Читать книгу Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck - Страница 21

16 DANNY

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Ich sehe Summer nach, wie sie Hals über Kopf vor mir davonläuft und im Clubhaus verschwindet. Frustriert schüttele ich den Kopf und krame nach einer Kippe. Es erschreckt mich, wie wenig sie von sich selbst zu halten scheint. Was soll der Mist? Wieso scheint sie zu glauben, ich sei zu gut für sie? Das ist der Witz des Jahrhunderts. Weil ich gut aussehe? Mir ist klar, dass es so ist. Das gute Aussehen liegt in meiner Familie; mein Großvater ist trotz seiner sechsundsiebzig Jahre immer noch ein attraktiver Mann. Diese Gene hat er an seinen Sohn, meinen Vater, weitervererbt und dieser an mich. Ebenso wie die Frauen in unserer Familie bildschön sind. Das ist eben so. Und? Macht mich das zu einem besseren Menschen? Wohl kaum. Es ist durchaus was dran an den Gerüchten, ich sei ein Player. Würde mit den Gefühlen der Mädchen spielen. Wenn ich eine wollte, habe ich sie bekommen. Immer. Ich ziehe an meiner Zigarette und sehe Summers Gesicht vor mir. Sie ist die Erste, die mich richtig zappeln lässt. Am Anfang war das krass, und ich wollte mir selbst beweisen, dass ich sie knacken kann. Inzwischen ist es anders. Ich will sie immer noch. Ich glaube, ich wollte in meinem ganzen Leben noch nie etwas so sehr. Aber nicht um den Preis, ihr wehzutun. Auf keinen Fall möchte ich meine kleine Sommerrose verletzen. Ich muss grinsen. Meine Sommerrose? Ich schlage ein paarmal mit dem Hinterkopf leicht an die Mauer. Ob mir noch irgendwie zu helfen ist? Scheiße, was ist nur los mit mir? Und was ist los mit ihr? Vorhin, als wir getanzt haben, ehrlich, das war so viel besser als mancher Sex, den ich hatte. Und ich habe gespürt, sie hat das als genauso schön empfunden wie ich. Und dann, Bämm, haut sie einfach ab und läuft davon. Und jetzt schon wieder. Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Mädchen. Irgendetwas in ihr hat eine beschissene Angst vor mir. Sicher, ich mache mir nichts vor, natürlich denkt sie, ich würde es nicht ernst meinen. Warum sollte sie nicht? Bloomie wird schon dafür sorgen, dass sie von all meinen Fehlern und Vergehen erfährt. Aber das ist es nicht allein. Summer ist nicht dumm und sie scheint sehr sensibel zu sein. Ich denke, sie spürt, dass da etwas zwischen uns ist. Etwas, das weit über das hinausgeht, was sie eigentlich glaubt, von mir erwarten zu können. Etwas, was wir beide noch nicht genau verstehen. Ich für meinen Teil möchte auf jeden Fall herausfinden, was das ist. Und da liegt wohl der Knackpunkt. Sie will das vielleicht auch, aber genau das macht ihr Angst. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hat weniger Schiss vor dem Player in mir als vor demjenigen, der es mit ihr ernst meinen könnte.

Ich trete meine Kippe aus und mache mich auf den Weg. Du willst vor mir weglaufen, Sommerröschen? Vergiss es. Es gibt nämlich noch etwas, was mir meine manchmal echt anstrengende Familie vererbt hat. Und das ist, niemals aufzugeben, wenn einem etwas wichtig ist.

Im Clubhaus ist die Hölle los. Inzwischen sind die meisten nicht mehr nüchtern und überall wird geknutscht und gefummelt. Ich quetsche mich durch die Menge hindurch, werde dauernd angequatscht und höre gar nicht zu. Ich sehe mich nach Summer um und entdecke sie schließlich an der Theke. Sie hat eine Bierflasche in der Hand und nimmt einen großen Schluck daraus. Holla, das sieht mir nach Frusttrinken aus. Ich nähere mich ihr langsam und betrachte sie. Sie steht allein da, wirkt irgendwie einsam inmitten all dieser feiernden Menschen. Und plötzlich möchte ich sie einfach nur von hier wegbringen. Raus aus diesem überfüllten Laden mit diesem lauten, angetrunkenen Partyvolk. Das ist nicht Summers Welt. Summer, das ist der Duft nach frisch gemähtem Gras. Rosenblätter im Regen. Unter einem Baum sitzen und in einem Buch blättern. Sie ist wie der Sonntagmorgen, an dem man erwacht, sich im Bett rekelt und glücklich ist. Nicht wie die wilde, raue Nacht, die wie ein Rausch an einem vorüberzieht. Summer ist etwas, das man festhalten will, weil man instinktiv ahnt, dass es das Beste sein könnte, was man haben kann. Ich muss lächeln. Offenbar habe ich vorhin meinen Kopf nicht fest genug an die Wand geklatscht.

