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2.2.7 Maladaptive Kontinuität

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Von maladaptiver Kontinuität kann gesprochen werden, wenn das Sport- und Bewegungsverhalten auch dann noch ausgeführt wird, wenn negative psychische und/oder körperliche Konsequenzen bereits bestehen oder sich verstärken bzw. auftreten können. In körperlicher Hinsicht wird dies besonders deutlich beim Thema Verletzungen und Beschwerden. Die Betroffenen trainieren trotz Verletzungen und Beschwerden weiter, was dadurch erklärt wird, dass diese bagatellisiert oder sogar ignoriert werden (Adams und Kirkby 1998). Selbst von ärztlicher Seite strikt empfohlene Zwangspausen werden nicht eingehalten und missachtet (Adams und Kirkby 1998). Hiermit verbunden ist die Unterschätzung von Erholungs- und Regenerationsphasen. Hierdurch bedingt kann es neben orthopädischen Problemen auch zu Beschwerden der inneren Organe bis hin zu Erkrankungen infolge eines geschwächten Immunsystems kommen. Da in schweren Fällen solche Probleme entweder ignoriert oder nicht genügend auskuriert werden, sind massive Gefährdungen der Gesundheit denkbar.

In das zuvor beschriebene Symptomfeld gehört auch das Thema Schmerzmittel. Durch Schmerzmittel oder entzündungshemmende Mittel (insbesondere nichtsteroidale Analgetika, Kortikoide bis hin zu Antibiotika) werden Beschwerden bekämpft, was in zweifacher Hinsicht problematisch ist. Zum einen werden auf diese Weise wichtige, warnende Schmerzsignale ausgeschaltet, was die Überforderung verstärkt. Zum zweiten geht der Substanzkonsum selbst mit teils drastischen Nebenwirkungen einher, die eine zusätzliche gesundheitliche Gefährdung darstellen.

Sportsucht und pathologisches Bewegungsverhalten

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