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Innehalten – allein und in Gemeinschaft
ОглавлениеDas Primat der Stunde ist ein Innehalten, ein Umsteuern, ein dringend benötigter Wertewandel, dabei eine Fürsorge für uns alle. Es gilt nicht mehr das zu subventionieren, was zur weiteren Zerstörung des Planeten beiträgt (etwa der Abbau fossiler Energieträger, die hauptursächlich zur Klimaerwärmung beitragen). Stattdessen sollte das Lebensrettende belohnt werden. Und dafür sind Pflanzen, meine Paten sozusagen, unbedingt in großer Vielfalt dringend erforderlich. Dieses Buch ist darum keine Gebrauchsanweisung, kein Mitmachbuch und kein Ratgeber. Weltrettung ist viel zu komplex und erfordert nun wirklich Profis. Die sind auch vorhanden, hatten aber bisher so gut wie nichts zu melden. Das wird sich ändern, ändern müssen. Das Buch ist vielmehr ein »Tatgeber« für alle, die sich bisher passiv verhalten, ein Ansporn für Entscheider, dann doch einige Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Sie selbst können immerhin über Ihren Garten bestimmen, über Ihre Beete, Ihre Hecken, vielleicht noch über Ihren Bürgersteig davor. Sie können sich für einen tiefgrünen englischen Rasen entscheiden, frei von Unkraut und in seiner Monotonie langweilig. Oder Sie gehen es mal anders an und überdenken einen naturnahen Garten, in dem Artenvielfalt herrscht und Insekten und Vögel sich wohlfühlen.
Unsere Natur ist auf unserer Erde die Supermacht, nicht irgendein Staat. Ihr müssen wir Raum lassen. Was diese Supermacht Natur betrifft, kann hier ein Einzelner nur wenig bis nichts bewirken. Hier sind alle gefragt, unsere Umwelt neu zu sehen, das Zusammenspiel von uns Menschen mit der Natur und ihrer Nutzung für unsere, aber ebenso für ihre Bedürfnisse anders zu definieren. Das ist eine riesige Gemeinschaftsaufgabe, schier übermächtig.
Greenwashing hilft da nicht, da legt man sich nur ein grünes Mäntelchen über, bewirkt aber nur, dass man sich reinwäscht. Und überall Bienenblumen auszusäen, ist schön und gut, aber letztlich ein Scheinaktionismus. Behördenmitarbeiter und Straßenanwohner beschwichtigen sich so nur selbst, denn es muss mehr getan werden. Viel mehr!
Wir müssen uns grundlegend mehr und wieder für die Natur begeistern. Das möchte ich mit meinem »Tatgeber« tun, ich möchte umfassend für ihre pflanzlichen Protagonisten werben, möchte aufklären und gleichzeitig die Wahrnehmung schärfen, wichtige Zusammenhänge verdeutlichen und uns Deutschland mit seinen so vielen und unterschiedlichen und mich schon seit Langem begeisternden Lebensräumen und ihren herbaren Protagonisten näherbringen.
In einer artenreichen Pflanzenlandschaft fühlen sich alle Nutztiere schon immer wohl.