„Hey.“

Ich trete neben sie und sie hebt den Kopf.

„Oh, hey. Auch eins?“

Ich betrachte sie. Sie sieht so verdammt hübsch aus. So sexy. Und sie weiß es nicht mal. Ihre Wangen sind gerötet, ihre Haare leicht zerzaust. Und sie hat einen Schwips.

„Nein, danke. Das wie vielte Bier kippst du, seitdem du mich zum zweiten Mal für heute hast stehen lassen?“

Sie grinst mich an und ich will sie einfach nur küssen.

„Danny oder Daddy Moreno? Weiß nicht, das zweite oder dritte. Ist lecker, solltest dir auch eins holen.“

Sie schwenkt die Flasche und nimmt wieder einen Schluck. Okay, wenn das die dritte Flasche Bier ist in dieser kurzen Zeit, dann ist mir klar, dass sie wirklich angetrunken ist. Summer scheint normal keinen Alkohol zu trinken, und das haut dann richtig rein.

Rob taucht neben uns auf, auch er hat ordentlich getankt.

„Leute, was steht ihr hier so lahm herum?“

Er sieht mich an.

„Alter, was ist denn mit dir los heute?“

Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten, wirft er einen Blick auf Summer, die sich an ihrer Bierflasche festhält. Dann brüllt er in Richtung Theke: „Charlie, drei Blow Jobs.“

Ich starre ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Nicht sein Ernst. Ich packe ihn am Arm und zische: „Spinnst du? Für wen sollen die sein? Für Summer bestimmt nicht.“

Rob grinst.

„Und warum nicht? Mach dich mal locker, ich tu deinem Schatz ja nichts“, nuschelt er und greift nach den Gläsern, die auf der Theke stehen. Eines hält er Summer hin, die es nimmt und etwas skeptisch draufschaut.

„Was ist das?“

Rob kichert und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen.

„Ein Blow Job. Du verstehst?“

Idiot. Irgendwie würde ich meinem besten Freund gerade gerne eine knallen. Rob lotst uns zu einem runden Stehtisch.

„So, hinstellen und trinken. Ohne die Hände zu benutzen.“

Er sieht Summer auffordernd an, die nun auch kichert.

„Aaaah, ich verstehe. Okay.“

Ich fasse sie am Arm.

„Du musst das nicht machen, trink es einfach ganz normal. Oder lass es ganz, ich glaube nämlich, du hast genug.“

Sie sieht mich aus leicht verschleierten Augen an.

„Ich will aber.“

Sie leckt sich kurz über die Lippen, und ich schüttele den Kopf, muss aber grinsen dabei. Kleine Hexe.

„Na dann, was soll´s, lass dich nicht aufhalten.“

Sie schüttelt ihre langen Haare, hält sie mit einer Hand zurück und beugt sich über das Glas. Rob zeigt ihr, wie es geht, er nimmt das Glas zwischen die Lippen, legt den Kopf zurück und lässt sich die hellbraune Flüssigkeit in den Mund laufen. Summer sieht ihm zu, dann schaut sie mich an und in ihren Augen blitzt es auf. Sie beugt sich über das kleine Glas und tut es Rob gleich. Verdammt, sie ist echt geschickt. Ich sehe sie an, sehe, wie die cremige Flüssigkeit über ihre süßen, roten Lippen rinnt, ihre Zunge leckt genüsslich den letzten Rest aus dem Glas, während ihre Augen an mir hängen. Fuck, kleines Biest. Mir wird heiß, und ich würde wetten, sie weiß es.

„Yeah, du kannst es. Wow.“

Rob lacht und stößt mich mit dem Ellbogen an.

„Glückspilz.“

Ich schlage ihm mit der flachen Hand auf den Hinterkopf.

„Schnauze.“

Er grinst und hält mir das dritte Glas hin.

