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Die gelben Blütenköpfchen des Kleinen Habichtskrauts bestehen aus goldgelben Zungenblüten, die außen rote Streifen tragen.

KLEINES HABICHTSKRAUT

Hieracium pilosella

Familie der Korbblütler

(Asteraceae)

Auf weniger gedüngten, deshalb oft moosreichen und etwas lückiger bewachsenen Scherrasen steht oft das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella), welches man das ganze Jahr über identifizieren kann. Nicht wie das Gänseblümchen an den Blüten, sondern hier an famosen Blättern. Ein besonderer Schmuck sind nämlich diese länglich-ovalen, stark mit weißen Borstenhaaren versehenen blaugrünen Kreationen. Deren weiß-silbrige Unterseiten werden bei Hitze zwecks Lichtreflektion nach oben gedreht – die Pflanze bewegt sich also tatsächlich. Wird es wieder feucht, kehren die Blätter in ihr Ursprungsstellung zurück. Bleibt es dagegen weiterhin zu heiß und trocken, brechen sie letztendlich ab. Dann zählen nur noch die Wurzeln, dann zählt einzig und allein die Arterhaltung, das pure Überleben im noch so trockenen Rasen.

Dieser Korbblütler mit den oberirdischen Ausläufern, der auch auf Felsen und in Magerrasen, auf Heidewegen und oberen Grabenkanten kampiert, brilliert von Mai bis Juni, vereinzelt noch bis in den Oktober hinein, mit zitronengelben Blüten. Oft in großer Zahl, bis drei Zentimeter breit, leicht eitel, an filzigen und blattlosen Stängeln. Da das Habichtskraut nur 15 Zentimeter Höhe schafft, ergeben sich daraus bei Sonnenschein die schönsten Gelb-Teppiche.

Ich ärgere mich jedes Mal grün, wenn Gartenbesitzer stumpf und ohne Gnade mit ihren völlig überdimensonierten Aufsitzmähern solchen Blütenwundern zu Leibe rücken. Sehen sie nicht, was sie da zerstören, hören sie den Diskussionen in den Medien nicht zu, ist es Provokation? Ich verstehe diese Art von Menschen nicht. So viele kann ich im Alltag gar nicht ansprechen, wie es davon gibt. Und oft genug werde ich inzwischen sogar bedroht, wenn ich das tue. Das ist nicht einfach zu verstehen.

Dem wackeren Kleinen Habichtskraut macht all das nichts, es wuchert einfach weiter. Aber den vielen Insekten wird auf diese Weise, wenn auch meist nur kurzzeitig, eine tolle Nahrungsquelle genommen.

Übrigens habe ich im Frühjahr 2019 in Bremen auf absolut alten und nährstoffarmen Klein-Habichtskraut-Rasen einer ehemaligen Kaserne gleich vier Wildbienen nachgewiesen: die Gemeine Wildbiene, die Braune Wildbiene und die Weidensandbiene sowie einen Parasiten, die Rothaarige Wespenbiene. Das sollte nun doch alle hier von diesem Pflanzen-Clown überzeugen.

Der Pflanzenretter

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