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25. Beschäftigung mit Spiritismus und ihre Gefahren

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Ich setze heute fort, wovon ich gestern zu sprechen begann, über die Beschäftigung mit jenseitigen Geistern und ihren Gefahren. Jeder, der sich mit dem Jenseitigen in Verbindung setzt, es also erzwingt, ohne berufen oder gerufen zu sein, begeht einen großen Fehler.

Die Gesetze auf diesem Gebiet sind sehr streng, und es ist wohl verständlich, denn man kann leicht einsehen, daß die Verbindung nur in außergewöhnlichen Fällen gestattet ist und das aus dem Grund, weil ja das irdische Leben den Zweck hat, den Menschen nach freiem Willen entwickeln zu lassen, und dieser freie Wille wird gestört, wenn der Mensch sich in Abhängigkeit von Jenseitigen begibt.

Ist eine Berufung die Grundlage des Verkehrs, so wird der Jenseitige auf sein Medium keinen Zwang ausüben und sein irdisches Leben nicht beeiträchtigen. Dann ist nur eine Wirkung im guten Sinn möglich und gewollt. Nur gute Kräfte werden aus dem All dem Medium zufließen und ihm Gesundheit und Frohsinn vermitteln. Alles andere muß abgelehnt werden. Freilich muß man beachten oder berücksichtigen, daß nicht sehr hoch entwickelte Menschen schon mit sensationellen Erscheinungen zufrieden sind und kein Bedürfnis haben, den Dingen mit heiligem Ernst auf den Grund zu gehen.

Ich möchte also damit sagen, daß gerade in den Kreisen der weniger Gebildeten und geistig Unreifen die Aufklärung beginnen muß. Viel Unheil würde dadurch vermieden. Die Menschen sind eben mit den materiellen Gütern allein nicht zufrieden, sie erkennen sehr bald, daß in ihnen das Glück nicht zu finden ist und suchen deshalb nach einem anderen Mittel, um die Sinne zu erfreuen, zu reizen oder abzulenken von den alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen.

Wir haben schon viele verderbliche Folgen solcher Betätigung kennengelernt und wissen, wie sehr die Menschen, die in Unwissenheit und Sensationslust sich solcher Betätigung hingeben, zu leiden haben. Die Leiden, die aus solchen Irrtümern entstehen, sind keine Geisteskrankheiten, sie sind Krankheiten der Seele, die ihre Kraft verausgabt hat und nicht mehr imstande ist, sie zu erneuern, weil die an ihr hängenden, sie bedrückenden fremden Geistwesen sie daran hindern. So entsteht ein Verbrauch der Lebenskraft, es fehlt das Bindeglied zwischen Geist und Körper. In der Folge treten Schädigungen aller Organe auf und eine verzehrende Kraft, ausstrahlend von den fremden Geistwesen, zerstört langsam den gesamten Organismus.

Da die Seele nicht mehr imstande ist, die Willensimpulse des Geistwesens aufzunehmen, arbeitet auch das Nervensystem nicht gesetzmäßig und das Gehirn wird so gut wie ausgeschaltet. Die Lenkung geschieht dann durch fremde Geistwesen, die je nach ihrem eigenen Entwicklungsgrad arbeiten und Schaden anrichten.

Liegt eine göttliche Berufung vor oder, wie schon erwähnt, ein höherer Auftrag, dann weiß das Geistwesen, das sich des Mediums bedient, wie weit es gehen darf und daß es nur in einer ihm aufgetragenen Richtung Einfluß nehmen darf.

Freilich kommt es auch da vor, daß das Ergebnis nicht ganz den Erwartungen entspricht. Ist das Medium in einer mehr oder weniger niedrigen Entwicklungsstufe, so kann der Fall eintreten, daß materielle Einflüsse den reinen Verkehr mit dem beauftragten Geist stören und das Medium dazu verleiten, aus der Verbindung materiellen Nutzen zu ziehen.

Ein hochentwickelter Geist muß dann die Verbindung abbrechen, weil der Zweck verfehlt ist und die ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllt werden kann. Ein solches Medium wird dann meist unter Einfluß niedriger Geistwesen geraten und in der Vermittlung von Mitteilungen vielerlei Irrtümern verfallen.

