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Schuppen als Auftriebshilfe – die Federn der Schmetterlinge
ОглавлениеDie Schuppen sind auch wichtige Auftriebshilfen für den Flug: Beim Flügelaufschlag werden sie an den Flügel gedrückt und wirken aerodynamisch günstig, sodass die Flugmuskeln weniger Kraft brauchen. Außerdem scheinen sie sogar notwendig zu sein: Fehlen die Schuppen auf großen Arealen der Flügel, brauchen die Falter viel mehr Energie zum Fliegen, oft sind sie auch deutlich behindert oder gar flugunfähig. Die Form vieler Falterflügel scheint also den aerodynamischen Notwendigkeiten zum Fliegen nicht zu genügen.
Das Landkärtchen (Araschnia levana) zeitigt zwei Generationen im Jahr mit verschiedenen Farben. So ist die im Frühjahr schlüpfende Generation oberseits hell orange-braun gefärbt. Unterseits trägt sie das namengebende Muster aus weißen Linien, das die Farbflächen segmentiert wie Straßen auf einer Landkarte. Während dieses Unterseitenmuster auch für die Sommergeneration charakteristisch bleibt, formen deren Schuppen oberseits ein neues Farbkleid: tief dunkelbraune bis schwarze Flächen dominieren, die Flecken des Frühjahrsfalters verlöschen und dessen weiße Bänder und Abzeichen verschieben ihre Position.
Während die meisten Falter ihre Flügel vergleichsweise langsam bewegen und einen gaukelnden Ruderflug zeigen – die Tagfalter können sogar mit steifgestellten Flügeln segeln – beherrschen die Nachtfalter, vor allem die Schwärmer, den Schwirrflug, so zum Beispiel das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatorum), das seinen Namen von abgewandelten Schuppenbüscheln am Hinterleibsende hat, die es als Gesamtes verschwenken kann wie ein Vogel seinen Federschwanz. Diese einige Millimeter langen Gebilde sehen aus wie dicke Haare. Die Büschel helfen beim Bremsen und Steuern, wenn das Tier wie ein Kolibri schwirrend in der Luft steht, um mit seinem langen Rüssel Nektar aus Blüten zu saugen.