„Jetzt du, Danny-Boy.“

Ich nehme ihm das Glas aus der Hand und kippe den Inhalt mit einem Schluck hinunter.

Summer sieht mich an.

„Boah, langweilig. Kannst du das nicht besser?“

Sie lehnt sich an mich und klimpert mit den Wimpern. Ihr Körper schmiegt sich eng an meinen und ich hole tief Luft. Ich beuge mich zu ihr hinunter und raune in ihr Ohr: „Du willst wissen, ob ich das besser kann? Dann solltest du es irgendwann vielleicht herausfinden.“

Ich muss grinsen, als sie kichert und dabei leicht taumelt. Ich lege meine Hände auf ihre Hüften und sie murmelt an meinem Hals: „Du riechst gut. Warum riechst du immer so gut? Das ist total unfair. Es ist wie ein Lockstoff, weißt du? Man riecht es und hängt fest.“

„Ehrlich? Und? Hängst du an mir fest, Sommerröschen?“

Ich senke den Kopf und sehe in ihre verflixt schönen Augen mit diesen langen, dunklen Wimpern.

„Merkst du das nicht?“ Sie kichert. „Holst du mir noch ein Bier? Irgendwie ist das gar nicht schlecht. Man muss nicht so viel denken, weißt du?“

Das kann ich mir vorstellen, dass dir das Denken gerade schwerfällt, kleine Rose. Mir fällt was ganz anderes schwer, so wie sie hier an mir klebt.

„Ich glaube, ich hol dir ein Wasser.“

Sie legt ihre Arme um meine Hüften und läuft dicht hinter mir her zur Theke. Dabei schiebt sich mein Shirt hoch und ihre Finger berühren meine nackte Haut. Es durchzuckt mich wie ein elektrischer Schlag. Noch nie habe ich so auf eine Frau reagiert. Noch nie. Gott, Scheiße.

Ich ordere das Wasser und drehe mich um. Summer lehnt sich an mich und seufzt leise.

„Hier, trink was. Dann bringe ich dich heim.“

Sie nickt nur, nimmt das Glas aber nicht in die Hand.

„Summer?“

„Hm?“

Sie hebt den Kopf und sieht mich an.

„Du hast die schönsten Augen der Welt. Wie dunkle Schokolade. Unglaublich“, flüstert sie.

Ganz sachte fährt sie mit dem Finger unter meinem Auge entlang. Ich weiß, dass sie all das nie sagen oder tun würde, wenn sie keinen Schwips hätte, aber es fühlt sich trotzdem gut an.

„Findest du? Danke. Und jetzt komm, lass uns abhauen.“

Ich halte ihr das Glas hin und sie nimmt einen Schluck. Dann stelle ich das Wasser auf die Theke und lege einen Arm um Summers Taille. Ich dirigiere sie vor mir her und merke aus den Augenwinkeln, dass Jake uns beobachtet. Er steht mit Lexi in einer Ecke und sie hängt ihm am Hals. Seine Augen sind starr, und ich würde meinen Arsch verwetten, dass er mich in diesen Sekunden abgrundtief hasst. Ich weiß genau, was er denkt, was ich mit Summer vorhabe. Sicher glaubt er, ich hätte sie absichtlich betrunken gemacht, um sie jetzt flachzulegen. Kann ich es ihm verübeln? Kaum. Jetzt löst er sich von Lexi und kommt auf uns zu.

„Wo wollt ihr denn hin?“

Er ist nicht mehr nüchtern und seine Augen glasig.

„Ich bringe sie ins Wohnheim.“

Er lacht, es klingt nicht lustig.

„Na klar, ganz bestimmt. Lass mich das machen.“

Summer lehnt mit dem Rücken an meiner Brust, und ich habe nicht vor, sie mit Jake gehen zu lassen.

„Wenn du abhauen willst, dann tu das. Aber Summer bleibt bei mir. Du bist besoffen, Bloomie.“

Er starrt mich wütend an, will etwas erwidern, doch Summer sagt: „Jake, ist gut. Lass uns, okay? Bitte?“

Er sieht sie an und sein Blick wird weicher.

„Klar, wie du willst.“

Damit wendet er sich ab und geht zu Lexi zurück, die mich böse ansieht.

„Wo ist deine Jacke?“

Summer zuckt mit den Schultern.

