Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 103
7. Auf der Flucht
ОглавлениеKönig Herodes wartete lange Zeit.
Doch vergeblich.
Die Sterndeuter kamen nicht zurück.
Da verlor der König die Geduld.
Wütend schrie er:
„Sie haben mich betrogen!
Es hat sie jemand gewarnt.
Gewiss sind sie längst
wieder zu Hause.“
Aber das Kind?
Der neue König?
Wie sollte er nun das Kind finden?
In Bethlehem gab es viele Kinder.
Herodes wusste nicht einmal
den Namen des Kindes.
Nur eines stand für ihn fest:
Ein Junge war es,
noch keine zwei Jahre alt.
Und dieser Junge musste verschwinden,
wenn er, Herodes, König bleiben wollte.
Da fasste Herodes
einen grausamen Plan.
Er rief seine Soldaten
und befahl ihnen: „Los!
Marschiert nach Bethlehem!
Geht in jedes Haus
und zu jeder Familie!
Sucht alle kleinen Söhne,
die unter zwei Jahren sind,
und tötet sie mit dem Schwert!“
Doch bevor das geschah,
erschien Josef ein Engel im Traum,
der sprach: „Josef!
Steh schnell auf!
Nimm das Kind an dich
und flieh mit Maria
ins Land Ägypten!
Denn Herodes will das Kind töten.“
Sogleich stand Josef auf,
weckte seine Frau Maria,
nahm das Kind an sich
und floh mit den beiden
noch in derselben Nacht.
Nach Ägypten zogen die drei,
wie der Engel befohlen hatte.
Dort blieben sie lange Zeit.
Eines Nachts aber erschien Josef
noch einmal der Engel im Traum
und sprach: „Josef!
Komm wieder zurück.
Denn Herodes ist tot.“
Da kehrte Josef
mit den beiden zurück
und zog in die Stadt Nazareth,
wo Maria und Josef früher gelebt hatten.
Dort wuchs Jesus auf
als Sohn von Maria und Josef,
ein Kind unter anderen Kindern.
Und niemand ahnte,
wer Jesus in Wahrheit war.
Matthäus 2,13–23