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26. Aufklärung und Erziehung

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Es ist – wie gestern schon gesagt – ein unerschöpfliches Gebiet, mit dem zu Ende zu kommen noch lange nicht zu erwarten ist. Aber wir haben Zeit und wollen uns ausführlich mit den einzelnen Problemen befassen. Es war zuletzt die Rede von den Gefahren des Geisterverkehrs und ihren oft verheerenden Auswirkungen auf den menschlichen Organismus.

Ich will nun versuchen, einen Plan zu entwerfen, wie die Menschen von solcher Betätigung ferngehalten – und ich möchte sagen – davon abgeschreckt werden können.

Die Aufklärung muß schon frühzeitig beginnen, denn schon im Kindesalter erfahren viele Menschen von den außerirdischen Zusammenhängen. Der kindliche Geist ist aufnahmefähig und oft noch ohne reifes Urteil. Darum ist es Aufgabe der Eltern, in erster Linie im Kreise der Familie Gespräche über sensationelle Erscheinungen zu vermeiden, um das Kind nicht zu Nachforschungen und Neugier zu reizen. Trotzdem muß davon ausgegangen werden, daß eine vernünftige Aufklärung Platz greift, daß die Menschen frühzeitig lernen, sich den Kräften und damit meine ich nur die guten Kräfte aus dem All, zu öffnen und negative Einflüsse abzuwehren. Nicht jeder oder nur wenige Menschen bringen die Abwehr gegen üble Kräfte selbst mit. Sehr bald erkennen die Eltern, ob ein Kind aus eigenem Antrieb das richtige Verhalten findet oder ob es einer Hilfe und Stütze bedarf. Es ist natürlich auch dabei Voraussetzung, daß die Eltern eine einigermaßen gesunde Lebensauffassung besitzen und sich über Sinn und Zweck des menschlichen Daseins bewußt sind.

Alles, was ich darüber schon festgelegt habe, muß zu den Grundlagen in der Erziehung gehören und sich wie eine markante Linie durch jeglichen Verkehr mit dem zarten und noch unerfahrenen Kindergeist ziehen. Unerfahren jedoch nur in bezug auf das materielle Leben und seine negativen Kräfte, denn Materie ist sozusagen die negative, gleich minderwertige, der Geist oder das geistige die positive Komponente im materiellen Bereich. Ohne geistige Führung wäre die Materie tot und wirkungslos. Der Geist aber bedarf zu seinem Fortbestand nicht der Materie.

Wo soll also der Unterricht oder die Erziehung beginnen? Am besten dort, wo ein Geistwesen das Licht der Welt erblickt. Aber nicht an ihm, sondern an seinem Milieu, in das er hineingeboren wird. Die Menschen zeugen Kinder und sind sich selten der großen Verantwortung und der Pflichten bewußt, die sie damit auf sich genommen haben.

Die Fortpflanzung der Menschheit liegt in den göttlichen Gesetzen begründet und ist ein heiliger Akt. Wie schon festgestellt, kommt jeder Geist aus freiem Willen in diese Welt zurück, um dem Fortschritt zu dienen und nicht nur für sich selbst, sondern für die gesamte Menschheit. Ich will bewußt die Richtung nach dem Guten hervorkehren, weil die Richtlinien für eine geeignete Erziehungsmethode diese Tendenz allein ins Auge fassen müssen. Wenn also zwei Menschen den Bund der Ehe eingehen, müssen sie sich im Klaren sein, welche Folgen, welche Aufgaben und welche Freuden damit verbunden sein können. Hier müßte vorerst die Erziehung einsetzen.

Wie wenige Menschen denken darüber nach und machen sich klar, was diese Einrichtung – die Ehe – überhaupt bedeutet. Sie ist eine hohe Verpflichtung und wert, in jeder Richtung auf die allumfassende Liebe aufgebaut zu werden. Die triebhafte Liebe spielt dabei die geringste Rolle, wird aber meist in den Vordergrund gestellt und so der höhere Sinn der Ehe zerstört.

Harmonie zweier Seelen findet nicht in triebhaften Exzessen und körperlicher Vereinigung ihren Ausdruck. Harmonie zwischen den Eltern, also ein harmonisches Milieu, ist aber die erste Voraussetzung für ein gutes Gedeihen und eine gesunde Entwicklung des von Gott geschenkten Geistwesens, das in einem ihm bestimmten Rahmen inkarniert wird.

Der Unterricht, den die zur Ehe entschlossenen Menschen heute erhalten, ist äußerst mangelhaft und ist entweder nur auf die Pflege des Körpers oder von der Kirche auf die Verpflichtung zur religiösen – womit gemeint ist – konfessionellen Erziehung abgestellt. Das genügt nicht.

Die Kirche verschweigt die großen Zusammenhänge, verbietet wohl den Umgang mit der Geisterwelt, aber einseitig und ohne richtige Aufklärung. Der Einfluß der Kirche oder, besser gesagt, der Konfessionen, ist aber noch zu stark, als daß eine große Weltreligion frei von allem Götzendienst und Pessimismus sich durchsetzen könnte.

Im Zeitpunkt der Geburt oder der zu erwartenden Inkarnation müßten die Eltern, sofern sie nicht selbst schon Kenntnis von den großen erhabenen unendlichen Gesetzen haben, darüber in Kenntnis gesetzt werden, woher ihr Kind seinen Geist beziehungsweise sein Geistwesen erhält, wer verantwortlich ist für die körperliche Beschaffenheit und daraus für die in der Zukunft zu erwartende Gesundheit und Lebenskraft. Sie müßten erfahren und lernen, wie ein kindlicher Geist gefördert wird – worüber ich noch ein besonderes Kapitel werde folgen lassen – und wie sie selbst sich den Kräften aus dem All, den guten Einflüssen öffnen können und müssen, wenn sie die richtige Hilfe und Erziehung ihrem Kind zuteil werden lassen wollen.

