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Die hübschen weißen Blütenblätter des Gänseblümchens umkränzen das dottergelbe Zentrum.

AUSDAUERNDES GÄNSEBLÜMCHEN

Bellis perennis

Familie der Korbblütler

(Asteraceae)

Ehrenpreise, Fingerkräuter, Hornkräuter, Kleine Braunelle, Kleiner Pippau, Wegeriche oder die vielen verschiedenen Löwenzähne seien im Gedränge eines wild wachsenden Rasens nur am Rande vermerkt. Mir geht es hier vor allem um das so maßgeschneiderte Ausdauernde Gänseblümchen (Bellis perennis). Ganz sicher die Starpflanze eines jeden anständigen Hausrasens, auch Scherrasen genannt. Eine Pflanze der Kindheit, ein Drängler, irgendwie stets zur Stelle, fast motzig, das »Ausdauernde« lernte ich erst später, Bellis, die Schöne, dann noch später. Diese weißen Augen im immergrünen Rasen, betriebsam selbst noch zur Weihnachtszeit, ja das ganze Jahr über fleißig auf Achse. Mit fast drei Zentimeter breiten Blüten an blattlosen Stängeln fuchtelt sie mutig ein paar Zentimeter über der Grasnarbe, selbst wenn Schnee liegt. Ein erfrischend geselliger, fast geschwätziger Vertreter – man glaubt unbenommen, die vielen Blüten quatschten und tratschten ständig miteinander. Die Art muss mit in die Arche, wer weiß, wozu sie noch dienlich sein kann.

Denn: Über die Attraktivität des Gänseblümchens hinaus kann man diese Pflanze, sie auch Augenblümlein, Maßliebchen, Monatsröserl oder Tausendschön(chen) genannt wird, essen. Im Salat und in Suppen ist sie appetitanregend und würzend (sie schmeckt leicht bitter). Die Blüten lassen sich wie Kapern in Essig, Öl und Salz einlegen und entsprechend wie diese in Gerichten verwenden. Als Heilmittel wirken Tees aus dem Gänseblümchen leicht abführend, dazu schleimlösend bei Husten und Bronchitis. Umschläge aus dieser Pflanze mit zerquetschen Blätter helfen bei Haut- und Leberleiden. Das wäre schon mal eine gute Apotheke, die man da auf der Arche deponieren kann. Und bei einem Neustart sollte man das Gänseblümchen keineswegs verachten.

Außerhalb des Rasens ist die Hübsche ebenso auf Weiden und Wiesen zu finden, wobei sie Weiden viel lieber mag als Wiesen, da geht sie nämlich schnell mal verloren oder verkümmert, führt ein Restdasein an alten Weideeingängen oder unter noch verbliebenen Zäunen. Feste Tritte von Rindern oder Schafen werden jedoch bejubelt, denn solche physischen Herausforderungen vertragen nur wenige Mitbewerberinnen. Gänseblümchen mögen übrigens auch keine zu trockenen oder zu nassen Standorte, in der Regel bevorzugen sie besonnte, gerne humose und nährstoffreiche Plätze.

Der Pflanzenretter

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