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Amadou bekommt seine Unvernunft zu spüren

In aller Herrgottsfrühe wacht Amadou mit schweißdurchtränktem T-Shirt auf. Sein Hals tut weh, die Nase ist verstopft und überhaupt fühlt er sich scheußlich. Die anderen sind schon weg und Sekou rumort in der Küche. Leicht schwankend geht er ins Bad. Als er von dort zurückkommt, schaut Sekou ihn besorgt an.

„Du zitterst ja; los, leg dich wieder hin; ich mache schon alles.“ Amadou macht den Mund auf, um zu protestieren, schließt ihn aber wieder, weil er sich wirklich mies fühlt. Wieder auf der Couch, zieht er sich zähneklappernd die Bettdecke bis zum Kinn. Sekou kümmert sich rührend um ihn.

„Ich stehe aber trotzdem gleich auf, weil …“

„Ich weiß schon, was du sagen willst, aber du gehst heute nirgendwo hin.“

„Aber heute Abend …“.

„Amadou, sei doch vernünftig! Am Samstag wird sie sowieso nicht arbeiten und wenn du dich jetzt schonst, kannst du übermorgen vielleicht zu eurem Treffpunkt gehen. Draußen regnet und stürmt es. Du verpasst also gar nichts.“

„Und ihr geht in die Disco und lasst mich allein“, mault Amadou wie ein kleines Kind.

„Tja, ein bisschen bist du auch selber schuld; du hättest gestern bei dem Wetter nicht raus gehen sollen. Du warst doch völlig durchnässt, und das bei dem eiskalten Wind.“

„Also gut, du hast ja Recht. Dann werde ich wohl fernsehen und schlafen.“

Gegen 23 Uhr fangen die Discogänger an, sich zu stylen und zu parfümieren. Apollinaire und zwei weitere Afrikaner, die Amadou noch nicht kennt, stoßen zu ihnen. Die Stimmung ist aufgekratzt, voller Vorfreude auf Freunde treffen, Mädchen anbaggern und Tanzen. „Nächstes Wochenende bist du auch dabei“, trösten die Partygänger den missmutig auf der Couch liegenden Amadou, als sie einer nach dem Anderen die Wohnung verlassen. Amadou hört noch ihr Gelächter im Flur, dann ist es still im Haus, so still, dass er den Heizkörper neben sich knacken hört.

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