Den guten Willen dazu hat bestimmt jede Mutter, die ein Kind zur Welt bringt, es sei denn, daß die materiellen Verhältnisse diese Gabe Gottes als Last mehr denn als Freude betrachten ließen. In solchen Fällen muß die Hilfe und Beratung weiter zurückgehen und zur Schaffung des geeigneten Milieus behilflich und bereit sein. Wie groß ist die Freude der Mutter, ein lebendiges Wesen aus eigenem Fleisch und Blut im Arm zu halten. Das ist so lange reine Freude, als das Neugeborene noch keine eigenen Willensakte setzt. Solange nur der Wille der Eltern geschieht ohne Widerstand, so lange ist eitel Wonne im Haus. Fängt aber das Kind an, sich seines eigenen Willens bewußt zu werden oder aber sind seine Lebensäußerungen nicht nach Erwartung und Wunsch der Eltern, dann beginnen meist die Schwierigkeiten in der Erziehung, weil man der Meinung ist, der Geist des Kindes müsse nach dem Vorbild der Eltern erzogen und geformt werden. Daß dieses kleine Menschenkind vielleicht einen viel höher entwickelten Geist in sich birgt als ihn die Eltern besitzen, das wird meist gar nicht in Erwägung gezogen. Darum müssen die Menschen endlich Klarheit darüber erwerben, daß wohl der Körper von den Eltern ererbt, nicht aber der Geist von ihnen übernommen wird. Das Geistwesen ist unteilbar und einmalig. Das allein schließt die Vererbung aus. Das Geistwesen muß also einen anderen Ursprung, eine andere Herkunft haben.

Darüber vor allem müßten junge Menschen aufgeklärt werden, bevor sie eheliche Verbindung eingehen, sie müßten sich genau prüfen, ob sie sich stark und geeignet fühlen, die hohe Verpflichtung einzugehen, einem fremden Geistwesen Heimstatt zu geben und ihm zum Fortschritt zu verhelfen. Eine heilige Aufgabe, sie war es nicht nur für Maria, die Jesus gebar, sie ist es gleicherart für jede Frau und Mutter.

Aber auch der Vater ist an der Erziehung beteiligt, und zwar meist in den Jahren mehr als die Mutter, da der junge Mensch dem materiellen Kindesalter entwachsen ist und Hilfe und Unterstützung sucht gegen die Fährnisse des irdischen Daseins.

Nur mit Rat und gutem Vorbild sollten Eltern ihren Kindern im reiferen Alter begegnen und zur Seite stehen, nicht mit Strafen und Befehlen. Sind sie sich der Tatsache bewußt, daß das Geistwesen in ihrem Kind nicht aus ihnen stammt, dann werden sie auch mit Güte und Nachsicht zu erforschen suchen, wohin der Lebensweg des Kindes ausgerichtet werden soll. Immer ohne Zwang, aber mit fürsorglichem Einfühlen in die Psyche des von Gott anvertrauten Wesens.

Es ist eine wahrhaft göttliche Aufgabe, und die Menschen müssen lernen, sich dessen bewußt zu werden. Sie müssen mit Dankbarkeit und Freude alle Aufgaben auf sich nehmen lernen, die in der Fortpflanzung des Menschengeschlechts begründet sind. Menschen, die es frühzeitig gelernt haben, sich den guten Kräften aus dem All zu öffnen, werden auch auf diesem Wege nur Glück und Freude durch einen ihnen anvertrauten Geist erfahren. Immer muß die Freude an der hohen Aufgabe der Leitstern sein bei der Erfüllung der damit zusammenhängenden Pflichten.

Die Menschen werden in vielen Fällen geneigt sein, ein mißratenes Kind abzulehnen und sich damit zu entschuldigen, daß sie für die Fehlentwicklung nicht verantwortlich gemacht werden können, weil es ein fremdes Geistwesen ist, das ihnen aufgebürdet wurde. Gerade dann aber ist die Aufgabe eine noch größere und ich möchte sagen für den anzustrebenden Fortschritt wertvollere, weil die Mühe und Sorge, die für die Entwicklung und Umerziehung oder Besserung des anvertrauten Geistwesens zugunsten seiner Helfer in die Waagschale fällt.

Keine Sorge und Mühe, keine Not und keine Krankheit sind wertlos. Sie sind die Hauptpfeiler auf dem steilen Weg nach oben. Nur der Glaube, die feste Überzeugung, daß es so ist, muß noch Allgemeingut werden.

Nicht mit wenigen Worten wird man dieses Ziel erreichen, in mühsamer Kleinarbeit von einem zum andern. Man stelle sich aber nur vor, es gelänge bei einem einzigen Menschen, ihn vom Wert und Unwert des irdischen Daseins zu überzeugen. Wert in bezug auf den Fortschritt im geistigen Bereich, Unwert in bezug auf die Materie. Wie vielfältig wäre der Erfolg in kurzer Zeit, denn wie schon an anderer Stelle gesagt: Ein Guter wiegt tausend Böse auf und wirkt zum Guten tausendfach.

Darum nur Mut, auch dann, wenn das Böse noch in der Mehrzahl scheint. Es scheint nur so, denn in der Hauptsache sind es Irrtümer, die die Menschen böse erscheinen lassen. Helft ihnen die Irrtümer zu besiegen und ihr werdet bald mehr gute als böse Menschen finden. Über die Aufklärung bezüglich des Verkehrs mit der Geisterwelt folgen noch genaue Bestimmungen.

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