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13. Einflüsse der Geisterwelt auf den irdischen Menschen. Geistwesen und freier Wille. Leistung und Verzicht

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Wir haben gestern davon gesprochen, daß der Mensch nicht nur von irdischen Einflüssen auf die Seele umgeben ist, sondern von einer Geisterwelt, die gut oder böse auf ihn wirken kann. Es ist in dem Fall, daß ein böser Einfluß vermutet werden muß, notwendig festzustellen, ob er von außen kommt oder infolge Unreife des Menschen in ihm beziehungsweise seinem Geistwesen selbst begründet ist. Das festzustellen ist gar nicht so schwierig, als man annehmen müßte.

Ein Mensch, der einer Besessenheit verfallen ist, wird auf Befragen oder oft schon von selbst erklären, er habe es ja gar nicht tun wollen, was ihm zur Last gelegt wird, er habe es einfach tun müssen und sich nicht dagegen wehren können. Sehr viele Süchte und Verbrechen kommen auf diese Weise zustande und es ist ganz verkehrt, einen Menschen wegen eines solchen Verbrechens zu bestrafen, da er nur sehr krank im irdischen Sinn, nicht aber verdorben und schlecht ist.

Es ist ein sehr ernstes Kapitel, die Beurteilung und Verurteilung von Verbrechen. Genaue Richtlinien müßten und werden auch später dazu ausgearbeitet werden, wie festzustellen ist, wann Verbrechen des Menschen selbst und wann Einflüsse von verbrecherischen Geistwesen vorliegen. Von solchen Geistwesen Besessene müssen durch geeignete Befragung und Behandlung von ihnen befreit und dem ordentlichen Leben wieder zugeführt werden. Das Austreiben eines Geistwesens, das den Menschen zu verbrecherischen Handlungen oder zu Süchten verleitet, oder besser gesagt, gezwungen hat, kann durch gute, einwandfreie Medien erfolgen, die zu solcher Tätigkeit berufen werden. Berufen nicht nach irdischer Auffassung, sondern vom Jenseits aus der Geisterwelt. Kein Mensch kann mit seinem Willen allein mediale Leistungen vollbringen, und wenn es jemand unternimmt, ohne berufen zu sein, muß er es schwer büßen. In solchen Fällen wird er selbst ein Werkzeug oder Spielball böser Geistwesen und bezahlt es mit seiner Gesundheit an Leib und Seele.

Wenngleich bisher dieser Weg noch nicht von der Wissenschaft beschritten wurde, sind unendlich viele Fälle von Besessenheit bekannt geworden. Es hatte nur bisher niemand den Mut, sich in die Ursachen mit wissenschaftlichem Ernst zu vertiefen und sich ernstlich und ungeachtet des Widerstands der exakten Wissenschaft damit zu befassen.

Wenn jemand diese Kapitel liest, so darf er versichert sein, daß sie nicht unter Schädigung des mir dienenden Mediums verfaßt wurden. Meine Verbindung mit der irdischen Welt ist erlaubt und ich arbeite auf Grund höheren Auftrags, weil es an der Zeit ist, daß die materielle Welt von berufener Seite Aufklärung über die wahren Zusammenhänge erhält und in die Lage versetzt wird, richtige Wege zu beschreiten, die zu einer richtigen Behandlung und Beurteilung so vieler sogenannter Verfehlungen führen sollen. Ich werde auch sicherlich in kurzer Zeit die Erlaubnis bekommen, in öffentlichem Kreis oder zumindest im Rahmen einer wissenschaftlichen Gesellschaft zu schreiben und Fragen zu beantworten, die mir von ernsten, strebenden Ärzten gestellt werden. Vorläufig aber will ich fortfahren, auf diesem Wege meine Gedanken und Belehrungen, meine Leitsätze für die Beurteilung menschlicher Verhaltensweisen niederzulegen, bis mir der Auftrag zu weiterem Vorgehen erteilt wird. Voraussetzung für eine Weiterverbreitung dieser, ich möchte sagen geheimen Wissenschaft, ist unbedingte Sauberkeit in den Absichten der dafür interessierten Personen. Ich sagte geheime Wissenschaft, weil es nicht zweckmäßig wäre, darüber öffentliche, allgemein zugängliche Vorlesungen zu halten, wenigstens nicht in der ersten Zeit. Bevor nicht ganz genaue und strenge Regeln für die Behandlung so schwerwiegender Fragen aufgestellt beziehungsweise vermittelt sind, darf in großem Kreis nicht darüber diskutiert oder überhaupt gesprochen werden. Selbstverständlich bezieht sich das nicht auf die grundsätzliche Lebensauffassung vom wiederholten Leben auf der materiellen Welt und dem Dasein im Jenseits, zwischen den irdischen Lebenszeiten. Die Frage der Besessenheit gehört nur in medizinische Fachkreise und soll noch lange nicht der Öffentlichkeit bekanntgemacht werden. Es wäre ein sehr großer Fehler, der zu allerlei Komplikationen, nicht zuletzt auch in der Rechtsprechung und Rechtsauffassung führen müßte. Es ist deshalb auch noch verfrüht, darauf einzugehen, wie eine, ich möchte sagen Austreibung eines besessen machenden Geistes zu erfolgen hat. Das ist dann Frage der Therapie und Methodik.

