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7. Zusammenwirken von Seele, Geist und Körper

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Ich sprach zuletzt davon, daß die Seele notwendiges Bindeglied ist zwischen Geist und Organen des menschlichen Körpers.

Jetzt will ich versuchen, zu erklären, wie die Seele diese Verbindung herstellt, damit auch klar wird, wie eine Berührung der Seele oder des Körpers auf den Geist wirkt und umgekehrt. Es ist ein ganz einfacher Vorgang, wie überhaupt der ganze Organismus denkbar einfach ineinandergreift und seine Funktionen ausübt. Kompliziert erscheint es nur den Menschen, weil sie lediglich die Folgeerscheinungen betrachten und die grundursächlichen Zusammenhänge nicht kennen. Das liegt natürlich darin begründet, daß eben diese Ursachen nicht sichtbar sind, sondern von Kräften verursacht werden, die unsichtbar und unkontrollierbar sind für das menschliche Auge. Nun kann die Berührung der Seele auf mancherlei Weise erfolgen. Erstens durch eine Willensäußerung des in ihr wohnenden Geistes und zweitens durch einen Eindruck, der von außen vermittelt und durch den Körper zu ihr geleitet wird. Die Willensäußerung, die im Geistwesen ihren Ursprung hat, wirkt zu gleicher Zeit, da sie entsteht, auf die Seele. Nun ist es von größter Bedeutung, in welchem Zustand die Seele sich befindet und ob sie imstande ist, ungehemmt die empfangene Willensäußerung aufzunehmen und dem Gehirn zuzuleiten. Jetzt erst, wenn das geschehen ist, erfaßt das Gehirn als der körperliche Teil des Menschen, den Impuls der Seele oder Lebenskraft, um in den Gedanken die Tat reifen zu lassen beziehungsweise die Absicht, eine Tätigkeit auszuüben, an die entsprechenden Organe weiterzuleiten.

Die Verbindung zu den Organen ist, wie wir schon wissen, durch ein weitverzweigtes feines Nervensystem hergestellt. Man kann sich leicht vorstellen, daß nur ein gesundes Nervensystem geeignet ist, den Dienst richtig zu versehen, um die Maschine in Gang zu halten, ohne Störung und Hindernisse. Die Seele ist nun wohl das noch viel empfindlichere Instrument als das ganze Nervensystem, aber dieses steht in so starker Abhängigkeit von der Seele, daß eben jede abnormale Regung sich auf das Nervensystem überträgt und bei längerer Dauer der Störung oder Wiederholung der abnormalen Regung zur Krankheit des Nervensystems und zur Störung von Organfunktionen führt, je nach Art und Intensität der Störung oder auch Hemmung.

Wir haben also festzuhalten: Im Geistwesen entsteht der Wille zur Betätigung, wobei unter Betätigung nicht nur die materiell sichtbare Arbeit gemeint ist, sondern jegliche Regung, die zum Leben notwendig, jeder Impuls, der zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Funktionen aller Art erforderlich ist.

Eine gesunde Seele, die auf der gleichen Entwicklungsstufe angelangt ist wie der Geist, den sie umgibt, ist in der Lage, ihre Aufgabe ganz zu erfüllen und so dem Geistwesen wertvollste Unterstützung zu leisten in seinem Bestreben, in jeder Hinsicht seine Aufgaben zu erfüllen und einer höheren Entwicklung entgegenzugehen.

Die Seele ist aber, ich möchte sagen, in ihrem Gefängnis im menschlichen Körper vielerlei Gefahren und Schädigungen ausgesetzt, so daß es nur sehr wenige Menschen geben wird, die sich einer wahrhaft gesunden Seele erfreuen dürfen. Die Zivilisation der lebenden Generation trägt viel dazu bei, daß die Schädigungen, denen die Seele ausgesetzt ist, immer gefährlicher und für die meisten Menschen unvermeidbar werden.

Gerade deshalb ist es die Aufgabe des Arztes, in dieser Zeit nach Möglichkeit die Ursachen solcher Schädigungen aufzudecken und mit aller Kraft dagegen anzukämpfen. Dies setzt natürlich voraus, daß der Arzt auf einem höheren Niveau steht, also imstande ist, die Dinge von einer höheren Warte aus zu betrachten. Dies ist überhaupt das erste Ziel, das angestrebt werden muß, wenn man in bezug auf die Seele heilend und lindernd wirken will. Ein Arzt muß in erster Linie selbst bestrebt sein, eine gewisse Vollkommenheit zu erreichen in seiner seelischen und geistigen Einstellung und Verfassung, als ein Mensch zu gelten, der unantastbar ist und nur die Liebe zu den hilfebedürftigen Mitmenschen zum Leitstern seines Berufes macht. Nur dann ist er imstande, wahrhaft segensreich zu wirken und anderen Hilfe zu bringen. Wenn er sie selbst braucht, ist er unter ihnen und wird niemals über den Alltag hinausragen und den Blick von oben gewinnen können. Das, was er will, daß seine Patienten werden sollen, muß er selbst in hohem Maße verwirklichen. Soweit im Allgemeinen, wenngleich es schon recht nahe an die konkreten Fragen herankommt.

Ein Mensch nämlich, der eine hohe Entwicklungsstufe erreicht hat und als Arzt seine Hilfe anderen angedeihen läßt, braucht kaum mehr dazu eine große wissenschaftliche Ausbildung – ich meine natürlich nur insoweit es um rein psychische Fragen geht –, er wird immer aus Eigenem herausfinden, was ein anderer nötig hat und wird durch sein Vorbild mehr erreichen als andere mit allen angelernten Phrasen und gelehrten Sätzen.

Er wird vor allem – und das will ich hier zum erstenmal herausheben – immer die nötige Unterstützung aus dem Jenseits von guten, hilfreichen Geistern empfangen, die ihm Sicherheit in seiner Arbeit und unumstößlichen Erfolg bringen wird.

Das ist aber noch ein Zukunftstraum, denn dafür müssen erst von hier aus genaue Gesetze bekanntgegeben werden, damit Mißbrauch in dieser Richtung ein für allemal ausgeschaltet wird. Die Zeit ist dazu noch nicht reif, es wird aber wohl von hier aus gesehen nicht mehr sehr viele Generationen dauern. Dann wird es leicht werden, die Menschen auf die rechte Lebensbahn zu leiten. Haß, Neid und Mißgunst und alle bösen Eigenschaften, die heute die Ursache aller Kriege und Feindseligkeiten auf Erden sind, werden verschwinden, und eine glückliche Menschheit wird die Erde bewohnen, die nur bestrebt ist, aufwärts zu steigen und ein wahrhaft höheres Leben zu führen. Die Materie wird dann nicht mehr die übertriebene Bedeutung besitzen, die man ihr heute zuteilt, sondern das sein, was sie sein soll, nur Mittel und Grundlage, um ein menschenwürdiges Dasein auf dieser Erde führen zu können, also nur Mittel zum Zweck, aber nicht Hauptzweck sein. Damit schließe ich für heute.

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