„Ich weiß nicht.“

„Egal, ich hol sie dir morgen. Komm.“

Ich schnappe mir meine Jacke, die vorne am Eingang hängt, und befördere Summer nach draußen. Ich lege ihr meine Lederjacke um die Schultern und halte sie im Arm, als wir uns langsam auf den Weg machen. Vor dem Clubhaus wird in jeder Ecke geknutscht und einer kotzt gerade in die Büsche. Summer kichert dauernd und ihre Schritte sind unsicher. Oh Mann, ich weiß, wem es morgen ziemlich scheiße gehen wird. Tut mir leid, Sommerröschen, ich hätte besser auf dich aufpassen müssen.

„Hast du das gesehen? Der hat gekotzt“, kichert sie und ich nicke.

„Hm. Wie geht’s dir? Alles okay?“

„Klar. Warum auch nicht? Das war eine geile Party. Die geilste Party, auf der ich je war.“

Sie löst sich aus meinem Arm und läuft rückwärts vor mir her. Ich bin mir nicht sicher, wie lange das gutgehen wird, und schließe näher zu ihr auf, um sie mir im Notfall schnappen zu können.

„Warum hast du mich mitgenommen?“

Sie dreht sich einmal mit ausgebreiteten Armen um sich selbst, läuft dann wieder rückwärts und sieht mich mit ihren Bambiaugen fragend an.

„Weil ich es wollte.“

„Ja, aber warum?“

Sie bleibt hartnäckig.

„Weil ich gerne mit dir zusammen bin, deshalb.“

Ich muss grinsen, weil sie so süß ihre Augen zusammenkneift und zu überlegen scheint.

„Kapier ich nicht. Ich bin nicht immer nett zu dir.“

Ich zucke mit den Schultern.

„Ich bin hart im Nehmen.“

Sie kichert leise und strauchelt dabei, sodass ich sie schnell am Arm packe.

„Aufpassen, kleine Rose. Ein Blow Job kann teuflisch sein.“

Sie lehnt sich gegen mich und plötzlich liegen ihre Arme um meinen Nacken.

„Teuflisch, hm? Stehst du auf so was?“

Ihr Mund ist verführerisch süß und es wäre so einfach jetzt.

„Auf Blow Jobs? Kommt drauf an.“

Meine Stimme klingt viel zu rau und sie lacht leise.

„Hast du gesehen, wie gut ich das kann?“

Oh Gott, Summer, lass gut sein.

„Ja.“

Sie leckt sich leicht über die Lippen, lacht und löst sich von mir. Sie hüpft ein paar Schritte von mir weg und ihre langen Haare fallen dabei wie ein seidiger Schleier um ihr zartes Gesicht. Dieses Mädchen macht mich fertig, ehrlich. Ich will sie halten, auf sie aufpassen, sie beschützen, sie … nein, verdammt, das will ich nicht. Das bin nicht ich. Oder doch? Sie macht mich völlig verrückt, bald kenne ich meinen eigenen Namen nicht mehr.

„Warst du schon mal verliebt, Danny? Ich meine, so richtig?“ Sie kommt mir wieder näher und bleibt vor mir stehen. Ihre Augen blitzen, und irgendetwas in mir zieht sich schmerzlich zusammen, so hübsch finde ich sie.

„Willst du das wirklich wissen?“

„Klar, würde ich sonst fragen?“

Ich muss lachen.

„Okay, der geht an dich.“

Ich kann nicht widerstehen, umfasse ihre Taille und ziehe sie zu mir. Unsere Blicke verhaken sich ineinander, und ich wünschte, sie wäre nicht so beschwipst, wie sie leider ist. Ich will sie so dermaßen, dass es wehtut. Ich will sie unter mir, auf mir, egal. Hauptsache, Summer. Nackt, voller Lust, ich will sie meinen Namen stöhnen hören. Aber nicht so. Verdammte Scheiße, nicht so. Sie soll mich genauso wollen. Und nicht halb benebelt sein.

„Nein, war ich nicht. Bisher jedenfalls nicht.“

Ich halte sie, umfasse sanft ihre schmale Taille. Vielleicht ändert sich das gerade, ich bin mir nicht sicher.

„Und du?“

Mit einer Hand streiche ich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn, die immer wieder in ihre Augen fällt.

