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1.5.5 Quellenlage und Editionen

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Die Forschung zu den freiwilligen antiken Vereinigungen kann sich auf eine breite Basis epigraphischer und anderer Quellen stützen. Sowohl in griechischer als auch lateinischer Sprache sind eine Vielzahl epigraphischer Belege erschlossen bzw. zugänglich. Eine abgeschlossene SammlungSammlung von VereinigungsinschriftenVereinigungsinschrift ist jedoch ein Desiderat. Vor einem Blick auf eine Auswahl maßgeblicher Editionen ist somit bereits zu resümieren: „Thus, a complete corpus of associations would include several thousands inscriptions and papyri, and when furnished with notes, commentary, and indices would represent a multi-volume publication taking a decade or more to compile.“1

Als Quellensammlung für den griechisch sprachigen Bereich der Inschriften liegen die Bände der „Sylloge Inscriptionum Graecarum“ (SIG) vor. Sie vermitteln einen epigraphischen Einblick in die Welt freiwilliger antiker Vereinigungen mit einer Vielzahl an Belegen.2 Der Umfang der gegebenen Inschriften ist dabei unterschiedlich und reicht vom Einzeiler bis hin zu ausführlichen Texten mit Einblick in Regelungen des Vereinigungslebens einer KultvereinigungKultvereinigung.3 Daneben stehen die „Inscriptiones Graecae“ (IG), die ebenfalls epigraphisches Material bereitstellen und teilweise auch deutsche Übersetzungen darbieten.4 Insbesondere die IG sind durch die Darbietung von Übersetzungen für ein breiteres Publikum rezipierbar.

Für den Bereich lateinischer Inschriften ist auf die „Inscriptiones Latinaes Selectae“ (ILS) mit umfangreichem Material zu den Vereinigungen zu verweisen. Weiterhin ist das „Corpus Inscriptionum Latinarum“ (CIL) zu benennen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die antiken Inschriften der lateinischen Welt zu editieren.5 Zum gegenwärtigen Zeitpunkt umfasst das Projekt 17 Druckbände und 13 Ergänzungsbände, weitere Druckfassungen sind in Arbeit.6 Bereits an der Nicht-Abgeschlossenheit dieses Projekts wird erkennbar, dass die Arbeit mit epigraphischem Material nur exemplarisch geschehen kann, weil durch die fortlaufende Edition weitere Inschriften erschlossen werden können bzw. vermeintlich sichere Ergebnisse gegebenenfalls revidiert werden müssen.

Neben den genannten Druckfassungen ist in besonderem Maße auf Bemühungen hinzuweisen, die sich die Digitalisierung epigraphischen Materials zum Ziel gesetzt haben. In diesem Rahmen ist zunächst die „Epigraphische Datenbank Heidelberg“ zu erwähnen, die die lateinischen und bilinguen Inschriften des Römischen Reiches erfasst.7

Auch das Projekt „Graeco-Roman Associations: Texts, Translations, and Commentary“ ist zu erwähnen, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch im Entstehen begriffen ist, aber bereits zwei Bände zur Veröffentlichung gebracht und mit einer instruktiven Einführung8 versehen hat.9 Kategorisiert sind die ausgewählten Inschriften durch ihre geographische Herkunft und innerhalb dieser Kategorie anhand ihrer chronologischen Reihenfolge. Dadurch erhält die Leserschaft die Möglichkeit, sich einen exemplarischen Überblick über das VereinigungswesenVereinigungswesen eines bestimmten geographischen Raumes des Imperium Romanum zu verschaffen, wie es auch das Vorwort formuliert: „Without aspiring to a comprehensive publication of inscriptions, the present volumes aims at a representative selection which illustrates the variety of types of associations, their activities, leadership structures, membership profiles, recruitment strategies, and finances. […] We have, therefore, offered a selection that illustrates the variety of practices, names and internal structures of associations, the distinctive formulae which appear in their inscriptions, and various singular festures not attested in the other inscriptions.“10 Diese Aufarbeitung der Quellen sei als Vorarbeit zu verstehen, die dann in einem Vergleich mit christlichen Gemeinden münden kann: „They [d.h. this volume and the two to follow] are designed principally to provide a ‚thick‘ context for the study of the associative practices of the Christ groups in the cities of the Empire.“11

Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl

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