Читать книгу Diakonie zwischen Vereinslokal und Herrenmahl - Jan Quenstedt - Страница 95
1.5.1.8 Eckhardt und Leonhard: Juden, Christen und Vereine
ОглавлениеUnter dem Titel „Juden, Christen und Vereine im Römischen Reich“1 legen Benedikt Eckhardt und Clemens Leonhard Überlegungen zu frühen christlichen Gemeinden, jüdischen SynagogenSynagoge und antiken Vereinigungen vor. Ziel ihres Sammelbandes, der durch einen Aufsatz von Philip A. Harland2 ergänzt wird, ist es, „Spuren der Ähnlichkeit genauso wie der Andersartigkeit der antiken christlichen Gruppen wahrzunehmen, zu beschreiben und nicht nur mit christlichen Gruppen der Gegenwart zu vergleichen (und damit ausschließlich als deren Vorläufer zu deuten), sondern nach zeitgenössischen Parallelen zu suchen (und ihnen damit Elemente ihres Profils zuzuschreiben, die gegenwärtigen Legitimitätskonstruktionen nicht nützen).“3 Mit diesem historischen Interesse verbinde sich auch eine aktuelle Relevanz, die Eckhardt und Leonhard in der Eröffnung von Gegenwartsfragen sehen, die sich ohne eine historische Betrachtung nicht ergeben würde.4
Zur Erreichung ihres Ziels blicken die Autoren des Bandes auf antike Vereinigungen, deren strukturellen Grundlagen zunächst dargestellt und mit einem forschungsgeschichtlichen Überblick versehen werden. Anhand von verschieden akzentuierten Fallstudien eröffnet der Band einen Einblick in den Entstehungskontext der frühen christlichen Gemeinden und geht dabei auch auf die Frage nach hellenistischen Vereinigungen im judäischen Raum ein.5 Dabei zeigt sich, dass der Band insbesondere konstruktiv-kritisch auf diejenigen Untersuchungen rekurriert, die im vorliegenden Kapitel skizziert wurden. Mit dem Eingehen auf Detailfragen trägt der vorgestellte Band zu einer Schärfung des Profils früher christlicher Gemeinden vor dem Hintergrund antiker Vereinigungen bei und verweist darüber hinaus auf die Bedeutung des judäischen Raumes, dem durch die Rede von griechisch-römischen Vereinigungen6 nur wenig Bedeutung zugemessen werde.