„Ich? Nein. Nie.“

Sie sieht mich an, doch es scheint, als sähe sie durch mich hindurch, als sie leise sagt: „Ich glaube, ich kann das gar nicht. Wenn du das nie erlebst. Vielleicht kannst du das dann einfach nicht.“

Für einen Moment sieht sie so traurig aus, dass es mir innerlich wehtut. Was meint sie damit? Doch sie fängt sich schnell, und jetzt wäre sowieso nicht der Zeitpunkt, sie danach zu fragen. Sie löst sich von mir und tanzt vor mir her. Ich bin überrascht, wie sicher sie plötzlich auf den Füßen ist. Vorhin, als wir im Clubhaus getanzt haben, ist mir schon aufgefallen, dass das genau ihr Ding ist. Sie bewegt sich anmutig wie eine kleine Elfe.

„Schade, dass es nicht regnet. Dann könnten wir im Regen tanzen.“

Sie dreht sich ein paarmal um sich selbst, und ich fange sie auf, als sie mir regelrecht in die Arme fällt.

„Danke. Du bist mein Held“, murmelt sie und gähnt.

Ich muss lachen. Sie ist so dermaßen niedlich.

„Schau, wir sind da.“

Sie nickt und gleich darauf stehen wir vor dem Eingang zu ihrem Wohnheim. Die Eingangstür ist mal wieder offen und wir betreten das Gebäude. Es ist ruhig, entweder schlafen alle oder sind feiern.

„So, noch die Treppen und dann hast du es geschafft. Müde?“

Sie nickt und lehnt sich an meine Schulter. Ihre Haare kitzeln mich im Gesicht und ich betrachte sie. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Treppen hochkommt oder unterwegs einschläft.

„Komm, Sommerröschen, ich trag dich. Ich glaub, der Blow Job war eine Nummer zu groß für dich.“

Ich hebe sie auf meine Arme und sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter. Sie ist leicht wie eine Feder, ihr Körper ist weich und wirkt irgendwie zerbrechlich auf mich.

„Danke. Du bist mein Schatz, Danny.“

Okay, sie ist wirklich betrunken. In nüchternem Zustand würde sie mir vermutlich eher an die Kehle springen, als so in meinen Armen zu liegen. Und schon gar nicht würde sie so etwas zu mir sagen.

„Ja, ja, so bin ich.“

Während wir die Treppe nach oben gehen, legt Summer den Kopf in den Nacken und ihre Augen forschen in meinem Gesicht.

„Gott, du bist so hübsch. Du bist der schönste Junge, den ich je gesehen habe, weißt du das?“

Ich schmunzele.

„Wirklich? Danke.“

Ob sie von all dem am nächsten Tag noch etwas wissen wird? Ich hoffe nicht für sie. Sonst wird sie sich vermutlich im Waschbecken ertränken.

„Und du riechst so gut. Hab ich dir das schon mal gesagt? Du riechst echt verboten gut.“

„Das hast du mir vorhin gesagt, ja. Sorry, ich kann leider nichts dafür. Beim nächsten Treffen könnte ich mich vielleicht vorher mit faulen Eiern einschmieren.“

Sie kichert.

„Tu das.“

Ich weiß nicht, wo genau ihr Zimmer ist, und frage sie. Zum Glück kann sie sich erinnern und wir stehen kurz darauf vor ihrer Bude.

„Wo ist dein Schlüssel?“

Mir fällt siedend heiß ein, dass das Ding in ihrer Jacke sein könnte. Das wär´s ja jetzt.

„Summer, wo ist der Zimmerschlüssel?“

Sie hebt den Kopf von meiner Schulter und sieht mich an. Sie kann kaum noch die Augen offen halten und blinzelt leicht.

„Was? Weiß nicht. Mach doch mal die Tür auf.“

„Das würde ich gerne. Aber ich brauche den Schlüssel. Hattest du den in deiner Jacke?“

Sie überlegt.

„Nein, tu ich nie in die Jacke.“

Ich atme auf. Glück gehabt.

„Okay, wo ist er dann?“

Ich lasse sie von meinen Armen rutschen, stelle sie auf die Füße und schüttele sie leicht.

„Summer! Nicht einpennen! Sag mir, wo der scheiß Schlüssel ist!“

Sie lehnt sich an mich und murmelt: „Tasche.“

Ich seufze.

„Welche Tasche?“

Sie klopft sich mit der Hand auf den Hintern.

