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Kapitel 4
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Tom wartete ungeduldig auf die Rückkehr seines Sohnes. Ebenso wie Lynn und Amy. Es gab einen Anlass zu feiern, obwohl Tom längst ahnte, dass Samuel seine Meinung nicht teilen würde. In letzter Zeit stritten sie immer öfter. Er hoffte, sein Sohn würde ihnen die Neuigkeit mit seinen Launen nicht gleich wieder verderben.
Es war bereits dunkel, als Tom die Scheinwerfes des Jeeps in den Dünen aufblitzen sah. Vermutlich hatte Samuel einmal mehr in den Sandbergen gesessen und Trübsal geblasen. Die Familie saß wartend um den Tisch, lachte und diskutierte, während Lynn das Abendessen bereitete. Irgendwann klickte das Türschloss und Sam versuchte unbemerkt in seinem Zimmer zu verschwinden. Tom hielt sich zurück und warf stattdessen einen Blick zu Amy hinüber, die sogleich aufsprang und in den Flur hinauslief. Den großen weißen Umschlag hatte sie auf dem Tisch liegenlassen. Wenn der Junge nur begreifen würde, wie stolz es Tom machte, dass der Brief endlich angekommen war. Die sehnlichst erwartete Nachricht, die allen – außer Samuel – das Herz höher schlagen ließ.
„Da ist er ja!“, rief Amy überschwänglich und fiel ihrem Bruder um den Hals. „Kommt alle her und gratuliert dem Superhelden! Er hat es geschafft, dieser Schurke! Lass dich von deiner kleinen Amy knutschen!“
„Schon gut“, hörte er Sam murmeln. „Ich bin müde und habe keine Lust auf Neuigkeiten.“
„Du wirst nicht dran vorbeikommen! Dad hat eine Flasche Wein geöffnet … Du weißt, was das bedeutet.“
„Samuel! Komm doch herein“, rief Lynn. Sie trat in den Türrahmen, legte den Kopf schräg und sah ihn mit ihrem süßesten Lächeln an. „Wir haben mit dem Essen auf dich gewartet. Es gibt Austern, Scholle, Kabeljau … Alles, was dein Herz begehrt.“
„Mom, bitte. Ich will keinen weiteren Streit provozieren.“
„Das bist du aber im Begriff zu tun, wenn du nicht kommst.“
Tom kannte ihre flehenden Blicke nur zu gut. Sie waren Lynns Wunderwaffe, denen ihr Sohn nie widerstehen konnte. Er wusste, dass Sam ihretwegen zustimmen würde. Die Tatsache schmerzte ihn, doch er war erleichtert, dass Samuel überhaupt reinkommen würde.
„Gebt mir eine Minute. Ich will meine Strandsachen ausziehen.“