Wir haben nun von den möglichen äußeren Einflüssen auf die Seele gesprochen und wollen nun sehen, wie eine Beeinflussung aus dem Innern, also vom Geistwesen selbst, möglich und erfaßbar ist. Wir haben ja gehört, daß das Geistwesen, der innerste Kern des menschlichen Wesens, von der Seele umgeben ist. Das Geistwesen verkörpert den Willen, der der Seele die Aufträge erteilt, die sie auf die Organe des materiellen Körpers weiterzuleiten und in die Tat umzusetzen hat.

Der Wille ist nun eine Funktion, die bei jedem Geistwesen verschieden entwickelt ist. Er ist der eigentliche Träger des Lebensprogramms, das das Geistwesen, wie gesagt, aus dem letzten jenseitigen Dasein mitgebracht hat. Ist der Wille ungehemmt und imstande, sich voll durchzusetzen, dann wird der Mensch seine Aufgaben und Pflichten, die ihm für diesen Lebensabschnitt gestellt sind, voll und ganz erfüllen können. Ist er aber von einer kranken Seele umgeben, die nicht in der Lage ist, seine Befehle richtig weiterzuleiten, dann ist er gehemmt und wird nicht erreichen, was er sich zum Ziel gesetzt hat.

Wollen ist aber nicht immer nur auf Leistung gerichtet, es gehört auch gesagt, daß Unterlassen oft dem Willen unterliegt und nicht umgekehrt nur als Versagen des Willensimpulses aufgefaßt werden muß. Es ist oft sehr schwer, etwas zu unterlassen, was einem große Lust oder Freude bereiten würde und es gehört oft großer Mut und ein starker Wille dazu, darauf zu verzichten.

Verzicht gehört oft zu den größten Lebensaufgaben und wird einem standhaften Menschen unter Umständen hoch angerechnet. Es kommt eben nur darauf an, was in dem Aufgabenbereich des einzelnen vorgezeichnet ist. Man kann schon daraus ersehen, wie schwierig es ist, ein Schema zu finden, das die Möglichkeit geben würde, ein Idealbild für das menschliche Dasein und für den Menschen überhaupt aufzustellen. Was für den einen erlaubt, ist für den anderen oft verboten. Das kann kein menschliches Gehirn ergründen warum und wieso.

Ebensowenig kann man daher einen Menschen in einen Rahmen zwängen, der nicht zu ihm paßt. Er wird ihn entweder sprengen oder darin zugrunde gehen. Hat ein Mensch nicht die Möglichkeit gehabt, sein Programm zu Ende zu führen, bevor er ins Jenseits abberufen wird, so muß oder kann er seine Aufgabe auch im Jenseits zu Ende führen. Weiter an seinem Fortschritt arbeiten muß er und wird er auf alle Fälle, aber erst muß das vorgenommene Pensum vollständig und richtig erfüllt sein. Da gibt es keine Nachsicht, wobei aber festgehalten werden muß, daß jeder selbst erkennt, wo und weshalb er seine Pflichten nicht erfüllt hat, und ohne Richter sich seine Sühne oder Buße, oder die noch zu erfüllenden Pflichten auferlegt. Da kann keiner schwindeln wie in der Schule der irdischen Welt. Soviel für heute.

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