Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 91

78. Daniel deutet einen Traum

Оглавление

Es war Nacht.

König Nebukadnezar schlief unruhig

in seinem Königspalast.

Er hatte einen seltsamen Traum.

Plötzlich wachte er auf.

Sein Traum hatte ihn sehr erschreckt.

Was hatte er nur geträumt?

So sehr er sich auch besann:

Er wusste es nicht mehr.

„Sicher war es ein wichtiger Traum“,

sagte er zu sich.

„Ich muss ihn wissen,

koste es, was es wolle.“

Am nächsten Morgen ließ er

alle Gelehrten und Wahrsager rufen

und befahl ihnen:

„Ich hatte heute Nacht einen Traum.

Sagt mir, was er bedeutet!“

Da verneigten sich die Männer

und sprachen: „O König!

Erzähle uns, was du geträumt hast!

Dann wollen wir

deinen Traum deuten.“

Aber der König rief zornig:

„Nein, ihr sollt den Traum erzählen

und mir sagen, was er bedeutet.

Ich will euch reich beschenken,

wenn ihr mir den Traum deutet.

Aber wenn ihr es nicht könnt,

dann lasse ich euch töten.“

Da erschraken die Weisen

und verneigten sich noch tiefer.

„O König!“, riefen sie.

„Wie können wir wissen,

was du geträumt hast?

Niemand auf der ganzen Welt

kann das wissen.“

Aber der König schrie wütend:

„Ihr seid alle Betrüger!

Ihr behauptet, alles zu wissen.

Aber ihr wisst gar nichts.“

Und er befahl seinen Soldaten:

„Zieht durch das Land!

Spürt alle Weisen auf

und schlagt sie tot!“

Da zogen die Soldaten los

und suchten alle Weisen im Land,

auch Daniel und seine drei Freunde.

Als aber Daniel hörte,

was der König vorhatte,

eilte er zum König und bat ihn:

„O König, gib mir ein wenig Zeit!

Dann will ich dir sagen,

was du geträumt hast.“

Danach ging er schnell

zu seinen Freunden zurück,

kniete mit ihnen nieder

und betete zu Gott.

Die ganze Nacht lag Daniel

auf seinen Knien.

Da, mitten in der Nacht,

sah er auf einmal vor sich,

was der König geträumt hatte.

„Gott sei Dank!“, rief er froh

und eilte zum König.

Der wartete schon ungeduldig auf ihn.

„Kannst du mir endlich sagen,

was ich geträumt habe?“,

fragte der König.

„Nein“, entgegnete Daniel,

„kein Mensch kann es.

Aber Gott im Himmel

hat mir den Traum gezeigt.

Er war es,

der dir den Traum geschickt hat.

Und das war dein Traum:

Ein großes Standbild stand vor dir.

Es sah furchtbar aus.

Sein Kopf war aus Gold,

seine Brust aus Silber,

sein Bauch aus Kupfer,

und die Füße waren

aus Eisen und Ton.

Da löste sich ein Stein vom Fels,

der donnerte den Berg herab

und zerschlug die Füße

und das ganze Standbild.

Der Stein aber wurde

immer größer und größer.

Er wurde am Ende so groß,

dass er die ganze Welt ausfüllte.

Und das bedeutet dein Traum:

Das Standbild verging.

Aber der Stein blieb

und wurde größer als alles.

So werden auch

die Königreiche vergehen.

Aber unser Gott bleibt.

Sein Königreich besteht ewig

und erfüllt die ganze Welt.“

Da fiel König Nebukadnezar

auf seine Knie und rief:

„O Daniel, wie groß ist dein Gott!

Er ist mächtiger als alle Götter

und als alle Könige der Welt.“

Und König Nebukadnezar

gab Daniel reiche Geschenke

und machte ihn zum Ratgeber

in seinem Palast.

Daniels Freunde aber erhob er

zu Fürsten in seinem Reich.

Daniel 2

Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen)

Подняться наверх