Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 94
VIII
Gott bringt heim
ОглавлениеViele Jahre lang lebten die Juden
im fremden Land.
Wann durften sie endlich
wieder heimkehren?
Viele von ihnen hatten schon
alle Hoffnung verloren.
Da schickte Gott ihnen Propheten.
Die trösteten sie und sprachen:
„Fürchtet euch nicht!
Gott wird euch erlösen
und aus Babel befreien.
Er wird euch
in euer Land zurückführen,
wie er einst eure Vorfahren
aus Ägypten herausgeführt hat.“
Jesaja 43,1 ff.
Da schöpften die Juden neue Hoffnung.
Voll Sehnsucht sangen sie
das Lied der Befreiung:
„Wenn der Herr
die Gefangenen Zions
erlösen wird,
so werden wir sein
wie die Träumenden.
Dann wird unser Mund
voller Lachen
und unsere Zunge
voller Rühmen sein.
Dann wird man sagen
unter den Völkern:
,Der Herr hat Großes
an uns getan.‘“
Psalm 126
Endlich kam der Tag,
auf den die Juden
so lange gewartet hatten.
Kyros, der König von Persien,
eroberte Babel
und wurde Herrscher über das Land.
Er gab den Befehl aus:
„Alle Juden, die nach Babel
verschleppt wurden,
dürfen heimkehren.“
Da war die Freude groß
bei allen Juden.
Endlich waren sie frei!
Viele machten sich sofort auf den Weg
und zogen ins Land Juda zurück.
Aber das Land war noch verwüstet.
Jerusalem lag noch immer in Trümmern.
Und von dem herrlichen Tempel,
den Salomo einst gebaut hatte,
war nichts mehr zu sehen.
Da machten sie sich an die Arbeit.
Zuerst errichteten sie wieder den Tempel,
danach die Stadtmauern.
Viele Jahre lang bauten sie.
Oft wurden sie müde
und ließen die Arbeit liegen.
Manchmal verloren sie allen Mut
und seufzten:
„Es hat keinen Sinn.
Wir schaffen es nie.“
Aber Gott schickte ihnen
immer wieder Propheten,
die riefen ihnen zu:
„Fürchtet euch nicht!
Macht eure Hände stark!
Gott steht euch bei.“
Sacharja 8,13b
Da bauten sie weiter,
bis der Tempel fertig dastand.
Nun konnten die Juden wieder
miteinander das Passafest feiern.
Sie feierten es so fröhlich,
wie es ihre Vorfahren
vor vielen Jahren gefeiert hatten:
Sie dankten Gott,
der sie bis zu diesem Tag
wunderbar geführt hatte,
von dem Tag an,
als er sie aus Ägypten gerettet hatte.
Und sie sagten zueinander:
„Einmal wird der Retter kommen,
der König,
den Gott uns versprochen hat.
Er wird zu uns
nach Jerusalem kommen
und für immer unser König sein.
Wer weiß?
Vielleicht wird er sogar
am Passafest kommen?“
So freuten sie sich auf den Tag,
an dem sich erfüllen würde,
was der Prophet Sacharja
vorausgesagt hatte:
„Jerusalem, freue dich sehr!
Denn siehe, dein König kommt zu dir,
ein Gerechter und ein Helfer.“ Sach. 9, 9
Aber wann würde der Retter kommen?
Niemand wusste es, noch niemand.