Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 101
5. Endlich ist er da!
ОглавлениеJesus war in Bethlehem geboren.
Aber in der Stadt Jerusalem
wusste noch niemand,
was inzwischen geschehen war.
Immer noch herrschte dort
König Herodes in seinem Palast
und immer noch seufzten alle:
Wann kommt der Retter,
der uns endlich befreit?
Zu jener Zeit lebte in Jerusalem
Simeon, ein hochbetagter Mann.
Der wartete seit Jahren
auf den Retter Israels.
Jeden Tag betete er: „Herr,
lass mich den Retter sehen,
ehe ich sterbe!“
Und er glaubte fest,
Gott werde ihm seine Bitte erfüllen.
Oft ging er zum Tempel
und hielt dort nach dem Retter Ausschau.
Aber vergeblich.
Der Retter kam nicht.
Eines Tages trieb es
Simeon wieder zum Tempel.
Es war ihm, als hätte er
Gottes Stimme gehört:
„Heute wirst du den Retter sehen.“
Gespannt sah sich Simeon
im Vorhof des Tempels um.
Da entdeckte er
unter all den Menschen
Maria und Josef mit ihrem Kind.
Sie waren gekommen,
um Gott ein Dankopfer zu bringen.
Als Simeon das Kind sah,
da wusste er plötzlich:
Dies war der Retter,
den Gott seinem Volk schickte!
Voller Freude nahm er
das Kind auf seine Arme,
dankte Gott und rief:
„Herr, nun kann ich
in Frieden sterben.
Denn wie du gesagt hast,
so ist es geschehen:
Meine Augen haben
deinen Retter gesehen.
Der wird Licht und Hoffnung
in unsere Welt bringen.“
Dann wurde Simeon
auf einmal ganz ernst.
Er sah Maria an.
„Dein Kind“, sagte er,
„wird einmal viele aufrichten.
Aber auch viele Menschen
werden sich an ihm stoßen.
Und du wirst seinetwegen
viel Kummer haben.“
Und als er noch mit ihr redete,
kam eine alte Frau hinzu,
Hanna, eine Prophetin.
Sie war schon 84 Jahre alt
und seit vielen Jahren Witwe.
Als sie das Kind sah,
rief sie glücklich:
„Da ist ja der Retter!
Endlich ist er gekommen.
Gott sei Lob und Dank!“
Und sie erzählte es allen,
die mit ihr auf den Retter hofften.
Lukas 2,22–38