„Hier.“

Na, hervorragend, jetzt darf ich auch noch an ihrem süßen Knackarsch herumfummeln. Nicht, dass ich das nicht gerne tun würde, aber unter anderen Umständen wäre es mir entschieden lieber.

„Okay, halt still.“

Ich umfasse sie und schiebe meine Hand in diese verflixt enge Jeans. Natürlich finde ich den Schlüssel nicht und fingere in der Tasche herum, während Summer an mir hängt und anfängt zu kichern.

„Das kitzelt.“

Ach was.

„Halt still.“

Sie stößt mich etwas von sich und streicht sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Sie sieht zum Anbeißen heiß aus und ich knirsche frustriert mit den Zähnen.

„Summer, so finde ich das Ding nie.“

Ich schnappe sie mir wieder und halte sie mit einem Arm um die Taille, während ich mit der anderen Hand in diesen Taschen herumkrame. Gott, ich drehe noch durch. Sie windet sich in meinem Arm und lacht, während mir verdammt heiß wird. Endlich ertaste ich den Schlüssel und atme erleichtert auf.

„So, da ist er. Warte.“

Ich versuche, mit einer Hand die Tür aufzubekommen, während Summer in meinem anderen Arm hängt. Sie schlingt beide Arme um meinen Hals und nuschelt: „Ich will schlafen. Kommst du mit?“

Oh ja, das würde ich gern. Mit dir. Aber nicht so, kleine Sommerrose. Nicht so. Das sparen wir uns auf. Irgendwann wird es so weit sein, aber garantiert nicht heute. Scheiße, Mann, man sollte mich für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Es gab Zeiten, da hätte ich das hier knallhart ausgenutzt. Aber nicht mit ihr. Ich weiß nicht, warum, aber sie ist anders. Ich bin anders mit ihr.

Endlich schaffe ich es, die Tür aufzuschließen, hebe Summer mit einem Arm einfach ein Stückchen hoch und schleife sie mehr als ich sie trage nach drinnen, während ich die Tür mit dem Fuß schließe. Sie hängt wie ein Klammeräffchen an mir und ich lasse sie aufs Bett fallen. Sie hält sich an mir fest und zieht mich mit hinunter. Ich liege halb auf ihr und vergrabe entnervt mein Gesicht an ihrem Hals. Ihr zarter Duft umhüllt mich warm und verführerisch. Ihre Haut ist samtweich und ich kann ihren Herzschlag fühlen. Am liebsten würde ich einfach liegen bleiben. Widerwillig hebe ich den Kopf und betrachte sie. Sie hat die Augen geschlossen und ein leichtes Lächeln liegt auf ihrem Gesicht. Es wird keine zwei Minuten dauern und sie wird pennen wie ein Baby. Okay, so viel dazu, ich könnte die Lage ausnutzen. Würde sowieso nicht klappen. Ich löse mich aus ihrem Griff und überlege kurz, ihr die Jacke auszuziehen, lasse es dann aber. Sie ist so weggetreten, sie wird auch mit Jacke gut schlafen. Ich ziehe ihr die Schuhe aus und lege mich neben sie. Sie schläft tatsächlich schon und ich muss lächeln. Sie sieht so hübsch aus, so völlig unschuldig.

„Was machst du mit mir, hm? Platzt einfach in mein Leben und stellst alles auf den Kopf. Dir ist klar, dass du mir dafür eine Erklärung schuldest?“

Ich streiche ihr sanft die Haare aus dem Gesicht und sie rollt sich mit einem Seufzen auf die Seite und kuschelt sich an mich. Na toll. Keine gute Idee, ihr hier weiterhin so nahe zu sein. Andererseits will ich sie nicht allein lassen mit der offenen Tür. Und ich kann sie ja schlecht von außen einschließen.

Ich starre an die Decke und irgendwann penne ich auch ein.

Es ist bereits hell, als ich erwache. Summer hat einen Arm über meinen Bauch gelegt und schnarcht leise. Ich muss grinsen. Wie süß ist das denn? Da ich mir ziemlich sicher bin, dass sie nicht begeistert sein wird, mich hier vorzufinden, wenn sie aufwacht, schiebe ich vorsichtig ihren Arm von mir und erhebe mich leise. Mit einem letzten Blick auf sie verlasse ich das Zimmer und gleich darauf das Wohnheim.

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!

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