. Irgendwann hebt sie den Kopf und sieht mich an. Tränen schimmern in ihren Augen, und sie sieht so zart und verletzlich aus, dass ich sie einfach nur beschützen will.

„Tut mir leid“, flüstert sie. Ich wische ihr mit einer Hand die Tränen aus dem Gesicht.

„Red keinen Blödsinn, Sommerröschen. Ich hab dir gesagt, ich bin da.“

Meine Stimme klingt viel zu rau.

„Ich wusste nicht, was ich machen soll.“

Sie zittert wie Espenlaub.

„Du hast genau das Richtige gemacht. Und jetzt komm, schaffen wir dich rein, bevor du dir noch eine Lungenentzündung holst.“

Ich ziehe sie mit mir hoch und sie schwankt leicht. Ich betrachte sie besorgt.

„Bist du sicher, dass du keinen Arzt brauchst?“

Sie schüttelt den Kopf.

„Nein. Es geht schon. Es ist … ich träume, weißt du? Dann kommt der Rauch und ich kann nicht atmen.“

Ich nicke, obwohl ich keinen Plan habe, wovon sie redet.

„Da ist kein Rauch, das weißt du, oder?“, frage ich vorsichtig.

„Ich weiß. Aber ich rieche ihn. Er ist überall und ich bekomme keine Luft, es ist schrecklich“, flüstert sie unglücklich.

„Hm, okay. Hast du das öfter?“

„Nicht so schlimm wie heute.“

Ich streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie ist immer noch weiß wie die Wand.

„Komm, lass uns reingehen.“

Ich halte sie fest im Arm, während wir die Treppen hochgehen. Sie sieht müde und erschöpft aus. Ihre Zimmertür steht offen, als ob sie den Raum in größter Panik verlassen hätte. Ich schiebe sie nach drinnen und schließe die Tür hinter uns. Summer setzt sich aufs Bett und ich stehe etwas unschlüssig vor ihr.

„Kann ich dir was holen? Hast du Medikamente, wenn das so schlimm wird? Oder willst du was trinken?“

„Ich hab keine Medikamente. Und ja, ein Glas Wasser, bitte.“

Sie streicht sich erschöpft über die Stirn.

„Da hinten steht eine Flasche und da sind auch Gläser.“

Ich sehe mich um und finde alles. Ich gieße ihr ein und reiche ihr das Glas. Ihre Hand zittert, als sie danach greift.

„Danke.“

Sie nippt nur daran, dann stelle ich es weg. Ihre schönen Augen hängen unsicher an mir.

„Danke, Danny, dass du gekommen bist. Ich hatte solche Angst.“

Ich setze mich neben sie und lege meinen Arm um sie.

„Ich hab dir doch gesagt, ich bin da, wenn du mich brauchst. Das war ausnahmsweise mal nicht dumm gequatscht. Ich meine das ernst, Summer. Wenn du mich brauchst, bin ich da.“

Sie nickt und lehnt sich an mich.

„Warum hast du nicht Jake angerufen?“, frage ich zögernd. Sie überlegt kurz.

„Ich weiß nicht, ich hab einfach nur an dich gedacht.“ Sie lächelt leicht und flüstert: „Er riecht nicht so gut wie du, vielleicht deshalb.“

Ich lache leise, bin einfach nur froh, dass sie sich fängt.

„Ehrlich? Dann ist ja mein Lockstoffgestank doch mal für was gut.“

Sie lächelt wieder und ich küsse sie zart auf die Stirn.

„Bitte bleibst du hier?“

Sie klingt so leise, dass ich sie kaum verstehe.

„Na klar, Röschen, du müsstest mich schon mit Gewalt aus deiner Bude befördern. Na komm, rutsch mal hoch, damit ich dich zudecken kann.“

Ich ziehe die Decke über sie und sie sieht mich einfach nur an. Ich streife meine Schuhe ab, schlüpfe aus meiner Jacke und lege mich neben sie. Die restlichen Klamotten behalte ich vorsorglich an, ich traue mir selbst nicht so ganz. Summer so nah im Arm zu haben ist gefährlich für mich. Auch wenn ich im Moment wirklich andere Sorgen habe, als an Sex zu denken. Sie drückt ihr Gesicht an meine Schulter und flüstert: „Danke. Ich weiß, du willst das nicht hören, aber trotzdem.“

„Okay.“

Wir liegen stumm nebeneinander, ich spüre, dass sie nicht schläft. Ich will sie so viel fragen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mir antworten will. Ob sie es im Moment überhaupt kann. Also halte ich die Klappe und streichele beruhigend ihren Rücken.

„Meine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vor anderthalb Jahren. Sie sind im Wrack verbrannt“, sagt sie plötzlich tonlos in die Stille. Mir wird heiß und kalt zugleich. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte, doch mir fällt nichts ein. Was sagt man da?

„Summer, das … Mensch, ich weiß grad nicht …“

„Schon gut, du musst nichts sagen. Ich wollte nur, dass du es weißt.“

Sie wirkt fix und fertig. Ich ziehe sie so nah zu mir wie möglich und halte sie fest. Sie lässt es zu, und ich habe das Gefühl, es tut ihr gut. Ich weiß, dass das hier im Moment alles ist, was sie von mir will und braucht. Doch etwas tief in mir wünscht sich, mehr für sie zu sein. Viel mehr. Und dennoch muss ich an Jakes Worte denken. Dass ich keine Ahnung habe, wer und was sie ist. Dass sie es nicht packt, wenn ich sie verletze. Und scheiße Mann, ich habe keine Ahnung, ob ich das kann. Ich bin kein One-Woman-Guy, war ich nie. Ich senke den Blick, betrachte ihr zartes, blasses Gesicht. Sie hat die Augen geschlossen, sieht so wahnsinnig verletzlich aus. Und ich habe plötzlich so eine beschissene Angst, dass ich ihr wehtun könnte.

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!

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