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2.2.6 Soziale Vernachlässigung und Konflikt

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Soziale Vernachlässigung und Konflikt beschreibt die Beobachtung, dass angesichts des Vorherrschens der Sport- und Bewegungsaktivität wichtige soziale oder berufliche Aktivitäten und Lebensbereiche in den Hintergrund treten (Hausenblas und Symons Downs 2002a). Diese Vernachlässigung des sonstigen Lebens ist besonders bedeutsam im familiären oder partnerschaftlichen Umfeld; allerdings sind auch Ausbildung, Beruf und die Freizeitaktivitäten hiervon in typischer Weise betroffen.

Der Konflikt tritt sowohl intrapsychisch als auch zwischenmenschlich (interpersonal) in Erscheinung. Der intrapsychische Konflikt äußert sich dadurch, dass die Betroffenen das Zurückdrängen der anderen Lebensbereiche bewusst wahrnehmen und ein innerer Kampf zwischen konkurrierenden Bedürfnissen und Wünschen stattfindet. In diesem Kampf unterliegen zumeist die sozialen Bedürfnisse zu Gunsten der suchtgebundenen Motive. Der zwischenmenschliche Konflikt äußert sich in Streitigkeiten mit dem Partner, der Familie oder dem Freundeskreis (Veale 1995; Grüsser-Sinopoli et al. 2006), die dadurch entstehen, dass die sozialen Bezugspersonen wahrnehmen, zurückgewiesen zu werden und entsprechend mehr Zeit und Raum einfordern. Darüber hinaus entstehen berufliche Konflikte dadurch, dass sportbedingt Aufmerksamkeit und Engagement sinken können, was zu nachlassenden Leistungen bzw. Fehlern führt.

Sportsucht und pathologisches Bewegungsverhalten

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