Читать книгу Genial geschützt! - Johanna Kiefer - Страница 37

MAIKE DREWING

Dass Vögel Eier legen, ist eine allseits bekannte Tatsache, die man hierzulande besonders zur Osterzeit sehr schätzt. Dass Eier ein Meisterstück der Evolution darstellen, wird dabei allerdings eher selten bedacht.

An das Ei werden von seinem Bewohner und seiner Umwelt eine ganze Reihe von teils widersprüchlichen Forderungen gestellt: Es muss groß genug sein, damit sich das Küken gut darin entwickeln kann, sollte aber auch nicht unnötig riesig werden, um „Verpackungsmaterial“ und Energie der Mutter zu sparen. Es muss das Küken mit Nährstoffen versorgen und dessen Atmung, das heißt den Gasaustausch gewährleisten, darf dabei aber nicht austrocknen. Es muss stabil genug sein, damit es das Gewicht des brütenden Elternvogels aushält, muss zugleich aber so zerbrechlich sein, dass das Küken am Ende der Brut schlüpfen kann. Schließlich müssen seine Form und Farbe weiteren äußeren Ansprüchen der Umgebung gerecht werden.

Eine solche Wunschliste lässt gestandene Ingenieure in Angstschweiß ausbrechen, doch jedes Vogelei erfüllt sie mit Bravour – wie gelingt das?