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28. Verkehr mit der Geisterwelt und seinen Gefahren

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Heute will ich fortfahren, über das Thema „Verkehr mit der Geisterwelt und seine Gefahren“ zu sprechen. Wir haben schon von einem gesetzmäßigen Verkehr, einer erlaubten Verbindung gesprochen und daß man ohne Berufung sich nicht damit befassen, ich meine aktiv medial tätig werden darf, will man schwere Schäden an Körper, Geist und Seele vermeiden.

Schaden an Geist und Seele muß immer so aufgefaßt werden, daß zwar sowohl die Seele als auch der Geist unzerstörbar sind, in ihrer gesunden und normalen Betätigung aber aufs schwerste behindert werden können. Daraus – und das will ich hier nur kurz einfügen – ist der Schluß zu ziehen, daß auch die Möglichkeit gegeben sein muß, die Behinderung zu beseitigen. Da sie aber nicht aus dem materiellen Bereich kommt, kann auch die Befreiung davon nur unter Berücksichtigung dieses Umstandes erreicht werden. Aber davon später noch mehr.

Wir wollen nun davon sprechen, was vorgeht, wenn man durch Geisterbeschwörung eine Verbindung sucht. Vor allem muß bedacht werden, daß Geister, die eine gewisse Entwicklungsstufe erreicht haben, die Fähigkeit besitzen, Gedanken zu lesen, wie ja überhaupt im jenseitigen Leben nur die Gedankenübertragung der gegenseitigen Verständigung dient. Ebenso gehört aber dazu die Fähigkeit, die Gedanken der irdischen Menschen zu lesen, ohne daß diese bestrebt sind, sie auf den Geist im Jenseits zu übertragen.

Ich sprach schon einmal davon, daß die Menschen ihre Gedanken mehr unter Kontrolle nehmen müßten. Ich sprach aber auch davon, daß man mit guten Gedanken einem verirrten und unreifen oder Verzeihung suchenden Geist helfen und, ich möchte sagen, heilen kann und daß man deshalb bemüht sein soll, sich in Güte und Liebe auch einem Dahingegangenen gegenüber zu verhalten.

Die Menschen würden staunen, wenn sie sehen könnten, wie ihre Gedanken als reale Wirklichkeit im Weltall schwirren und je nach ihrer Intensität eine gute oder verheerende Wirkung ausüben.

Trotzdem darf man nicht dem Irrtum verfallen, daß es dadurch zu einem unendlichen Chaos kommen könne. Es ist geradezu wie eine Gärung und nach Vollendung des Prozesses die Klärung durch die im gleichen Maße tätigen guten Kräfte. Das Gute tritt nur weniger in Erscheinung und wird nicht so betrachtet wie das Böse und daher das Gefühl des Übergewichtes.

Mit der Beschwörung von Geistern zieht man nun nicht etwa nur die Guten an, die man ja vor allem heranholen will. Jeder, der das Bestreben hat, sich bemerkbar zu machen, kann da erscheinen. Jedes Geistwesen kann erkennen, wen ein solcher Beschwörer gerne sehen oder sprechen will und kann sich als der ausgeben und die Menschen irreführen. Das kann nun aber böse Folgen haben. Der Geist wird dadurch bereitwillig aufgenommen, und ist er einer, der noch nicht mit voller Überzeugung in den jenseitigen Regionen lebt, so wird er bemüht sein, in der materiellen Welt zu bleiben. Das kann er aber nur, wenn er einen Körper hat und dessen Organismus zur Lebensäußerung benutzen kann. Er sucht sich daher einen Menschen, der sich seinem Eindringen nicht widersetzt oder aus Schwäche und Unkenntnis nicht widersetzen kann und ergreift von ihm Besitz. Daher kommt es, daß man an Menschen, die sich mit Spiritismus in unrichtiger und unerlaubter Weise befassen, mannigfache Veränderungen feststellen kann. Sie sind dann besessen von einem fremden Geistwesen, und die Lebensäußerungen passen sich in vieler Hinsicht diesem an und erzeugen Entfremdung, Veränderung der charakterlichen Anlagen und so weiter.

