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9. Schwierige Reparatur
ОглавлениеInzwischen war ich ins Auto gestiegen und hatte versucht, den Motor zu starten. - Vergeblich.
„Du hast den Fehler also nicht gefunden“, bemerkte Elisa.
Ich betrachtete missmutig meine schmutzigen Hände und den dunklen Ölfleck auf meiner guten Hose.
„Nein. Es sind nicht die Zündkerzen.“
„Hauptsache, die Bremsen sind in Ordnung“, meinte Elisa.
„Die Bremsen?“, fragte ich verdrossen. „Wieso denn die Bremsen? Wenn ein Auto nicht fährt, braucht es keine Bremsen.“
„Aber wenn es fährt, sind die Bremsen das Wichtigste“, beharrte das Mädchen.
„Ja“, seufzte ich nachgebend. „Wenn es fährt. Es fährt aber nicht.“
„Mein Papa“, berichtete Elisa, „der ist nämlich mit einem Auto gefahren, das kaputte Bremsen hatte. Das war genau an dem Tag, an dem ich geboren wurde.“
„Ziemlich leichtsinnig, dein Herr Papa“, urteilte ich leichthin, während ich mich wieder unter die Motorhaube beugte.
„Deswegen bin ich ihm immer noch böse“, sagte Elisa. „Denn das ist der Grund, weshalb ich ihn niemals kennengelernt habe.“
Ich blickte auf. Die Frage, die ich stellen wollte, blieb mir im Halse stecken, als ich die Wehmut in Elisas Augen sah.
„Oh…“, sagte ich leise. „Da hast du wohl doch Recht. Ja, die Bremsen sind wirklich sehr wichtig.“
Nach einer kleinen Weile sprach Elisa weiter: „Wenn der Motor angesprungen wäre, dann hättest du es bestimmt genauso eilig gehabt wie die meisten anderen Erwachsenen. Dann wärst du jetzt weitergefahren und hättest meine Geschichte nicht zu Ende gehört.“
„Aber nein“, versicherte ich. „Wenn ich wüsste, dass ich losfahren könnte, wenn ich es wollte, würde ich dir sogar noch viel aufmerksamer zuhören. Denn dann bräuchte ich ja nicht an dem Motor herumzumurksen.“
Elisas Blick verriet, dass sie mir nicht so recht glauben konnte.
„Ich habe einen wichtigen Termin“, gestand ich endlich. „Wenn ich zu spät komme, geht mir ein bedeutendes Geschäft verloren.“
„Was ist das für ein Geschäft?“, wollte Elisa wissen.
„Ach, das ist eine berufliche Angelegenheit“, gab ich ihr ausweichend zu verstehen und überlegte: „Vielleicht ist es der Vergaser?“
Und während ich mich daranmachte, ihn auszubauen, setzte sich Elisa auf einen Baumstumpf am Straßenrand und erzählte.
„Professor Heuretes war meistens ziemlich mürrisch. Aber es gab auch Gelegenheiten, bei denen man eigentlich ganz gut mit ihm reden konnte…“