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14 JAKE

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Wütend auf mich selbst stürme ich die Treppe hinunter. Wie konnte ich Summer nur so überrumpeln? Ich habe genau gespürt, wie sie sich versteift hat, als ich sie geküsst habe. Ich dämlicher Idiot. Erst streite ich mit ihr, dann küsse ich sie? Und warum streiten wir? Natürlich mal wieder wegen Moreno. Warum auch sonst? Dabei wollte ich das gar nicht. Weder streiten noch küssen. Dieser Abend ist irgendwie völlig aus dem Ruder gelaufen. Dabei wollte ich nur mal wieder eine schöne, unbeschwerte Zeit mit Summer verbringen. Aber das scheint nicht mehr möglich zu sein, seit sie hier am College ist. Die Mauer zwischen uns wird immer größer. Es tut mir weh, und doch weiß ich nicht, was ich dagegen machen soll. Einerseits sind da meine Gefühle für sie, die ich nicht einordnen kann, die aber da sind. Vielleicht hätte ich es ihr vorhin einfach sagen sollen, sie merkt doch sowieso, dass etwas im Busch ist. Aber das konnte ich nicht. Ich habe einfach so eine Scheißangst, unsere Freundschaft kaputtzumachen, wenn ich ihr sage, dass ich in sie verliebt bin. Bin ich das überhaupt? Ehrlich, ich glaube schon, aber es fühlt sich anders an. Ich war schon öfter verknallt, und das war immer toll. Mit Schmetterlingen im Bauch, kribbelnder Vorfreude aufeinander. Bei Summer ist es anders. Ich kenne sie so gut, sie ist schon so lange ein Teil meines Lebens. Und doch sehe ich sie plötzlich mit anderen Augen. Es ist eine eigenartige Mischung aus vertrauten und neuen, ziemlich verwirrenden Gefühlen.

Ich trete aus dem Haus und atme tief die frische Luft ein. In den Wohnheimen riecht es immer irgendwie muffig, warum, weiß niemand. Ich laufe langsam los, während mir haufenweise Gedanken durch den Kopf gehen. Ich werde aufmerksam, als lachende Stimmen zu mir durchdringen. Ich sehe mich um und entdecke eine Gruppe Leute, die auf mich zukommt. Darunter mein ganz spezieller Freund, Danny Moreno. Ich überlege kurz, die Richtung zu wechseln, komme mir dann aber doch blöd dabei vor. Also steuere ich auf die Clique zu und sehe stur zu Boden. Tatsächlich habe ich Glück und keiner labert mich an. Ich merke, dass Moreno mich ansieht, aber er lässt mich in Ruhe. Die Clique zieht an mir vorbei und ich atme auf. Ich laufe noch ein Stück und setze mich dann auf eine kleine Mauer, um noch ein wenig durchzuatmen, bevor ich in mein Wohnheim zurückgehe. Ich habe Danny und seine Freunde von hier aus im Blick, sie haben sich auf dem Rasen niedergelassen und lassen ein paar Bierflaschen kreisen. Zwei Mädchen sitzen so dicht neben Moreno, dass sie schon fast auf ihm drauf hocken. Was sie wohl auch gerne würden.

Ich beobachte ihn, er wirkt nicht sonderlich interessiert an den beiden. Er lacht und redet mit ihnen, hält sie aber auf Abstand. Ehrlich gesagt wäre es mir viel lieber, wenn es nicht so wäre. Wenn ich mir sicher sein könnte, er würde nachher eine der beiden mit auf seine Bude nehmen. Aber so sieht er nicht aus. Warum nicht? Jeder kennt seinen Ruf. Nicht, dass man genau wüsste, mit wem er schon was hatte, denn darüber redet er nicht. Aber man hat ja Augen im Kopf.

„Verdammt, warum schnappst du dir nicht eine dieser Bräute? Sie sind heiß, hübsch und scharf auf dich. Na los, mach schon.“

Ich streiche mir genervt durch die Haare. Ich gebe es nur ungern zu, aber vielleicht sieht er doch mehr in Summer, als ich wahrhaben will. Das erscheint mir zwar immer noch unwahrscheinlich, aber es wäre nicht das erste Mal, dass Moreno für eine Überraschung gut ist. Was aber, wenn es so wäre? Summers Worte kommen mir in den Sinn. Würde ich es ihr wirklich nicht gönnen? Könnte ich so ein mieser Freund sein? Müsste ich nicht meine eigenen Gefühle zurückstellen? Ich starre mit zusammengekniffenen Augen zu der lustigen Truppe dort auf dem Rasen. Verdammt, nein, ich kann das nicht. Nicht er. Nicht Summer. Ja, ich bin ein beschissener Freund, aber ich will nicht, dass er sie bekommt. Er wird ihr wehtun, das kann gar nicht anders sein. Ich sehe förmlich das rote Eifersuchtsteufelchen auf meiner Schulter herumturnen, aber ich ignoriere es. Scheiß drauf, ich werde ihm Summer nicht überlassen, egal, welche Absichten er hat.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Moreno sich erhebt, sich eine Kippe anzündet und auf mich zukommt. Ich verziehe genervt das Gesicht, als er sich neben mich auf die Mauer schwingt und mich ansieht.

