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Die Familie von Elisabeth

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Die Mutter von Elisabeth ist inzwischen über 90 Jahre alt. Damals ging sie noch arbeiten und ließ oft Grüße an mich ausrichten. Der Vater lebte mit seiner zweiten Frau zusammen in einem anderen Ort.

Wir schickten uns im Laufe der Zeit jedes Mal entwertete Briefmarken und häufig auch Fotos von zu Hause. Zur Kommunion trugen alle Mädchen ihrer Ortschaft ein weißes Kleid. Ihr Vater und Bruder waren auch festlich gekleidet. Später erfuhr ich, dass ihr Bruder Joel als junger Erwachsener lange Zeit im Kibbuz lebte. Das war für mich alles recht fremd in meiner Thüringer Heimat.

Elisabeth ist zwei Jahre jünger als ich. Wir schrieben uns oft. Meist antwortete ich gleich, wenn ich den Brief übersetzt hatte. Die Post war etwa eine Woche unterwegs.

Wir hatten einen ähnlichen Musikgeschmack. Ich schrieb ihr, wie es bei mir in der Schule so läuft. Ein großes Thema war die Zensierung, die in Frankreich bis zur Zwanzig ging, hingegen in der DDR nur bis zur Fünf. Dass die Kinder dort schon die Vorschule besuchen müssen, konnte ich damals noch nicht gut einordnen. Für mich gab es in der DDR die zehnklassige Polytechnische Oberschule (POS), die für alle Pflicht war. Besonders gute Schüler durften für vier Jahre nach dem achten Schuljahr an die EOS (Erweiterte Oberschule), die dem heutigen Gymnasium entsprach.

Eine außergewöhnliche Freundschaft

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