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79. Daniels Freunde im Feuerofen

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Nicht lange danach

ließ König Nebukadnezar

ein riesiges Standbild bauen.

Es war noch viel größer

als das Bild in seinem Traum

und war ganz aus Gold.

„Ich will doch sehen,

wer Herr ist im Land“,

sagte er zu sich.

Und er schickte Boten

in das ganze Land,

zu allen Mächtigen,

zu Richtern und Ratsleuten,

zu Fürsten und Vornehmen

in seinem Reich.

Und er ließ ihnen sagen:

„Kommt und weiht mit mir

das neue Standbild ein!“

Da eilten sie alle herbei,

die mächtigen Männer,

die Richter und Ratsleute,

die Fürsten und Vornehmen,

wie der König befohlen hatte.

Wie staunten sie alle,

als sie das Standbild sahen

in seinem goldenen Glanz!

Aber daneben – was war das?

Ein riesiger Ofen aus Stein!

Haushohe Flammen schlugen heraus.

Da rief der Herold des Königs:

„Passt auf, ihr Männer!

Gleich hört ihr Musik.

Dann kniet sofort nieder

und betet das Bild an!

So befiehlt es der König,

der mächtige Nebukadnezar.

Jeder muss knien.

Niemand darf stehen.

Sonst wird er im Feuerofen verbrannt.“

Da zitterten alle vor Angst.

Es wurde ganz still.

Nur das Feuer knisterte laut.

Und auf einmal ertönte Musik:

Posaunen und Trompeten,

Harfen und Zithern,

Flöten und Lauten.

Sofort fielen alle auf ihre Knie.

Nein, nicht alle!

Drei blieben stehen: Daniels Freunde.

„Wie?“, rief der König.

„Ihr wollt mein Bild nicht verehren?

Was fällt euch ein?

Aber ich will es noch einmal

mit euch versuchen.

Gebt acht!

Gleich spielt die Musik wieder.

Dann kniet sofort nieder

und betet das Bild an!

Sonst werfen wir euch in den Ofen.

Dort hilft euch niemand,

auch euer Gott nicht.“

Aber die Freunde erwiderten:

„Nein, König Nebukadnezar!

Wir werden nicht niederknien.

Unser Gott will nicht,

dass wir andere Götter verehren.

Aber wenn unser Gott will,

kann er uns auch

aus dem Feuer erretten.

Und wenn er es nicht will,

dann knien wir dennoch nicht nieder.“

„Wie?“, schrie der König wütend.

„Ihr wagt es, nicht zu gehorchen?“

Und er befahl seinen Soldaten:

„Heizt den Ofen

noch siebenmal stärker!

Und werft die Männer ins Feuer!“

Da warfen sie die Männer

in den brennenden Ofen

mit ihren Kleidern und Hüten,

an Händen und Füßen gebunden.

Die Flammen aber schlugen

so hoch aus dem Ofen heraus,

dass die Soldaten verbrannten.

Aber den König störte das nicht.

Er sah nur auf das Feuer

und auf die drei Männer im Feuer.

Doch plötzlich erschrak er.

Er rief: „Haben wir nicht

drei Männer ins Feuer geworfen?

Aber nun sind es vier!

Sie gehen im Feuer umher.

Und der vierte ist gar kein Mensch.

Er sieht aus wie ein Engel.“

„Ihr Diener Gottes“, rief er,

„kommt schnell aus dem Ofen!“

Da kamen sie heraus,

mit Kleidern und Hüten.

Nichts war verbrannt,

nicht ein einziges Haar.

Sie rochen auch nicht verbrannt.

Nichts war ihnen geschehen.

Da rief der König laut,

sodass alle es hörten:

„Gelobt sei euer Gott!

Er hat euch gerettet.

Kein Gott ist so mächtig wie er.“

Daniel 3

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