Читать книгу Die Poesie des Biers - Jürgen Roth - Страница 34

Wrba contra Rehse

Оглавление

Eins. Zwei. Drei. Vier. / Vater braucht ein Bier. / Vier. Drei.

Zwei. Eins. / Mutter braucht keins.

Bertolt Brecht: »Liedchen aus alter Zeit«

Während es da hinten, etwas erhöht gelegen, in den Gerätschaften, die nicht unerheblich zum Glück der Menschheit beitragen, brodelt und gärt, hocken hier unten, auf der Eckbank in der Brauküche, der Brauer Wrba und sein Knecht Rehse und erzählen, wie man braut und wie man an diese teuflischen Kessel und Bottiche herankommt.

Meister Wrba kaut auf einem Käsebrot herum, Knecht Rehse steht auf, füllt die Gläser und setzt sich wieder. Meister Wrba entflammt eine Zigarette und kommt nebenbei auf diese Malzsackmalaise zu sprechen. Er, der Knecht, habe doch tatsächlich die falschen Säcke mit zur Mälzerei genommen, diese wunderbaren Privatsäcke, und jetzt seien die unwiderruflich verschwunden.

Nichts habe er, sagt Knecht Rehse, er habe bloß seine Pflicht getan und sei zur Mälzerei gefahren. Und weil man neue, gefüllte Malzsäcke nur erhalte, wenn man leere mitbringe, habe er halt die in dieser Bruchbude hier herumliegenden Säcke genommen und abgegeben.

Von wegen Bruchbude, er solle sich mäßigen, sagt der Meister, das seien seine wertvollsten Privatstücke gewesen. Auf denen habe gestanden: »Das ist Papi«. Und nun seien sie weg, wegen einer falschen Sackrückgabe! Da lägen sie doch, die richtigen Retoursäcke, Sackzement!

Er solle sich verflixt noch mal am Riemen reißen, sagt der Knecht.

»Von meinen Kindern bemalt!« greint der Meister.

»Ja Gott!« schreit der Knecht.

»Es ist alles hin«, jammert der Meister.

»Nichts ist!« ruft der Knecht.

»Wie – nichts?«

»Ja! Nichts!«

»Von wegen!«

»Ja, von wegen. Die sind einwandfrei eingetragen worden, deine Säcke«, sagt der Knecht. »Die stehen eins a in der Leihsackkartei! Und da stehen sie noch heute!«

»Na dann is’ ja gut«, sagt der Meister.

»Eben«, sagt der Knecht.

»Genau«, sagt der Meister.

Die Poesie des Biers

Подняться наверх