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77. Daniel

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Nebukadnezar, der König von Babel,

thronte in seinem Palast

Da wurde dem König gemeldet:

„Die Gefangenen aus Jerusalem

sind in der Stadt eingetroffen.

Was sollen wir

mit ihnen machen?“

Da rief der König Aschpenas,

seinen Kämmerer, zu sich

und befahl ihm:

„Geh zu den Gefangenen hinaus!

Suche die jüngsten

und besten aus, junge Leute,

die klug sind und schön.

Sie sollen Unterricht

in unserer Sprache bekommen

und jeden Tag gutes Essen,

so viel sie wollen.

Das Fleisch, das ich esse

und den Wein, den ich trinke.

In drei Jahren aber

sollst du mir alle vorführen.

Dann will ich sie prüfen

und die Besten unter ihnen

zu meinen Hofdienern machen.“

Aber Nebukadnezar wusste nicht,

dass es den Juden verboten war,

Speisen zu sich zu nehmen,

die fremden Göttern geweiht waren.

Da suchte Aschpenas

die schönsten und klügsten Jungen

unter den Gefangenen aus.

„Habt keine Angst!“,

sprach er zu ihnen.

„Der König meint es gut mit euch.

Er will euch zu seinen Dienern machen.

Drei Jahre lang sollt ihr lernen.

Danach sollt ihr vor den König treten.

Und damit ihr gesund ausseht,

dürft ihr essen,

was auch der König isst,

und trinken,

was auch der König trinkt.“

Und er führte sie in einen großen Saal,

wo der Tisch festlich gedeckt war.

Diener trugen Schüsseln auf

mit köstlichem Fleisch.

Und andere Diener

schenkten Wein in die Becher.

Da machten sich die Jungen

gierig über das Essen her.

Aber vier Jungen aßen nicht mit:

Daniel und seine drei Freunde.

Sie rührten nichts an,

keinen Teller und keinen Becher.

„Warum esst ihr nicht?“,

fragte Aschpenas erstaunt.

„Habt ihr denn keinen Hunger?

Auf, esst und trinkt!

Es ist genug da.“

Aber Daniel antwortete:

„Wir wollen nichts

von eurem Fleisch essen

und auch nichts

von eurem Wein trinken.

Unser Gott, dem wir dienen,

erlaubt es uns nicht.“

Aschpenas sah sie ungläubig an.

„Aber ihr müsst essen!“, befahl er.

„Sonst hat der König

keine Freude an euch.“

Da antwortete Daniel:

„Wir brauchen keinen Wein

und auch kein Fleisch.

Gib uns Gemüse und Wasser!

Mehr brauchen wir nicht.“

„Unmöglich!“,

rief Aschpenas erschrocken.

„Der König wird mir

den Kopf abschlagen,

wenn er davon hört.“

Doch Daniel bat ihn:

„Versuch es wenigstens zehn Tage!“

Da gab Aschpenas nach.

Und wirklich:

Nach zehn Tagen

sahen Daniel und seine Freunde

besser aus als alle anderen Jungen.

Als der Kämmerer das sah,

ließ er sie gewähren.

Nach drei Jahren wurden alle

vor den König geführt.

Der stellte ihnen Fragen

und gab ihnen schwere Rätsel auf.

Aber Daniel und seine Freunde

lösten alle Rätsel und Fragen.

Da rief der König:

„Daniel und seine Freunde

sind zehnmal klüger als alle anderen.

Sie sollen meine Diener sein.“

So kamen Daniel und seine Freunde

an den Hof Nebukadnezars,

des mächtigen Königs von Babel.

Ihm dienten sie von nun an

täglich von früh bis spät.

Aber Gott blieb dennoch

der wahre König und Herr,

dem sie dienten.

Auch als Diener des Königs

blieben sie ihrem Gott treu

und hielten seine Gebote.

Daniel 1

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