Deshalb ist es wichtig, die Persönlichkeit des Mediums genau zu prüfen, bevor man seinen Mitteilungen Vertrauen entgegenbringt. Ein Medium, das jedem Geistwesen Eingang gewährt, ist nicht vertrauenswürdig. Es muß die Fähigkeit besitzen, zu fühlen und zu erkennen, ob die Verbindung, die sich ihm anbahnt, eine gute, segensreiche ist oder nicht.

Ich lehne deshalb alle Erscheinungen ab, die über einen ganz natürlichen und reinen Vorgang hinausgehen. Sie sind voll von Lüge und Irrtümern. Auch soll eine Verbindung niemals in großem Kreis aufgenommen werden, weil jeder Mensch umgeben ist von einer Schar von Geistwesen, und daher nicht die Möglichkeit besteht, eine einwandfreie Auswahl in der Gesellschaft zu treffen. Überall sind auch minderwertige Geistwesen bemüht, gute Verbindungen zu stören oder nur eine Gelegenheit zu finden, sich auch bemerkbar zu machen.

In diesem Fall werden immer wieder Unterbrechungen vorkommen und die verleiten das Medium, sich selbst um die Fortsetzung zu bemühen und damit ein falsches Bild oder Unwahrheiten zu verbreiten. Mit sehr viel Geschick geschieht dies oft, so daß die Menschen trotzdem überzeugt sind, nur aus dem Jenseits unterrichtet worden zu sein. Mit medialen Behelfen, wie Tischrücken und Materialisationen hat sich noch nie ein großer Geist aus dem Jenseits gemeldet. Das sind wohl richtige Erscheinungen und Zeichen, aber von weniger entwickelten oder erdgebundenen Geistwesen gegeben. Die Tatsache, daß man auf diese Weise auch mit geliebten Wesen aus der Zeit des irdischen Daseins zusammentreffen kann, ist nicht zu leugnen. Sie bringt aber weder dem einen noch dem anderen Teil einen Nutzen und höchstens ganz vorübergehend Freude.

Um zu glauben, daß eine Materialisation, das heißt Annahme eines materiellen Körpers im Jenseits, möglich ist, bedarf es ja zuvorderst der Überzeugung, daß es ein Jenseits und ein Leben nach dem Tode gibt. Ein größerer Fortschritt aber kann davon nicht ausgehen, vielmehr kostet es dem Geistwesen einen gewaltigen Kräfteverbrauch, der nach jenseitigen Gesetzen unerlaubt ist, und der materielle Mensch wird ebensoviel von seiner Nervenkraft und Gesundheit einbüßen, weil im materiellen Leben eine Beschäftigung mit solchen Dingen keine Grundlage hat.

So wie der Mensch im materiellen Dasein seine Vorbilder und Lehrer sucht und findet, so darf er auch aus dem Jenseits nur zu guten und höher stehenden Wesen Verbindung suchen und wünschen.

Ich will damit kein Werturteil über mich selbst abgeben, denn ich stehe außerhalb davon durch meine Wissenschaft. Ich durfte im irdischen Dasein Lehrer sein und Erzieher und habe meine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen, aber doch noch unter manchen irreführenden Aspekten gelöst. Jetzt sehe ich klarer und weiß, wo ich geirrt habe und wie ich meine Lehren verbessern muß. Auch meine irdischen Lehrer sehen ein, wo sie nicht richtig gedacht haben und sind genau wie ich bemüht, ihren irdischen Kollegen die richtige Auffassung und das Erkennen der Wahrheit einzugeben. Nicht jeder hat jedoch die Gnade, sich auf solchem Weg verständlich zu machen wie ich.

Und der andere, der direkte Weg ist sehr viel schwieriger, weil eben die irdischen Kollegen nicht auf einen geistigen Verkehr mit uns eingestellt sind. Trotzdem gelingt es uns in weitem Maße, Fehlgriffe und Fehldiagnosen zu vermeiden und Menschen, deren Uhr noch nicht abgelaufen ist, vor einem frühen Ende des irdischen Daseins zu bewahren.

Ich bin über meine Aufgabe unendlich froh und werde, solange es mir erlaubt ist, meine Schriften fortsetzen. Es ist ja auf diesem Gebiet noch so unendlich viel zu sagen, daß ich glaube, niemals fertig zu werden. Für heute aber will ich schließen und morgen weiterberichten.

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