Veränderung ist wohl nicht ganz die richtige Bezeichnung, denn der eigene Charakter ist nach wie vor unverändert, aber verdrängt durch einen fremden. Das kann vorübergehend sein, wenn der Geist einsieht, daß er fehl am Platz ist oder der Mensch doch die Kraft aufbringt, sich von ihm durch Vernunft und Kraft seiner eigenen Seele zu befreien.

Solche Besessenheiten können harmlos und weniger gefährlich sein, und der Mensch darf von Glück reden daß er so davongekommen ist. Wie oft hört man aber, daß sich in spiritistischen Sitzungen Verbrecher melden, die nicht Ruhe finden können, Menschen, die durch Selbstmord endeten und deshalb so lange im Jenseits leiden müssen, bis der Zeitpunkt ihres natürlichen und gesetzmäßigen Lebensendes gekommen ist. Sie wollen alle im irdischen Leben sein, um entweder aus Verzweiflung und Not herauszufinden oder ihre bösen Veranlagungen und Fehler weiter austoben zu lassen.

Geistwesen, die als Mensch durch Mord oder Krieg, also ohne gesetzmäßige Notwendigkeit vorzeitig aus dem Leben gerissen worden sind, wollen oft Rache nehmen für ihr Mißgeschick und wollen von der materiellen Welt nicht fort, um ihre Mörder etc. noch quälen und verfolgen zu können. Sie suchen nun einen Menschen, der ihnen ein willenloses Werkzeug scheint und veranlassen ihn, den Racheakt auszuführen. Wie viele Verbrecher stammen aus solchen Verbindungen und die Schuld des Menschen, der unter solchem Zwang ein Verbrechen ausübt, liegt nicht in der Tat selbst, sondern in der unerlaubten Befassung mit Spiritismus.

Darum muß immer wieder herausgestellt werden, daß das Wissen um diese schwerwiegenden Wahrheiten weit verbreitet werden müßte und sehr bald in einer Form propagiert werden muß, die den Menschen mit Nachdruck und unumstößlicher Klarheit die Übung solcher spiritistischer Exzesse wertlos und unbedingt abzulehnen und ich möchte sogar sagen zu verbieten. Denn ich habe schon einmal betont, daß jeder Mensch einen geistigen Anhang hat, die Menschen selbst aber nicht in der Lage sind, diesen zu erkennen und auf seinen Wert oder Unwert zu prüfen. Ich habe auch betont, daß es nicht erforderlich ist, sich selbst medial zu betätigen, um einen geistigen Fortschritt zu fördern und der Hilfe aus dem All teilhaftig zu werden. Wenige, sehr wenige werden dazu berufen, die Vermittler zu sein zwischen Diesseits und Jenseits, und sie allein sind dazu ausersehen, das weiterzugeben und den Mitmenschen zu vermitteln, was sie aus dem All mit göttlicher Erkenntnis mitgeteilt erhalten.

Meine große Aufgabe, groß im Vergleich zu meiner bescheidenen Kenntnis von den unendlichen Gesetzen, besteht nun hauptsächlich darin, die Menschen zu warnen vor unerlaubter Besitznahme, möchte ich sagen, von Kräften aus dem All, die nicht für sie bestimmt sind und ihnen die Zusammenhänge mit dem Jenseits und die grundlegenden Gesetze zu vermitteln, die zur richtigen Beurteilung menschlicher Verhaltensweisen maßgebend sind.

Meine Schriften sind nicht geheim und sollen an solche vermittelt werden, die die größte Möglichkeit haben, aufklärend zu wirken. Mag ein großer Wissenschaftler die Schrift prüfen, in dem er mich mit meinem Medium schreiben sieht und dadurch überzeugt sein, daß alles, was da geschrieben steht, aus jenseitiger Sphäre stammt, von einem Sachverständigen, der auch im irdischen Leben kein Unbekannter auf diesem Gebiet der Wissenschaft gewesen ist. Mit immer größerem Ernst und Nachdruck muß die Verbreitung dieser Wahrheiten unternommen werden, wenn man endlich erreichen will, daß der Fortschritt der Menschheit den Wünschen der Guten und Strebsamen nach göttlicher Vorsehung und der unendlichen Allmacht gedeihen soll.

Das nächste Mal will ich noch davon sprechen, wie sich mediale Fähigkeiten zeigen können, wieweit sie zur Auswirkung kommen können und wie sich der Mensch, der solche außerordentlichen Kräfte besitzt, verhalten soll. Für heute genug.

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