„Was willst du?“, brumme ich abweisend.

Er grinst.

„Freu mich auch, dich zu sehen, Bloomie.“

Ich wende ihm mein Gesicht zu.

„Also?“

Er lehnt sich etwas zurück und betrachtet mich. Verflixt, er hat wirklich schöne Augen, das muss sogar ich als Kerl zugeben. Kein Wunder, dass die Mädchen ihm aus der Hand fressen, wenn er sie so ansieht.

„Muss ich was wollen, wenn ich mich zu dir setze?“

Jetzt ist es an mir, zu grinsen.

„Ernsthafte Frage? Nicht wirklich, oder?“

Er zuckt mit den Schultern.

„Sag du es mir. Offenbar kennst du ja meine Absichten besser als ich selbst.“

Ich schüttele den Kopf.

„Hör auf zu labern, sag mir einfach, was du von mir willst. Umsonst hockst du nicht hier bei mir, während deine coolen Freunde dort drüben abchillen.“

„Neidisch? Du kannst dich gerne zu uns setzen, so übel sind wir gar nicht, wenn man uns erst mal kennt.“

Er zieht wieder an der Kippe, und sogar das sieht bei ihm gut aus. Wie kann es gut aussehen, wenn man an einer Zigarette zieht?

„Warum sollte ich neidisch sein? Ich hab meine eigenen Freunde, du kannst deine behalten.“

Er nickt.

„Okay. Wie du meinst. Ich wollte dich ja eigentlich fragen, ob du Bock hast, am Freitag mit Summer zu Robs Party zu kommen. Aber gut, wenn du eh nicht willst.“

Ich stutze. Er will Summer zu einer Party einladen? Hervorragend, das fehlt mir noch. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie es da abgehen wird. Und Summer zusammen mit Moreno auf diesem Besäufnis? Wo er jede Chance nutzen wird, sie abzuschleppen?

„Ach ja? Hast du Summer denn schon gefragt?“

Ich versuche, nicht allzu angepisst zu klingen, aber es gelingt mir nicht besonders gut.

„Nein.“

Er sieht mich an, in seinen Augen glitzert es belustigt.

„Mache ich noch, keine Sorge. Und du musst nicht hoffen, dass sie mir eine Abfuhr erteilen wird. Wird sie nicht.“

Der Kerl hat so ein unverschämtes Selbstbewusstsein, es ist echt zum Kotzen.

„Warum nicht? Du bist dir ja sehr sicher.“

„Bin ich. Überleg es dir; wenn du willst, bist du eingeladen. Wenn nicht, auch gut.“

Na, das nenne ich mal eine charmante Einladung. Keine Ahnung, warum er mich überhaupt fragt.

„Wieso willst du mich dabeihaben? Es geht dir doch sowieso nur um Summer.“

Er betrachtet mich mit diesen dunklen Samtaugen. Die Spitze seiner Zigarette glüht in der Dunkelheit.

„Stimmt. Mir ist es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob du kommst oder nicht. Aber sie mag dich, deshalb frage ich dich.“

Ich schüttele den Kopf und muss lachen.

„Wenigstens bist du ehrlich.“

Er nickt und springt von der Mauer.

„Freitagabend acht Uhr im Clubhaus hier auf dem Campus. Komm, oder lass es bleiben. Aber Summer wird auf jeden Fall dabei sein. Nur für den Fall, dass du dir etwas anderes erhoffst.“

Er zwinkert mir zu und grinst spöttisch. Dann schlendert er zu seiner Truppe zurück und ich starre ihm missmutig hinterher. Toll, ich habe also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Gehe ich zu der Party, darf ich mir ansehen, wie Danny versucht, Summer herumzukriegen. Gehe ich nicht, wird er es auch versuchen, und ich mache mir die ganze Zeit die übelsten Gedanken. Hervorragende Aussichten. Außerdem ist es ein verdammt geschickter Schachzug von ihm, mich einzuladen. Damit sammelt er bei Summer Pluspunkte, wenn er ihren besten Freund miteinbezieht. Alles pure Berechnung, um bei ihr gut dazustehen. Ich hätte ihm sagen sollen, dass ich sie vor ein paar Minuten im Arm gehalten und geküsst habe, da wäre ihm das Grinsen vielleicht vergangen. Genervt springe ich ebenfalls von der Mauer und stapfe in Richtung meines Wohnheims. Ich werde abwarten, was Summer dazu sagt. Vielleicht hat sie ja noch einen Funken Verstand im Kopf und wird erst gar nicht zu dieser Veranstaltung gehen wollen. Doch ich weiß jetzt schon, dass meine Hoffnung umsonst sein wird.

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!

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