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Das Ende

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Nach der Ermordung Cäsars an den Iden des März 44 v. Chr. versuchte Cicero wieder ins politische Geschehen einzugreifen, indem er den Tyrannenmörder Brutus als Befreier Roms hinstellte. Er setzte die staatspolitischen Ideen, die er in seinem »De re publica« vertreten hatte, der Praxis des machthungrigen Marcus Antonius entgegen. Mit großer Leidenschaft prangerte er die undemokratischen Methoden seines Gegners in 15 Reden, den berühmten »Philippica«, an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Octavian, der Adoptivsohn Cäsars, sich mit Antonius und Lepidus zum 2. Triumvirat zusammenschließen würde. Jetzt konnte Antonius Rache an Cicero nehmen.

Wahrscheinlich gegen den Widerstand Octavians, der ein gutes Verhältnis zum Redner unterhielt, wurde Cicero auf die Liste der Geächteten gesetzt. Die Häscher holten ihn ein, am 7. Dezember 43 v. Chr., nicht weit von Gaeta, als er in seiner Sänfte ans Meer flüchtete. Plutarch schildert ausführlich die barbarische Ermordung des großen Redners.

»Cicero befahl den Trägern, die Sänfte an Ort und Stelle niederzusetzen, und schaute selbst, indem er nach seiner Gewohnheit die linke Hand ans Kinn legte, mit starrem Blick auf die Mörder, von Staub bedeckt, mit ungeschorenem Haar und Bart und das Gesicht von Kummer verzehrt, so dass die meisten sich verhüllten, als Herennius ihn abschlachtete. Er erhielt den tödlichen Hieb in den Hals, den er aus der Sänfte vorstreckte, im vierundsechzigsten Lebensjahr. Dann schlugen sie ihm, gemäß Antonius’ Befehl, den Kopf und die Hände ab, mit denen er die Philippinischen Reden geschrieben hatte.«

Der Centurio Herennius schickte die »abgeschnittenen Teile« nach Rom zu Antonius, der sie auf dem Forum, auf der Rednertribüne, ausstellen ließ. Vor Jahren hatte Cicero seinen Mörder, der des Vatermordes angeklagt war, vor Gericht verteidigt und seinen Freispruch erwirkt.

Marcus Tullius Cicero: Ad Atticum/Ad Familiares/Tusculanae disputationes. Collection Budé. Paris.

Max Brod: Armer Cicero. Herbig. Berlin 1955.

Jérôme Carcopino: Les secrets de la correspondance de Cicéron. Paris 1947.

Marion Giebel (Hrsg, und Übers.): Cicero zum Vergnügen. Reclam. Stuttgart 1997.

Pierre Grimal: Cicéron. Fayard. Paris 1986.

Plutarch. Von großen Griechen und Römern. Doppelbiographien. DTV. München 1991.

Requiem für ein Kind

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